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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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mehr.«
    James lächelte. »Ich halte mich immer an meine Versprechen, Ivo. Sie werden bei der Bank keine Schwierigkeiten haben, solange Sie sich auch an Ihres halten.«
    »Also gut, abgemacht.«
    »Ja.« James stand hinter seinem Schreibtisch auf. »Würden Sie jetzt bitte mein Haus verlassen?«
    »Hey, das soll wohl ein Witz sein. Es ist zwei Uhr morgens. Meine Frau und meine Kinder schlafen oben.«
    »Ihre Frau und die Kinder können gern bleiben. Aber Sie nicht.« Er nickte Bella zu. »Würden Sie Sean Wyatt hereinbitten, meine Liebe?«
    »Was soll der Bulle hier?«, fragte Ivo scharf.
    »Sie festnehmen, wenn Sie nicht auf der Stelle verschwinden. Sie haben meinen Schmerz und meine Bekümmerung über den Mord an meiner Frau und meinem Gärtner und über den Mordversuch an meiner Enkelin schamlos ausgenützt, um mir Geld abzupressen. Entweder Sie gehen jetzt und lösen den Scheck ein, sobald die Bank öffnet, oder Sie verbringen die Nacht zusammen mit Ihrem Freund auf der Polizeidienststelle. Wie auch immer, dieses Haus werden Sie nie wieder betreten.«
    Ivos Blick huschte nervös zu Bella. »Behaupte jetzt bloß nicht, ich hätte was mit Fox zu tun. Ich hatte den Kerl vor dem Auswahltreffen noch nie gesehen.«
    »Kann schon sein.« Sie richtete sich auf und öffnete die Tür zum Korridor. »Aber der Colonel hat Recht. Du bist nicht viel anders als er. Ihr haltet euch beide für wichtiger als alle andern. So, und jetzt los, beweg deinen Arsch, bevor ich den Bullen von dem geklauten Zeug in deinem Bus erzähle.«
    »Und meine Frau und die Kinder?«, beschwerte er sich, als James um den Schreibtisch herumkam und ihn zwang, rückwärts zur Tür zu gehen. »Ich muss ihnen doch sagen, was abgeht.«
    »Nein.«
    »Wie soll ich sie ohne Telefon erreichen?«
    James' Miene war erheitert. »Das hätten Sie sich vielleicht vorher überlegen sollen.«
    »Scheiße!« Widerstrebend ließ er sich in den Korridor hinausdrängen. »Das ist eine Gemeinheit.«
    »Hör endlich auf zu jammern«, sagte Bella angewidert. Sie schob die Riegel zurück und öffnete die Haustür. »Du hast deine dreißig Silberlinge. Was willst du noch? Und jetzt hau ab, bevor ich mir's doch noch anders überlege und aus dem Nähkästchen plaudere.«
    »Ich brauch meinen Mantel«, rief er, als ein kalter Windstoß zur Tür hereinfuhr.
    »Vergiss es!« Sie stieß ihn mit Gewalt zur Tür hinaus und drückte diese mit wuchtiger Schulter wieder zu. »Die Bullen lassen ihn nicht wieder auf den Lagerplatz«, sagte sie. »Der wird sich schön den Arsch abfrieren, wenn er ihnen nicht erklärt, warum Sie ihn vor die Tür gesetzt haben.« Sie lachte über James' Gesichtsausdruck. »Aber das haben Sie sich wohl schon selbst überlegt.«
    Er nahm ihren Arm. »Kommen Sie, trinken wir einen Kognak, mein Kind. Ich finde, den haben wir uns verdient.«

    Das Tal wurde von den Medien gestürmt, sobald am frühen Morgen des Siebenundzwanzigsten die Straßensperren aufgehoben wurden, und wer gehofft hatte, diskret im Hintergrund bleiben zu können, erlebte eine herbe Enttäuschung. Shenstead Manor und das Wäldchen blieben weiterhin unter polizeilicher Bewachung, aber die Familien auf den Pachthöfen, die Bartletts und die Weldons sahen sich Presse, Funk und Fernsehen hilflos ausgeliefert. Des größten Interesses erfreute sich Shenstead House auf Grund der Bemerkungen, die Julian beim Jagdtreffen über die Landfahrer gesagt hatte und die in der Lokalzeitung zu lesen waren. Ein Exemplar wurde ihm unter der Tür hindurchgeschoben, und sein Telefon läutete unaufhörlich, bis er es schließlich aussteckte. Fotografen lungerten vor den Fenstern herum, und Reporter schrien ihm Fragen zu.
    »Fühlen Sie sich mitschuldig, weil es ein Landfahrer war?«…»Haben Sie die Hunde auf diese Leute gehetzt? War das der Auslöser?«…»Haben Sie ihnen ins Gesicht gesagt, sie seien Diebe?«…»Wissen Sie, wer dieser Mann ist? War er schon früher in Shenstead?«…»Was für ein Interesse hatte er am Herrenhaus? Warum hat er den Gärtner getötet?«…»Warum hat er die Enkelin des Colonels überfallen?«…»Halten Sie ihn für schuldig am Tod von Mrs. Lockyer-Fox?«
    Eleanor hatte das graue Elend und hockte in der Küche, während Julian, kaum besser aussehend, in seinem Arbeitszimmer hinter geschlossenen Vorhängen auf und ab ging. Jedes Mal, wenn er versuchte, Gemma auf ihrem Handy zu erreichen, wurde er zur Voicemail umgeleitet, und ebenso erging es ihm bei seinen Anrufen bei Dick

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