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Fuehre mich in Versuchung

Fuehre mich in Versuchung

Titel: Fuehre mich in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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komme über-haupt wieder zurück.“
    Um den Geländewagen gegen den Sturm ruhig zu halten, musste ermit beiden Händen lenken. Einmal wurde das Auto über den Weg hinaus getrieben, bis es mit zwei Rädern im Schlamm steckte. Cord manövrierte den Wagen wieder auf die schlecht gepflasterte Straße, aber sie kamen nur im Schritttempo voran. Trotz der Scheinwerfer sahen sie kaum durch den dichten Regenvorhang, nicht einmal die Scheibenwischer zeigten Wirkung.
    Cord fuhr den Wagen an den Straßenrand, machte den Motor aus und schaltete auf Standlicht. Der Regen trommelte jetzt umso lauter auf das Dach. Fragend sah Susan ihn an.
    „So kann ich nicht fahren“, erklärte er. „Wir müssen warten, bis der Regen nachlässt.“
    Sie verschränkte die Hände im Schoß und starrte durch die Windschutzscheibe. Es war absolut nichts zu sehen, der Regen schnitt sie völlig von der Außenwelt ab.
    Die Sekunden wurden zu Minuten, und der Regen wurde zusehends stärker. Im Radio waren die atmosphärischen Störungen so groß, dass der Sprecher kaum zu verstehen war. Susan fröstelte und rieb sich die Arme. Cord schaltete die Heizung ein.
    Der Luftstrom auf ihren Armen und Beinen wärmte sie, und sie zog sich die nassen Schuhe aus, um die Füße direkt an die Heizung zu halten. Das Schweigen zerrte immer stärker an ihren Nerven.
    „So einen Regen habe ich schon lange nicht mehr erlebt“, fing sie an, nur um etwas zu sagen.
    Cord trommelte mit den Fingern aufs Lenkrad.
    „Warum lässt du dir den Bart wieder wachsen?“
    „Ich habe keine Lust, mich zu rasieren.“
    Die schroffe Antwort tat ihr weh. An einer Unterhaltung war ihm offenbar nicht gelegen. Sie schlang die Arme um sich und dachte an die Jacke, die sie genauso wie ihre Handtasche in ihrem Auto vergessen hatte.
    Durch den Regen drang ein metallisches Geräusch an ihr Ohr, das sie nicht einordnen konnte. Susan fuhr erschrocken zusammen. „Was ist das?“
    „Eisregen.“
    Kaum hatte er es ausgesprochen, wurde das Geräusch lauter. Cord lauschte wachsam.
    „Der Donner klingt jetzt weiter weg“, stellte Susan voller Hoffnung fest.
    „Ruhig.“ Er neigte den Kopf etwas, um zu lauschen, und umfasste beruhigend Susans Hand. Sie hielt den Atem an und horchte, während ihr immer unbehaglicher wurde. Abrupt hörte der Eisregen auf, und in der darauffolgenden Stille waren nur die Regentropfen zu hören, die von den zerschlagenen Bäumen tropften.
    Diese plötzliche Stille war nervtötend. In der Luft lag eine schwere Spannung, die Susan kaum atmen ließ. Sie packte Cords Hand fester. „Jetzt kannst du doch weiterfahren“, schlug sie nervös vor.
    Er rutschte über den Mittelsitz bis zu ihr, legte ihr tröstend einen Arm um die Schulter und drückte ihr einen Kuss auf die Schläfe.
    „Wir warten noch etwas“, sagte er. „Wenn der Motor läuft, hören wir ihn nicht kommen.“
    Susan schauderte und schloss die Augen. „Ich weiß.“ Jeder Nerv in ihr stand unter Spannung, ihr Herz schlug schneller. Die Ruhe vor dem Sturm war keine reine Redensart, sondern Wirklichkeit. Nur zu gut kannte sie die tödliche Kraft der Tornados, die sich bei Gewittern an der feuchtwarmen Küste entwickeln konnten. Bereits in der Schule hatte sie gelernt, wie man so etwas überlebte. Regel Nummer eins: sich fernhalten.
    „Sobald wir etwas hören, verlassen wir sofort den Wagen“, schärfte Cord ihr ein. „Dort links ist ein kleiner Graben, der vermutlich voller Wasser steht, aber das spielt jetzt keine Rolle.“
    „Okay.“ Susan kurbelte das Fenster ein wenig nach unten, um besser hören zu können, aber nur das Tröpfeln des Regenwassers auf dem Unterholz drang an ihre Ohren.
    Das erste Hagelkorn schlug so heftig auf der Windschutzscheibe auf, dass sie beide hochschraken. Susan unterdrückte einen Schrei, Cord begann zu fluchen, aber seine Worte gingen in dem Hagel der golfballgroßen Eisklumpen unter, die auf den Wagen prasselten und die Blätter von den Bäumen schlugen.
    Der Lärm war unglaublich. Susan kam sich vor wie in einer über-dimensionalen Trommel, auf die ein Verrückter einschlug. Sie entzog Cord ihre Hand und presste sich beide Hände auf die Ohren.
    Dann war es vorbei. Der Boden draußen war übersät von schimmernden Eisklumpen. Ein tiefes Grollen folgte.
    Unvermittelt beugte Cord sich über sie und stieß die Tür auf. Bevor Susan in ihren Strümpfen auf dem Eis ausgleiten konnte, hatte Cord sie um die Taille gefasst. Das Eis war unerträglich kalt und schmerztean den

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