Fucking Munich
Blicke in der Villa hatten ihm einen Stich versetzt.
Doch dass Eva kein Höschen trug und sie ihm das so offen gestand – das schürte seine Phantasien.
Steffen räusperte sich. Er hatte bisher kein Wort gesagt.
«Warum treffen wir uns hier und nicht in der Villa?», fragte sie.
Jetzt musste er reinen Tisch machen, ihr erklären, wer er wirklich war. Stattdessen erwiderte er mit rauer Stimme: «Um Vertrauen aufzubauen.»
Verdammt, was schwafelte er da?
Er nahm allen Mut zusammen und wollte ihr nun wirklich erklären, was Sache war, da stellte sie bereits die nächste Frage. «Wann werde ich in den Zirkel aufgenommen, Herr?»
«Geduld.»
«Und wann lerne ich die anderen Sklavinnen kennen?» Offensichtlich kam nun die Reporterin in ihr zum Vorschein.
«Alles zu seiner Zeit.» Steffen atmete tief durch. Vielleicht war es noch nicht zu spät, das Spiel zu beenden. Er musste nachdenken, konnte jedoch kaum einen klaren Gedanken fassen. «Lass uns erst etwas essen und alles Weitere später besprechen.»
Eva nickte. Anschließend fragte sie ihm wieder Löcher in den Bauch, bis er ihr befahl, den Mund zu halten. Ihre Brauen hoben sich wie zum Protest, doch sie gehorchte und senkte demütig den Kopf.
Ob sie alles tun würde, was er verlangte? Seinem Schwanz schien die Idee zu gefallen, denn er stand in seiner Hose auf halbmast. Am liebsten hätte Steffen ihn in eine bequemere Lage gerückt.
Sie schlenderten durch das Karlstor, vorbei an zahlreichen Geschäften, die zu beiden Seiten der Fußgängerzone in den historischen Gebäuden untergebracht waren. Eva ging so dicht neben ihm, dass sich ab und zu ihre Hände berührten.
Um seine Begleiterin – und ihr tiefes Dekolleté – nicht ständig anzustarren, tat Steffen so, als würden ihn die Auslagen in den Schaufenstern interessieren. Offenbar spielte sein Unterbewusstsein ein altes Programm ab, denn plötzlich blickte er auf halbem Weg zum Marienplatz in ein Fenster, das mit schwarzen Herzen dekoriert war.
«Brauchen wir noch Spielzeug, Herr?», hörte er Evas Stimme dicht neben sich.
Eine Hitzewelle jagte durch seinen Körper, als Steffen erkannte, dass sie sich vor einem Beate-Uhse-Laden befanden. In diesem Erotikshop an der Neuhauser Straße hatten sich Myriam und er immer mit Toys eingedeckt. Erst jetzt registrierte er die Schaufensterpuppen, die lediglich Dessous trugen.
Steffen stöhnte innerlich. Schon ewig hatte er keinen Sex mehr gehabt. Er vermisste es, zu experimentieren. Dementsprechend reagierte er auf Evas Reize und die Auslagen im Schaufenster. Warum nicht ein wenig Spaß haben? Ganz unverbindlich natürlich.
Eva starrte ihn an, wartete auf Antwort.
Was, wenn er wirklich Forstenrieder wäre? Ihre journalistische Neugierde hätte sie in Teufels Küche bringen können! Vielleicht war es Zeit, ihr eine Lektion zu erteilen.
Evas Herz pochte hart, während ihr Herr im strengen Ton mit ihr sprach. Zuvor hatte sie gedacht, sie könne seine Selbstsicherheit ins Wanken bringen. Also hatte sie mit ihren weiblichen Reizen gespielt, um ihn zu testen. Denn irgendetwas stimmte hier nicht. Er verhielt sich nicht wie der Meister eines SM -Zirkels, dessen Sklavinnen sich an strenge Regeln zu halten hatten.
Seltsamerweise gefiel ihr das Spiel mit diesem Mann. Sie hatte immer gedacht, Sex ohne Liebe könnte niemals erfüllend sein. Aber sie war heiß wie nie, nur weil dieser attraktive Kerl ihr Befehle zuraunte. Allein sein Anblick ließ ihr Herz schneller schlagen. Er wäre auf jeden Fall ein Typ zum Verlieben, doch das durfte sie nicht zulassen. Sie machte lediglich ihren Job, holte sich die Story und fertig.
«In dem Laden werden wir beide so tun, als wären wir ein Paar. Verstanden?» Er hielt ihr die Tür auf und ließ sie vorbeigehen. «Du sprichst mich weder mit ‹Herr› noch mit ‹Meister› an und wirst mich duzen.»
«Warum?»
«Um nicht aufzufallen.»
Anscheinend hatte er doch mehr zu verbergen, als sie dachte. Das trieb ihre Neugier in ungeahnte Höhen. «Ist es Euch eigentlich lieber, wenn ich Euch mit ‹Herr› oder mit ‹Meister› anspreche?»
«Herr», brachte er mit rauer Stimme hervor. «Und mir wäre es lieber, wenn du jetzt einfach mal still wärst.» Als er grinste, bildeten sich Fältchen um seine grauen Augen.
Eva musste ihn ständig anstarren, obwohl sie wusste, dass sich das nicht gehörte. Sollte er sie ruhig später dafür bestrafen. Im Moment konnte sie den Blick nicht abwenden. Allein wie sich das schwarze Shirt an
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