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Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen

Titel: Fuchs, Du Hast Die Gans Gestohlen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Granger Ann
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sollte am Freitag stattfinden. Er brauchte nur hinzugehen, sich in die hinterste Reihe zu setzen und zuzuhören. Was dann? Sie rutschte auf dem Sitz herum und schaute aus dem Fenster auf die von der Nacht verschleierten Felder und Hecken. Da war noch etwas anderes – etwas, das an ihrem Unterbewußtsein nagte. Was war es? Als sie das Hotelzimmer betrat, war es beinahe an die Oberfläche gedrungen, doch in ihrer Sorge um Fran hatte sie es wieder verdrängt. Es war – Meredith versuchte sich die Szene vorzustellen. Fran, die dasaß, Pringle, über sie gebeugt …
    »Dr. Pringle«, sagte sie plötzlich laut.
    »Was ist los?« fragte der Taxifahrer.
    »Entschuldigung, ich habe nur laut gedacht.«
    »Da unten muß ich irgendwo abbiegen, nicht wahr?«
    »Was? O ja, bei der Autowerkstatt. Noch ein Stückchen weiter vorn – hier.« Sie holperten den schmalen Weg entlang zum Rose Cottage. Sie stieg aus und bezahlte ihn.
    »Bißchen einsam hier, nicht?« fragte er und besah sich die dunklen Fenster der anderen Häuser; es klang besorgt.
    »Ja, ein bißchen.«
    »Gehen Sie ins Haus, Miss. Ich warte, bis ich sehe, daß Sie Licht gemacht haben.«
    »Danke.« Sie ging hinein, knipste das Licht in der Diele an und winkte dem Fahrer durch die offene Haustür. Er wendete den Wagen, wie Markby es getan hatte, indem er ein Stückchen weiterfuhr und dann das Bankett hinter dem Cottage der Haynes’ benutzte. Für Geoffrey ein Grund mehr, sich zu ärgern, wenn die Haynes für immer herziehen, dachte sie. Das Taxi fuhr vorbei, der Fahrer hupte. Meredith lief ins Wohnzimmer und griff nach der Bamford Gazette . Wo war das Bild von Harriet? Ja – es war kein Irrtum möglich. Die Hälfte seines Gesichts war verdeckt, aber seine stämmige Gestalt war unverkennbar und das, was man von seinen Zügen sah, klar genug. Jack Pringle. Und hatte er auf dem Market Square nicht gesagt, er sei die Jagd früher mitgeritten? Dr. Pringle. Dr. Pringle? KAPITEL 10 Als Markby am Donnerstagvormittag ins Crossed Keys kam, waren der Manager und die Empfangsdame mit den scharlachroten Krallen in einen heftigen Streit verwickelt.
    »Ich bitte Sie ja nur darum, ein bißchen zu kooperieren, Lisa«, sagte der Manager gekränkt.
    »Ich bleibe spät abends nicht an der Rezeption, Mr. Perkins, es ist nicht sicher. Ich kann Diebe und Räuber nicht daran hindern, in die oberen Etagen zu gehen. Dann bekomme ich genauso eins übergezogen wie die Frau in Nummer 20.«
    »Wie wäre es mit einem – sagen wir mit – oh, einem Pfund mehr für jede Überstunde nach sieben Uhr. Nehmen wir an, Sie kommen von sieben bis zehn, das sind drei Pfund täglich zu Ihrem festen Gehalt, Lisa. Fünfzehn Pfund pro Woche mehr, Lisa, überlegen Sie doch.« Er überlegte selbst und fügte hastig hinzu:
    »Nur für eine begrenzte Zeit, bis Ende Januar.«
    »Mein Freund«, sagte Lisa vernichtend,
    »würde nichts davon hören wollen. Und damit hat es sich.«
    »Guten Morgen, Inspektor.« Mr. Perkins hatte Markby entdeckt und eilte ihm entgegen.
    »Der Lady geht es heute morgen viel besser. Dr. Pringle war schon bei ihr. Sie ist jetzt in Nummer 28 am Ende des Korridors. Ich vermute«, er sah Markby traurig an,
    »Sie haben nichts gehört – nicht herausgefunden, wer es war?«
    »Leider noch nicht.«
    »Es ist einfach ungerecht, wissen Sie«, sagte der Manager quengelig.
    »Bei uns ist so etwas noch nie geschehen, aber das will keiner mehr wissen. Man erinnert sich nur noch an diesen einen Zwischenfall. Die Bamford Gazette bringt es bestimmt auf der Titelseite. Firmenrepräsentanten, die seit Jahren regelmäßig bei uns abgestiegen sind, werden ins Royal Oak gehen, einfach so, aus keinem anderen Grund.« Markby ließ ihn weiterjammern und Lisa anflehen und ging durch den trüben, knarrenden Korridor zu Nummer 28. Er klopfte.
    »Herein«, rief Frans melodische Stimme.
    »Guten Morgen«, sagte er und setzte, sofort nachdem er die Tür geöffnet hatte, hinzu:
    »O Gott!« Fran Needham-Burrell saß in einem Karateanzug aus türkisfarbener Seide auf dem Bett. Das große Pflaster auf ihrer Stirn war gegen ein kleineres ausgetauscht worden – Beweis für Dr. Pringles frühe Fürsorge –, und sie war perfekt geschminkt und frisiert. Das weizenblonde Haar lag ihr wie ein strahlender Heiligenschein um den Kopf, und der Duft eines, seiner Überzeugung nach, sündteuren Parfüms hing in der Luft. Das Zimmer war so ähnlich wie Nummer 20, aber noch schäbiger, wenn möglich. Sie sah darin völlig fehl am

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