Fucking Munich
McDonald’s einen Burger essen gewesen.
Diese Erinnerungen schmerzten ihn noch immer. Doch seit Eva vor wenigen Stunden aufgetaucht war, wirkte seine Umwelt plötzlich heller, lauter und bunter. Wie es schien, brachte diese Frau frischen Wind in sein Leben und lenkte ihn von seinen tristen Gedanken ab. Aber je näher Steffen dem Treffpunkt kam, desto mehr schlackerten seine Knie.
Was war er für ein Feigling! Er würde Eva nun reinen Wein einschenken und ihr erklären, warum er sich als
der
Meister ausgegeben hatte. Dazu würde er sie zum Abendessen einladen. Vielleicht im Augustiner, Schnitzelwirt oder Hofbräuhaus. Dort würde Eva ihm hoffentlich keine Szene machen. Und mit einer Riesenportion Glück verzieh sie ihm und würde sich vielleicht weiterhin mit ihm treffen.
Leider musste er um zehn Uhr wieder in der Villa sein und seinen Kollegen Daniel bei der Observation ablösen. Steffen hatte es ihm versprochen. Ansonsten hätte er bis morgen Mittag frei gehabt, aber Daniel war vor einer Woche zum ersten Mal Vater geworden, und er wollte seine Frau nachts beim Wickeln und Fläschchenzubereiten unterstützen. Zu ihrem Pech hielt der Fall Steffen und seine Kollegen dermaßen in den Klauen, dass sie sich nicht beurlauben lassen konnten, da ihre Einheit notorisch unterbesetzt war. Sie hatten Forstenrieder zwar nachweisen können, dass er die Mädchen manipulierte und sie zwang, Falschgeld unter die Leute zu bringen, aber an die Drahtzieher der Organisation waren sie bis jetzt nicht herangekommen. So lange konnten sie den Kerl nicht festnehmen.
Steffen hatte sich frisch rasiert, seine besten Jeans und ein schwarzes, enganliegendes T-Shirt angezogen und sogar seine Lederschuhe poliert, um einen guten Eindruck zu machen. Evas sehnsüchtige Blicke in der Villa gingen ihm nicht aus dem Kopf. Und erst ihre Berührungen! Ihre Zunge auf seinen Lippen – Steffen war kurz davor gewesen, Eva wild zu küssen … und als sie seinen Schwanz berührt hatte, wäre er beinahe gekommen. Was für ein unanständiges Wildkätzchen!
Offensichtlich gefiel er dieser Frau. Er hatte gespürt, dass die Chemie zwischen ihnen stimmte. Das galt es auszunutzen. Es war zwar schon mehrere Jahre her, dass er seinen Charme beim anderen Geschlecht hatte spielen lassen, aber er musste sich zusammenreißen. Es stand einiges auf dem Spiel – wenn sie wollte, konnte sie seine Karriere mit einer Dienstaufsichtsbeschwerde oder einem kurzen Zeitungsartikel von heute auf morgen beenden.
Nachdem Steffen den Brunnen halb umrundet hatte und bereits den Eingang zur Buchhandlung erblickte, entdeckte er auch Eva. Abrupt blieb er stehen. Sie saß auf einem der zahlreichen abgerundeten Steinquader, die um den Brunnen verteilt waren, und sah umwerfend aus. Ihr weinrotes Kleidchen bedeckte kaum ihren Po und lenkte seine Aufmerksamkeit auf ihre langen Beine, die sie übereinandergeschlagen hatte. Der tiefe Ausschnitt betonte ihre Brüste – dennoch wirkte dieser Hauch von Stoff nicht billig an ihr, im Gegenteil. Schwarze Riemchensandaletten mit kleinen Absätzen schmückten ihre zierlichen Füße, ihr Haar war diesmal locker aufgesteckt, und einzelne Strähnen fielen auf ihre Schultern. Was für ein Engel. Ein sündhafter Engel.
Warum provozierte sie ihn dermaßen? Er hätte zu große Lust, sie über einen dieser Steinquader oder seinen Schoß zu legen, ihr das Kleid über den Po zu ziehen und sie dann …
Bei diesen Gedanken regte sich sein Schwanz, und Steffens Hände ballten sich zu Fäusten. O ja, ihm würde es Spaß machen, ihren prallen Hintern mit seinem Handabdruck zu verzieren. Eva würde zappeln, jammern und flehen und schließlich feucht für ihn werden, weil ihr die Behandlung in Wahrheit gefiel.
Als Eva ihn bemerkte, huschte ein Lächeln über ihr Gesicht. Sie stand auf, hängte sich ihre Handtasche über die Schulter und schlenderte zu ihm, noch immer dieses verruchte Lächeln auf den Lippen.
Gerade als Steffen sie begrüßen und sagen wollte: «Frau Hellmann, ich muss mit Ihnen reden», schaute sie sich verstohlen um, beugte sich zu ihm und flüsterte in sein Ohr: «Ich habe kein Höschen an, Herr.»
Ein Adrenalinstoß durchzuckte ihn, und es zog bis tief in seinen Unterleib. Diese Frau! Wenn sie das doch nicht nur tun würde, um an eine Story zu kommen.
Unschuldig blinzelte sie ihn an. In der Öffentlichkeit fühlte sie sich wohl sicherer. Aber es war ja auch seine Absicht gewesen, sie nicht noch mehr einzuschüchtern. Ihre ängstlichen
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