FUCK BUDDIES: Männerparadies. Erotischer Roman
Innere der Bar, betrat die Terrasse, rannte die Verandastufen hinunter auf die Straße und rang nach Luft. Es dauerte ein paar Sekunden, bis Max’ Kreislauf sich wieder normalisiert hatte. Sein Herzschlag beruhigte sich. Übelkeit und Schwindel hatten sich auch verabschiedet. Mit einem Mal war er sich seiner Entscheidung, hierzubleiben, gar nicht mehr so sicher. Max freute sich nun nur noch auf sein Bett.
Also ging er die Carver Street entlang und bog rechts in die Commercial Street ein. Auf einmal fand er sich mitten im Trubel und in der Heiterkeit wieder, wie sie für einen Samstagabend in Provincetown wohl üblich waren. Er ließ das schon jetzt völlig überfüllte Spiritus rechts hinter sich. Obwohl es erst kurz vor Mitternacht war, versammelten sich dort bereits unzählige Nachtschwärmer, um mit einem Stück Pizza in der Hand auf der Straße zu flirten und neue Kontakte zu knüpfen. Max war nicht danach.
Je weiter er sich von der Pizzeria entfernte, desto ruhiger wurde es. Vom Meer her wehte ein leichter, kühler Wind. Max sog die frische Luft ein. Sie half ihm. Linderte seinen Kummer. Verschaffte ihm einen klaren Kopf. Mental befand er sich längst in seinem bequemen Queensize-Bett. Todmüde.
Einfach nur pennen …
Während er sich ausmalte, wie er sich gleich unter die weiße Daunendecke kuscheln und hoffentlich erneute 24 Stunden am Stück schlafen würde, holte ihn ein junger Typ, ungefähr Mitte 20, auf dem Fahrrad ein. Er trug enge schwarze Karottenjeans, weiße Segelschuhe, ein grünes T-Shirt und eine schwarz umrandete Brille. Er hatte schöne, halblange braune Haare, die nach hinten gegelt waren. Sein leichter Bartansatz umspielte seine sinnlich geschwungenen Lippen. Er hätte locker aus Berlin, Köln oder München kommen können. Keine Modeschwuppe im negativen Sinne, aber perfekt gestylt. Very European und sophisticated. Im „Ungewollt“-Look. Max fiel auf, dass der Kleine unter seinem Shirt beachtliche Brustmuskeln hatte.
„Ist dein Abend schon vorbei, sexy? “, fragte der Kleine.
Während er Max die Frage stellte, grinste er frech und offenbarte eine Zahnlücke zwischen den oberen Frontzähnen. Max fand ihn ziemlich sexy.
„Ja, ich gehe nach Hause. Bin müde“, antwortete Max. „Und du?“
„Ich weiß nicht genau. Mal gucken, was die Nacht noch so bringt … Sleep tight, stud! “
Der Kleine fuhr weiter und drehte sich noch ein paarmal nach ihm um. Max schaute ihm hinterher und beobachtete, wie er nach einer Weile vom Rad abstieg, es absperrte und nach links verschwand. In Richtung Stadtstrand. Dann wurde Max klar, wo der andere sein Rad abgestellt hatte. Am Boatslip Resort. Dick Dock.
Der Junge geht cruisen. Das kleine Früchtchen. Das sollte ich nicht tun. Oder?
Max hielt generell nicht viel von Outdoor-Cruising. Oder von Cruising im Allgemeinen. Ein geplantes Date war ihm da lieber. Auch in seinen Jahren als Single hatte Max immer das Bett dem Stadtpark vorgezogen. In Beziehungen war Cruisen ohnehin noch Neuland für ihn. Mit Ausnahme von Gran Canaria und Tim. Allerdings war er frischgebackener Single. Und irgendwie hatte der Kleine es ihm angetan. Einen Schalter umgelegt. Von deprimiert und Ruhe suchend auf fickbereit. Er war zwar nicht mehr in Stimmung für Gespräche, doch die letzten Stunden in Provincetown hatten ihn mit genügend Reizen versorgt, um vor dem Schlafengehen noch abzuspritzen. Einfach den Trieben nachgeben. Sau sein. Nichts anderes.
Noch ein paar Meter, dann war Max dort angelangt, wo das Früchtchen seinen Stopp eingelegt hatte. Nachdem er das Boatslip Resort auf der Commercial Street passiert hatte, sah er links den kleinen Durchgang, der hinunter zum Strand und zum Wasser führte. Außer dem schmalen Streifen Sand war allerdings nichts zu erkennen. Er bog in den Weg ein und stieg die drei Stufen hinunter. Hielt sich unmittelbar danach links und stand am Ende des Boatslip Decks, beziehungsweise gute zweieinhalb Meter darunter. Einige dicke Betonsäulen hier unten stützten die riesige Terrasse. Max blinzelte, doch es war noch zu hell, um in dem durch das Boatslip Resort überdachten Bereich irgendetwas erkennen zu können. Er atmete einmal tief durch und trat dann in die Dunkelheit unters Dick Dock. Seine Augen gewöhnten sich schnell an die Umgebung. Er war zwar ganz nah am sogenannten Eingang, neben der Treppe, die zur Commercial Street führte, doch Max konnte bereits jetzt sehen, dass sich in der Mitte an der Wand, auf Höhe des Pools, ein gutes
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