Fucking Munich
huschte ein Lächeln über seine Lippen. Seine Augen leuchteten.
Dieses kühle Grau machte ihr wirklich zu schaffen, denn schon wieder spielte ihr Magen verrückt. Verdammt, Maike hatte recht. Sie befand sich auf dem besten Weg, sich in Steffen zu verlieben.
«Wann treffe ich die anderen Sklavinnen?», fragte Eva heute Abend schon zum zweiten Mal.
Steffen sah auf seine Uhr. Er musste bald los, Daniel ablösen. «Alles zu seiner Zeit. Erst möchte ich dich besser kennenlernen, jeden Winkel deines Körpers.» Und am besten sofort.
Während des Essens waren seine Gedanken unablässig in eine unanständige Richtung gewandert. Vor allem weil sich Evas halb bedeckter Oberschenkel ständig gegen sein Bein gedrängt hatte. Das machte sie doch absichtlich!
Er war versucht, zwischen ihre Schenkel zu greifen, um herauszufinden, ob sie die Liebeskugeln noch trug. Aber an ihrem Tisch ging ständig jemand vorbei, sodass Steffen das einfach zu riskant war. Außerdem hatte er versucht, Eva unauffällig auszufragen, aber sie schien wirklich nicht viel zu wissen. Steffen sollte die Arbeit ruhen lassen und sich auf diese Frau konzentrieren. Nur wie kam er jemals aus der Sache, in die er sich dermaßen verrannt hatte, wieder heraus? Eva würde ihm den Kopf abreißen …
«Wie bist du hergekommen?», fragte Steffen sie, nachdem er bezahlt hatte und sie das Augustiner verließen.
Kühle Nachtluft schlug ihnen entgegen, und Eva schlang die Arme um ihren Körper. Sie war viel zu leicht angezogen. «Mit der U-Bahn.»
Steffen legte einen Arm um sie, um sie zu wärmen. «Dann fahre ich dich jetzt nach Hause.» Er wusste, dass sie in der Innenstadt wohnte, das hatte er bei seinen Recherchen über sie herausgefunden. Was er ihr natürlich nicht verraten würde. Sie heimzufahren wäre kein Umweg, und er würde pünktlich in der Villa sein, um die Observation zu übernehmen.
«Oder nimmst du mich mit zu dir?» Hastig schaute sie auf den Boden. «Zu Euch, meinte ich … Herr.»
Steffen folgte ihrem Blick. Nein, sie sah nicht auf den Boden, sondern auf die Tüte in seiner Hand, in der die Toys waren! Warum fing sie jetzt wieder mit diesem Spiel an? Wo er gerade mühsam seine Kontrolle zurückerlangt hatte.
«Ihr müsst die Kugeln noch entfernen.»
«Das …» Er räusperte sich. «Das kannst du wunderbar allein.»
«Eure Hände sind viel geschickter als meine.» Ihre Augen funkelten, als sie ihn kurz anblickte.
Diese Frau! «Ich bring dich jetzt erst mal nach Hause, dann sehen wir weiter», sagte er mit einer Stimme, die selbst in seinen Ohren nicht sehr überzeugend klang. «Ich habe gleich da drüben geparkt.» Er deutete über den Karlsplatz. «Wo wohnst du?»
«Nur ein paar Straßen weiter.»
Eva würde ihm tatsächlich verraten, wo sie lebte? Wie unglaublich leichtsinnig!
Sie waren bereits am Stachus angelangt und gingen links am Brunnen vorbei, dessen Fontänen von vielen Lampen angestrahlt wurden. Obwohl es langsam empfindlich kühl wurde, war es eine herrliche Nacht – gerade richtig, um auszugehen, Party zu machen und sich danach wild zu lieben. So wie er es früher mit Myriam getan hatte. Aber Steffen war keine zwanzig mehr, die wilden Zeiten waren vorbei. Obwohl er große Lust hatte, bei Eva den Wilden herauszukehren, um ihr endlich diesen Leichtsinn auszutreiben.
In der Bayerstraße stand sein Mercedes. Es war der teuerste Dienstwagen, den seine Einheit ihm zur Verfügung stellen konnte, damit er vor der Edelvilla weniger auffiel als mit seinem alten Audi.
Steffen hielt ihr die Tür auf, stellte schnell die Tüte hinter den Beifahrersitz, und Eva stieg ein. «Tolles Auto!»
«Danke.» Es ärgerte ihn ein wenig, dass er sich privat nicht so einen Schlitten leisten konnte. Stand Eva vielleicht auf reiche Doms?
«Was machst du eigentlich beruflich?», wollte sie auch prompt wissen, während er den Wagen startete.
Steffen biss die Zähne zusammen. «Ich …» Verdammt, er wollte sie nicht anlügen! «Ist es denn wichtig, was für einen Beruf ich habe?»
«Ihr weicht immer meinen Fragen aus, Herr», antwortete sie, plötzlich mit demütiger Stimme.
«Und du den meinen. Was machst
du
denn beruflich? Das wolltest du mir während des Essens auch nicht erzählen.»
«Bitte hier rechts abbiegen», sagte sie und setzte leise hinzu: «Ich schreibe.» Dabei schaute sie ihn nicht an, sondern starrte aus dem Fenster.
Jetzt wurde es spannend. «Du schreibst? Romane?»
Lächelnd wandte sie ihm den Kopf zu.
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