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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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rechten seine Hand zermalmend.
    »Entschuldigen Sie – ich muß ein bißchen Holz hacken. Kommt mit, Jungs!« Die
    »Jungs« – die beiden Spaniels – sprangen neben ihr her, als sie im Zickzack hinausging.
    »Kann sie denn Holz hacken?« fragte Markby voller Unbehagen.
    »Oder soll lieber ich …«
    »Oh, sie schafft das. Geht sehr geschickt mit dem Beil um, das tut Charlotte.« Der Master sah nicht nur erleichtert aus, als seine bessere Hälfte verschwand, man hörte ihm die Erleichterung auch an.
    »Setzen Sie sich, ich hole den verdammten Brief.« Er war in Text und Aussehen dem sehr ähnlich, den Tom bekommen hatte. Aus Zeitungsschnipseln zusammengesetzt, ziemlich flüssig im Ausdruck und fehlerlos, was an sich schon interessant war. Wer auch immer dahintersteckte, er war gebildet. Pardy war gebildet.
    »Ich nehme ihn mit, wenn ich darf.«
    »Bitte, ja. Ich will ihn hier nicht haben.«
    »Sie sagen, er ist heute morgen gekommen?« Markby legte die Stirn in Falten. Es war ein gesetzlicher Feiertag, an dem keine Post zugestellt wurde. Bin ich kein Mitglied der Öffentlichkeit? dachte er. Steht mir kein Feiertag zu? Nein, er war Polizist, und Feiertage gab es nicht für ihn.
    »Ah, das ist jetzt interessant, und ich kann Ihnen auch ziemlich genau sagen, wann der Brief gebracht wurde.« Der Master nickte und fand nun, da er die Verantwortung für den Brief los war, zu seiner praktischen und sachlichen Art zurück.
    »Es ist so, Charlotte und ich haben bei Freunden ins neue Jahr hineingefeiert und kamen heute morgen erst gegen zwei nach Hause. Um diese Zeit lag ganz bestimmt kein Brief auf der Matte. Wir gingen zu Bett, aber – oh, so gegen vier fingen die verdammten Hunde an zu bellen. Ich stand auf und sah aus dem Fenster, aber da war niemand. Also ging ich auf den Treppenabsatz und beugte mich über das Treppengeländer. Die beiden Hunde schlafen in der Halle, müssen Sie wissen. Ich rief, und sie hörten mit dem Radau auf, daher kam ich zu dem Schluß, daß niemand ins Haus eingedrungen war. Sie hatten nur draußen irgendein Geräusch gehört, wahrscheinlich ein paar Leute, die von einer Silvesterparty zurückkehrten. Früher einmal war das Haus nachts so still wie ein Grab, doch jetzt sind wir praktisch umbaut – haben diese neuen Häuser direkt hinter uns. Es ist die ganze Nacht laut und unruhig, Autotüren, Motorengeräusche, Scheinwerfer, die über die Fenster huschen … Und wenn ein Hund anfängt zu bellen, fallen die anderen natürlich ein. Ich war jedenfalls spät ins Bett gekommen und hatte nicht die Absicht, runterzulatschen und nachzusehen, also ging ich wieder schlafen. Heute morgen bin ich um halb neun heruntergekommen, um die Hunde rauszulassen und mir eine Tasse Tee zu machen – und da lag der Brief, auf der Matte. Ich hätte ihn nicht übersehen können, wenn er schon früher dagewesen wäre. Nur gut, daß ich runtergekommen bin und nicht Charlotte. Ich möchte nicht, daß sie das liest. Widerwärtiges Zeug.« Markby dachte, daß die Frau des Masters ihm ziemlich robust vorkam und bestimmt nicht schreckhaft war, doch er nickte verständnisvoll.
    »Es sieht demnach so aus, als sei er gegen vier Uhr morgens von jemandem gebracht worden.«
    »Genau.« Sorgfältig schob Markby Brief und Umschlag in einen größeren Umschlag.
    »Ich bringe ihn in meine Dienststelle, dann muß ich aber in den Mietstall. Muß Tom nach Bamford fahren, damit er seinen Wagen abholen kann.«
    »Oh, hat er etwa einen Unfall gehabt?«
    »Nein, klugerweise hat er seinen Wagen in Bamford stehenlassen, weil er getrunken hatte.« Colonel Stanley brachte ihn zur Tür.
    »Schade, daß Sie nicht zum Lunch bleiben können. Frances Needham-Burrell kommt rüber.«
    »Ach ja?« Markby unterdrückte seine Begeisterung.
    »O ja, ich habe sie kennengelernt.«
    »Nettes Mädchen. Sieht auch gut aus.«
    »Ja. Ich springe noch schnell nach hinten, um mich von Ihrer Frau zu verabschieden.« Er folgte dem Geräusch der Beilhiebe und winkte der Frau des Hauses. Sie hielt, das Beil mit beiden Händen über dem Kopf schwingend, in der Arbeit inne.
    »Oh, Sie gehen schon? Schade, daß Sie nicht zum Lunch bleiben können. Fran Needham-Burrell kommt.«
    »Das hab ich gehört. Aber ich muß wirklich weg.«
    »Schade. Nettes Mädchen. Und bildhübsch.«
    »Ja.« Flucht.
    Auf der Polizeistation bereitete er den Brief für die erkennungsdienstliche Untersuchung vor, obwohl er nicht glaubte, daß das ihnen viel verraten würde; dann griff er zum

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