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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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sie endlich, während Lust und Freude und Liebe in ihrem Inneren explodierten.

    Ein kalter Luftzug strich über Jillian hinweg und ließ sie frösteln, trotz der Decke, die über ihr lag. Sie rollte sich auf die Seite und streckte ihre Hand nach Max aus, damit er sie wärmte, aber das Bett war leer. Er war fort.
    Sie öffnete ein Auge und zwinkerte ins helle Sonnenlicht, das durch die geöffneten Balkontüren drang. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Sie hatten sich die ganze Nacht geliebt und waren erst eingeschlafen, als die Sterne langsam zu verblassen begannen und der Mond nur noch eine Erinnerung war.
    Max trug bereits seine gewohnte Reitkleidung und stand mit einem Blatt in der Hand an der Tür. Er starrte in den Himmel hinauf.
    Sie stützte sich auf ihren Ellbogen und lächelte ihn schläfrig an. »Du bist schon früh auf den Beinen«, murmelte sie.
    »Man hat mich nach London gerufen. Mein Anwalt hält es für nötig, dass ich bei einer wichtigen Konferenz anwesend bin.«
    Sie rollte sich auf den Rücken zurück, ließ jedoch ihren Blick nicht von ihm. Er machte einen angespannten, abwesenden Eindruck - gar nicht wie letzte Nacht, als er voller Leidenschaft und Fröhlichkeit gewesen war. Zum ersten Mal seit Wochen hatte sie das Gefühl gehabt, ihren Max wiederbekommen zu haben, und noch mehr als das. Zum ersten Mal, seit ihr klargeworden war, dass sie ihn liebte, hatte sie das Gefühl, als ob sich ihr Traum erfüllte.
    Sie schob die Decke weg und setzte sich auf. »Ich werde Clancy anweisen, meine Sachen zu packen. Wie lange werden wir fort sein?«
    Er knüllte das Papier in seiner Faust zusammen. »Es ist nur für ein paar Tage, Jillian. Es wäre mir lieber, wenn du hierbleiben würdest.«
    »Ist das ein Befehl, Max?« fragte sie mit sanfter Stimme.
    »Nein, natürlich nicht.« Er strich sich mit der Hand über den Nacken. »Du kannst tun und lassen, was immer du willst. Ich habe dir von Anfang an gesagt, dass jeder sein eigenes Leben führen wird.« Mit diesen Worten ging er zur Tür und verschwand in seinem Ankleidezimmer.
    Sie lag in dem großen Bett und schluckte schwer, während sich Maxens Stimme mit der seines Kammerdieners im Nebenraum mischte. Es hatte etwas Demütigendes, wenn man nach einer langen, leidenschaftlichen Liebesnacht derart zurückgewiesen wurde.
    Und es hatte etwas Beleidigendes, gezwungen zu sein, den Vorbereitungen zu einer Reise zu lauschen, die ihn von ihr wegführen würde.
    Es erzürnte sie über alle Maßen, zu hören, wie sich die Tür, die auf den Flur hinausführte, öffnete und schloss, wie Fußtritte die Treppe hinuntergingen und die Haustür mit einem lauten Knall zufiel. Er war fort. Einfach so. Völlig gleichgültig ging er von ihr fort, als seien sie nicht in der letzten Nacht zum Himmel und wieder zurück geflogen.
    Schön, dachte sie, warf die Decke zurück und rannte in ihr Zimmer, um nach Clancy zu läuten. Du kannst tun und lassen, was immer du willst, hatte er gesagt, und sie beabsichtigte, genau das zu tun.
    Sie benötigte genau zwei Stunden, bis alle Sachen gepackt waren und sie ihm folgen konnte. Sie hatte vor, ihm so lange zu folgen, bis er aufhören würde, vor ihr wegzulaufen.
     

Kapitel 29
    London

    Es fiel ihm unendlich schwer, Jillian zurück zu lassen das wurde Max klar, als er in seinem Stadthaus in London ankam. Sie allein beschäftigte seine Gedanken.
    Die Nachricht seines Anwalts war ihm heute Morgen wie ein Geschenk des Himmels erschienen. Erleichtert hatte er zur Kenntnis genommen, dass Jillian kein großes Theater veranstaltete, um ihn zu begleiten. In London würde sich sein Kopf wenigstens mit Problemen beschäftigen dürfen, die sich auf einfache Art und Weise lösen ließen, und seine Zeit würde mit Aktivitäten erfüllt sein, die er kontrollieren konnte.
    Es war ihm nämlich unmöglich geworden, sich selbst oder Jillian zu kontrollieren.
    Sie hatten sich ausgerechnet auf dieser verdammten Schaukel geliebt. Als sie ihr Nachthemd auszog und im Mondlicht auf der Terrasse nackt vor ihm stand, da war seine eigene Fantasie auf eine Reise gegangen und hatte ihm den Willen genommen, sich zu beherrschen.
    Mit einem grimmigen Lächeln stieg er die Stufen zu seinem Badezimmer hinauf, um sich den Staub von dem Ritt nach London abzuwaschen. Jillian hatte letzte Nacht seine Kräfte erschöpft, und er hatte sich noch nie derart ausgelaugt und befriedigt zugleich gefühlt.
    Und noch niemals derart verwirrt.
    Mit Jillian hatte er eine Erfüllung

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