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Fuchsjagd

Titel: Fuchsjagd Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Minette Walters
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nur das, was Prue erzählt hat«, log Eleanor. »Es hat was mit Eigentumsrecht zu tun, darum muss ein Anwalt die Sache in die Hand nehmen.«
    Er sah sie stirnrunzelnd an. »Und was hat Dick unternommen?«
    »Keine Ahnung. Er ist anscheinend beleidigt abgezogen, und Prue weiß nicht, wo er jetzt ist.«
    »Du hast James' Anwalt erwähnt.«
    Sie zog ein Gesicht. »Dick hat mit ihm gesprochen und hat nichts erreicht – wahrscheinlich war er darum so verschnupft. Aber ich habe keine Ahnung, ob irgendjemand irgendetwas unternommen hat.«
    Julian behielt seine Gedanken für sich. Er ließ den Wassereimer voll laufen und füllte Bouncers Raufe mit Heu auf. Nachdem er dem betagten Jagdpferd einen liebevollen Klaps auf den Hals gegeben hatte, ergriff er Eimer und Bürste und wartete demonstrativ an der Tür, bis Eleanor sich in Bewegung setzte.
    »Was hat Dick veranlasst, James' Anwalt anzurufen? Kann der denn was machen? Der ist doch in London.«
    »Nein, er ist bei James zu Besuch. Seit Heiligabend.«
    Julian verriegelte das Stalltor. »Ich dachte, der arme Alte wäre ganz allein.«
    »Nein, nein, außer Mr. Ankerton ist noch jemand da.«
    Julian sah sie verwundert an. »Wer denn?«
    »Ich weiß es nicht. Die Person sah aus wie einer von den Landfahrern.«
    Julian zog irritiert die Augenbrauen zusammen. »Wieso sollte James von diesen Leuten Besuch bekommen?«
    Eleanor lächelte schwach. »Ach, das geht uns doch alles nichts an.«
    »Von wegen!«, schnauzte er. »Die haben sich mitten im Wäldchen niedergelassen. Was hat denn der Anwalt zu Dick gesagt?«
    »Er hat es abgelehnt, mit ihm über die Sache zu sprechen.«
    »Wieso das denn?«
    Sie zögerte. »Ich nehme an, er ist verärgert wegen Prues Aussage über den Streit zwischen James und Ailsa.«
    »Das ist doch lächerlich!«, rief Julian ungeduldig. »Deswegen würde er es doch nicht ablehnen, über eine Angelegenheit zu sprechen, die seinen Mandanten betrifft. Du hast gesagt, die beiden hätten gestritten. Worüber denn?«
    »Keine Ahnung.«
    Er stapfte den Weg zum Haus hinauf, ohne sich darum zu kümmern, dass Eleanor laufen musste, um ihm nachzukommen. »Am besten ruf ich ihn mal an«, sagte er verdrossen. »Die ganze Geschichte hört sich völlig albern an. Rechtsanwälte streiten nicht mit Leuten.« Er zog die Hintertür auf.
    Sie fasste ihn am Arm, um ihn zurückzuhalten. »Wen willst du anrufen?«
    »Dick.« Er schüttelte ihre Hand ab. »Ich möchte wissen, was zum Teufel da vorgeht. Außerdem habe ich ihm sowieso versprochen anzurufen, sobald ich zurück bin.«
    »Aber er ist nicht zu Hause.«
    »Na und?« Er zwängte seine rechte Ferse in den Stiefelknecht, um seinen Reitstiefel auszuziehen. »Dann ruf ich ihn eben auf seinem Handy an.«
    Sie zwängte sich an ihm vorbei in die Küche. »Es geht uns doch nichts an, Schatz«, rief sie ihm heiter über ihre Schulter zu, nahm ein Whiskyglas aus dem Schrank und schraubte die Flasche auf, um ihm einzuschenken und sich selbst nachzufüllen. »Schau mal, bei Dick und Prue hat's deswegen schon Krach gegeben. Warum sollen wir uns da auch noch reinziehen lassen?«
    Dieses ewige »Schatz« ging ihm auf die Nerven. Er vermutete, es war ihre Antwort auf Gemma. Bildete sie sich ein, mit Koseworten könnte sie ihn zurückgewinnen? Oder vielleicht glaubte sie, »Schatz« sei ein Wort, das er gewohnheitsmäßig bei seinen Geliebten gebrauchte? Hatte er es verwendet, als er mit ihr seine erste Frau betrogen hatte? Weiß der Himmel. Es war so lange her, er konnte sich nicht erinnern.
    »Okay«, sagte er, auf Strümpfen in die Küche tretend. »Ich rufe James an.«
    Eleanor reichte ihm das Whiskyglas. »Hältst du das für ratsam?«, fragte sie allzu hastig. »Gerade jetzt, wo er Gäste hat? Warum wartest du nicht bis morgen? Wahrscheinlich hat sich bis dahin die ganze Geschichte von selbst geklärt. Hast du schon was gegessen? Oder soll ich dir ein Putenrisotto machen? Wär doch ganz schön, nicht?«
    Julian registrierte ihr erhitztes Gesicht, die zur Hälfte geleerte Whiskyflasche und die Spuren nachgebesserten Make-ups um ihre Augen und fragte sich, warum sie so wild entschlossen war, ihn am Telefonieren zu hindern. Er prostete ihr zu. »Das klingt gut, Ellie«, sagte er mit einem falschen Lächeln. »Ruf mich, wenn es fertig ist. Ich geh jetzt duschen.«
    Oben in seinem Ankleidezimmer öffnete er die Schranktür und musterte die ordentlich in gleichmäßigen Abständen hängenden Anzüge und Sakkos, die er am Morgen alle auf

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