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Fucking Munich

Fucking Munich

Titel: Fucking Munich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Hanke
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harten Kuss. Ein Schauder lief ihr über den Rücken. Ihr Gebieter war zurück!
    «Hast du Lust, heute Nacht noch einmal ein Abenteuer zu erleben?», raunte er.
    Und wie sie das hatte! Obwohl Restzweifel bestanden, ob er es ernst mit ihr meinte. Das ging alles so schnell. Sie waren noch nicht einmal zusammen aus gewesen, im Kino, beim Essen … «Ein neues Spiel?» Ihr Herz klopfte heftig. «Wieder hier?»
    «Nein.» Er deutete in die Richtung der Gewächshäuser. «Dort hinter dem Schlosscafé, bei der Ruine.»
    Er meinte offenbar die Magdalenenklause. Das Gebäude sah nur äußerlich aus wie eine Ruine und lag in einem abgeschiedenen Waldteil. Julia spürte, wie ihr heiß wurde.
    Sie hätte nichts gegen Sex in ihrem Bett einzuwenden oder bei ihm zu Hause, trotzdem reizte sie seine Idee. «Werde ich an den Tantiemen beteiligt, wenn dein Buch ein Bestseller wird?»
    Er lachte. «Wir sollten einen Vertrag abschließen.»
    «O ja, am besten einen Sklavenvertrag.» Der war rechtlich ohne Bestand, das war ihr klar, doch es war das Ritual, das ihr wichtig war, eine zeremonielle Bindung der Sklavin an den Meister.
    Patrick kniff sie in den Po. «Hör auf, so zu reden. Das macht mich hart.»
    «Wie Ihr wünscht, Herr.»
    Sanft biss er sie ins Ohr. «Luder.» Dann löste er sich von ihr.
    «Holst du mich wieder ab?»
    Er nickte grinsend. «Ich komme um zehn.»
    «Und davor?»
    «Muss ich leider ein Seminar vorbereiten.»
    Er war Verhaltensforscher aus Leidenschaft. Das war gewiss der Grund, warum er ihr vor dem «Experiment» nicht viel über sich erzählt hatte, aus Angst, seinen guten Ruf oder sogar den Job zu verlieren. Julia war stolz auf ihn.
    Und nun schien nichts mehr zwischen ihnen zu stehen. Das Leben war herrlich!

    Diese Nacht war noch schöner als die erste. Glühwürmchen tanzten entlang des Weges, als Julia mit Patrick durch den düsteren Park schritt. Da sie sich immer weiter vom beleuchteten Schloss entfernten, erkannte Julia den Kiesweg nur schemenhaft. Der Mond schien nicht, doch der Himmel war klar. Leider sorgte die umliegende Stadt für eine so hohe Lichtverschmutzung, dass Julia nur wenige Sterne sah. Vor zweihundert Jahren hätte sie in einen Himmel geschaut, in dem Millionen Sterne gleich Diamanten auf schwarzem Samt funkelten. Manchmal wünschte sie sich, sie hätte in dieser Zeit gelebt.
    Eine warme Brise spielte mit ihrem Haar, das ihr heute offen auf die Schultern fiel. Sie kam sich wie eine Prinzessin vor, obwohl sie erneut jenes schäbige Kleid trug und Patrick den noblen Anzug. Sie war Aschenputtel und er ihr Prinz. Überhaupt wirkte die Umgebung äußerst märchenhaft auf sie.
    Bald würden sie die Magdalenenklause erreichen, eine künstlich angelegte Ruine aus Ziegeln, die nur teilweise verputzt waren. Dadurch wirkten die Wände herrlich verwittert. Zudem waren Risse eingearbeitet worden. Das Gebäude machte den Eindruck eines verwunschenen Schlösschens. Julia fand es faszinierend.
    Neben der grottenartig gestalteten Kapelle gab es in der Klause auch klösterlich strenge Wohnräume. Angeblich waren sie für Büßende geschaffen worden – doch ganz so unschuldig waren die Bewohner wohl nicht gewesen. In der Barockzeit wurden hier jährlich rauschende Feste gefeiert. Und heute würde Julia mit ihrem Liebsten ihr eigenes Fest feiern.
    Als ein Käuzchen schuhute und sie in den verwilderten Garten der Ruine gelangten, griff Julia nach Patricks Hand. Nicht weil sie sich gruselte, sondern weil sie nachts blind wie ein Maulwurf war.
    Ihr Herr hielt sie fest und führte sie sicher den Weg entlang. Julia genoss die Wärme seiner großen, starken Hand. Ihr Herz begann schneller zu schlagen. Sie konnte es kaum erwarten, dass sie endlich ihr Ziel erreichten!
    Plötzlich entdeckte sie vor sich ein beleuchtetes Fenster. «Da ist Licht!»
    «Verdammt», murmelte er und blieb stehen. «Wir kehren lieber um.»
    «Ob da eine Veranstaltung ist?» Manchmal wurden die Räume im Schloss vermietet, zum Beispiel für Konzerte. Aber was sollte in der Ruine stattfinden? Für größere Menschenmengen war sie viel zu klein.
    «Keine Ahnung. Verschwinden wir.»
    Patricks Fluchttrieb weckte ihre Neugier. Sie ließ seine Hand los und lief auf das Gebäude zu.
    «Julia!», zischte er und eilte ihr hinterher.
    Neugierig spähte sie durch eines der Fenster. Aber was sie da erblickte, nahm ihr die Luft. Zwei Männer und eine Frau in historischen Kostümen standen in der Grotte und unterhielten sich, während zu ihren

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