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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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angetan hat. Die Wahrheit will ans Licht.«
    Als Mrs. Brissett gegangen war, rief Meredith Markby an und teilte ihm die wesentlichen Punkte ihres Gesprächs mit Mrs. Brissett mit.
    »Ich hab mir gedacht, daß Sie das vielleicht interessieren würde.«
    »Ja, danke.« Nach einer Pause fuhr er fort:
    »Ich weiß nicht, wohin uns das bringt, aber ich sollte wohl mit Mrs. Brissett sprechen. Vielleicht muß sie bei der gerichtlichen Untersuchung aussagen. Was ich sehr gern hätte, wäre ein Fläschchen oder eine Schachtel, in der die Tranquilizer waren. Schon irgendein Lebenszeichen von Miss Needham-Burrell?«
    »Nein, noch nicht. Ich schau schon dauernd aus dem Fenster. Man muß mich für eine schrecklich neugierige Person halten.«
    »Schauen Sie weiter. Rufen Sie mich an, wenn Sie mit ihr Verbindung aufgenommen haben. Ich möchte mit ihr reden. Sagen Sie ihr, daß sie nichts wegwerfen soll.«
    Meredith legte auf und strich sich über die Haare. Im selben Moment hörte sie, daß gegenüber ein Auto anhielt. Sie stürzte ans Fenster und schaute hinaus. Vor dem Ivy Cottage parkte jetzt ein Range Rover. Sie kam gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie eine Frau auf die Straße sprang, eine junge Frau, deren Bewegungen und Figur Harriets Bewegungen und Figur geradezu erschreckend ähnelten. Sie ging den Gartenweg entlang zur Haustür, blieb stehen, fummelte ein bißchen herum und öffnete dann die Tür. Sie hatte die Schlüssel. Frances Needham-Burrell, ohne Zweifel.
    Meredith setzte sich und überlegte, wie lange sie anstandshalber warten mußte, bevor sie hinübergehen konnte, um sich bekannt zu machen. Zu lange, und Miss Needham-Burrell hatte inzwischen vielleicht angefangen, Dinge wegzuwerfen, die wichtige Beweise sein konnten. Beweise wofür? Meredith rutschte unbehaglich im Sessel herum.
    »Die Wahrheit will ans Licht«, hatte Mrs. Brissett gesagt. Die Wahrheit worüber? Angenommen, ihre ganze Suche und Schnüffelei führte am Ende nur dazu, daß sie herausbekamen, wer Harriets Liebhaber gewesen war, und zu anderen Enthüllungen über ihr persönliches und privates Leben? Vielleicht war er verheiratet? Daß er so verstohlen kam und ging, ließ mit ziemlicher Sicherheit darauf schließen. Meredith schlüpfte in den Anorak und überquerte zögernd die Straße, um an die Tür von Ivy Cottage zu klopfen.
    »Ja?« Aus der Nähe gesehen, war sie Harriet ähnlich und auch wieder nicht. Sie war ungefähr gleich groß, hatte die gleiche Figur und benahm sich genauso selbstsicher und ungezwungen. Sogar die Gesichter waren einander ähnlich. Aber das lange lokkige Haar hatte die Farbe reifer Ähren, und sie hatte bestürzend schöne Augen, seegrün und von dunkelblonden Wimpern umrahmt. Es gelang Meredith gerade noch, sie nicht anzustarren.
    »Tut mir leid, Sie zu stören«, stammelte Meredith.
    »Ich wohne gegenüber und habe mir gedacht, Sie müßten Harriets Cousine sein. Und ich wollte Ihnen sagen, wie leid es mir tut, und Ihnen meine Hilfe anbieten – wenn ich helfen kann.«
    »Danke.« Fran trat zur Seite und hielt die Tür offen.
    »Kommen Sie rein. Ich bin Harriets nächste Angehörige – wie Sie vielleicht wissen. Habe die wenig beneidenswerte Aufgabe, ihre Sachen auszuräumen.«
    Meredith betrat hinter ihr das Wohnzimmer und versuchte, nicht an ihren letzten Besuch zu denken und sich Harriet vorzustellen, die vor der Hausbar stand und Sherry einschenkte.
    »Ich sollte Ihnen sagen, daß Chefinspektor Markby von der Polizei in Bamford – er ist eine Art Freund von mir und hat auch Harriet gekannt, und wir waren beide dabei, als … als es passierte – mich gebeten hat, Ihnen auszurichten, daß er bei Gelegenheit mit Ihnen sprechen möchte.«
    »Oh? Was will er denn?« Die seegrünen Augen wurden kühl und betrachteten Meredith abschätzend.
    »Nun, unter anderem möchte er, denke ich, die Flasche oder die Schachtel haben, in der die Tranquilizer waren …« Meredith brach verlegen ab und hoffte, daß Fran sie nicht für impertinent hielt, weil sie schon vor der gerichtlichen Untersuchung über das Ergebnis der Obduktion so gut informiert war.
    »Er bittet – ersucht Sie, nichts wegzuwerfen. Er meint Papiere und so weiter.«
    Fran runzelte die Stirn. Sie hob die Hand und schob eine dichte blonde Haarsträhne zurück.
    »Das ist wirklich seltsam, wissen Sie? Ich hätte schwören können, daß Harriet nie Pillen genommen hätte – egal, welche. Es paßt ganz einfach nicht zu ihr.«
    »Das sagt auch Mrs. Brissett – die

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