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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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Jagd wollte, und hoffte, daß sie vom Pferd fallen würde.«
    »Ja – er wußte auch über den Bügeltrunk Bescheid und daß sie ein oder zwei Gläser trinken würde. Die Mischung aus Alkohol und Pillen würde sie benebeln.«
    »Aber sie war schon benebelt, bevor der Bügeltrunk serviert wurde«, erklärte Meredith.
    »Wir haben sie beide gesehen und Dr. Pringle auch. Er hat ihr noch gesagt, sie soll nichts mehr trinken. Er dachte, sie hätte zuviel und zu lange gefeiert.«
    »Vergessen Sie nicht, wir wissen von Mrs. Brissett, daß Harriet ein Glas oder zwei hatte, bevor sie von Pooks Common aufgebrochen ist. Das würde erklären, warum sie so schnell beschwipst war. Ich frage mich, ob er das wußte? Ob er wußte, daß sie anfangen würde zu trinken, bevor sie auf den Market Square kam? Nehmen wir einmal an, daß irgendein Mann – es könnte genausogut eine Frau gewesen sein –, jemand den wir nicht kennen, mit ihr zum Frühstück verabredet war, ihr die Pillen ins Essen gemischt hat und dann seiner Wege ging. Er hätte damit gerechnet, daß sie einen Bügeltrunk und vielleicht auch einen zweiten nehmen, nach einer Weile schwindelig werden und sehr wahrscheinlich beim ersten Hindernis, das sie erreichte, vom Pferd fallen würde.« Markby hielt inne.
    »Beim ersten Hindernis, das sie erreichte«, wiederholte er.
    »Verdammt, das habe ich auch zu Pearce gesagt. Aber sie ist nicht dort gefallen, sondern auf dem Market Square. Ob er das vorhergesehen hat, der Frühstücksgast? Das frage ich mich. Ob das seine Pläne nicht ein bißchen durcheinanderbrachte? Sie ist zu bald gefallen – zum Teil dank Simon Pardy und seiner närrischen Kapriolen.«
    »Warum hat er es getan?« wollte Meredith wissen.
    »Angenommen, dieser Mann, den wir nicht kennen, hat es getan. Warum wollte er ihr überhaupt etwas antun?«
    »Ah, jetzt sind wir wirklich in Schwierigkeiten. Was hatten Sie für einen Eindruck von Harriet? Hat sie sich gern Feinde gemacht?«
    »Sie war nett. Ich hatte sie gern. Sie hat mich hier willkommen geheißen. Sie war gut zu den Brissetts. Aber auch geradeheraus. Sie ließ sich nicht über den Tisch ziehen. Ich glaube, wenn sie jemanden nicht mochte, konnte sie eine sehr unangenehme Gegnerin sein. Wie ein Terrier hätte sie nicht losgelassen.« Sie dachte an Frances Needham-Burrell und ihre Drohung, mit ihrem Gesuch, ihre Cousine in Westerfield zu beerdigen, wenn nötig bis zur höchsten Instanz zu gehen. Eine Familieneigenschaft. Sie bekamen, was sie wollten, und taten, was und wie ihrer Meinung nach etwas getan werden sollte, und alle übrigen sollten sich zum Teufel scheren. Obwohl sie Harriet sympathisch gefunden hatte, mußte Meredith zugeben, daß beide, Harriet und Fran, diesen Eindruck machten.
    »Die erste Person, die wir finden müssen«, sagte Markby, die Beine ausstreckend,
    »ist der Mann, der am Abend des ersten Weihnachtstages im Ivy Cottage war. Sie haben einen Wagen gehört, aber nicht gesehen. Sie wissen nicht mit Bestimmtheit, daß er abfuhr. Er könnte auch nur so getan haben. Mrs. Brissett war sehr diskret wegen des Bettes, dachte aber, es hätten nicht zwei Leute darin geschlafen. Nur ein Kissenstapel, hat sie gesagt.«
    »Harriet hätte die Kissen wegtun können.«
    »Ich vermute, Mrs. Brissett hat eigentlich gemeint, auf den Bettlaken seien keine Flecke gewesen, wollte es jedoch nicht erwähnen.«
    »Oh«, sagte Meredith und wurde rot.
    »O ja, ich verstehe.«
    »Entschuldigen Sie!« rief Markby verlegen und wurde jetzt selbst feuerrot.
    »Ich hatte vergessen, daß ich nicht einfach laut daherreden und meine Gedanken an Pearce weitergeben kann.«
    »Sie brauchen sich nicht zu entschuldigen«, sagte Meredith aufgebracht.
    »So naiv bin ich auch wieder nicht.«
    »Okay. Nun, Mrs. B. glaubt, er hat nicht dort geschlafen. Aber vielleicht hat er’s doch getan. Wer ist es, und wo ist er?«
    »Wissen Sie«, sagte Meredith leise,
    »es war schon irgendwie komisch mit Harriet. Wenn sie mit ihrem Pferd Blazer sprach, war es, als spreche sie mit einem Freund. Einem richtigen menschlichen Freund, der nur zufällig vier Beine hatte. Sie kam mir heiter und kontaktfreudig vor. Aber ich frage mich, ob sie insgeheim nur Tieren vertraut hat? Nur mit ihnen zwanglos umgehen konnte. Irgendwie war sie ein trauriger Mensch. Ich glaube, sie hat sich für Gerechtigkeit eingesetzt. Ich glaube, ich fühle ein bißchen, wie sie empfunden hätte, hätte sie gedacht, daß jemand, den sie kannte, vor seiner Zeit sterben

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