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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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weit aufgerissen. »Max wird es nicht zulassen«, sagte sie beruhigend und packte Kathy an den Schultern. »Er wird sie aufhalten, aber Sie dürfen sich nicht wieder einmischen.«
    Kathy blinzelte und ließ sich gegen Jillian sinken.
    Max warf Jillian einen bösen Blick zu. Er war sich sicher, dass sie wußte, warum dies alles geschah. Am liebsten hätte er sie angebrüllt, aber dafür war nachher noch genug Zeit. Jetzt musste er erst einmal weiteres Blutvergießen vermeiden.
    Er wich einem wilden Schlag aus, packte Damien und zog ihn von Bruce herunter. »Hör auf«, knurrte er und hielt Damiens Arme auf dem Rücken fest.
    Bruce richtete sich langsam zu einer sitzenden Haltung auf und schob sich über den Boden zurück, bis er mit dem Rücken am Sofa lehnte. Kathy rannte schluchzend zu ihrem Bruder hinüber und begann, sein Gesicht mit dem Saum ihres Kleides abzutupfen.
    »Lass mich los«, stieß Damien hervor und versuchte, sich aus Maxens Griff zu winden. »Er hat Jillians Ruf ruiniert.«
    »Was?« rief Max.
    »Es war Bruce«, keuchte Damien. »Er hat Nunnley dazu verleitet, den Klatsch zu verbreiten. Er war in der Nacht auf dem Balkon.«
    Bruce? Bruce hatte den Klatsch über Jillian verbreitet? Maxens Griff um Damiens Arme lockerte sich, als er sah, wie Jillian ihre Lippen zusammenpresste und seinen Blick vermied. Bruce schaute kurz zu Jillian hinüber, lehnte seinen Kopf aufs Kissen zurück und schloss die Augen.
    »Ich denke«, sagte Max und musste sich mit aller Kraft zusammennehmen, um seine Stimme zu kontrollieren, »ich denke, es ist an der Zeit, dass einer von euch eine Erklärung liefert.«
    »Max«, sagte Jillian schnell, »du siehst doch, dass Bruce außerstande ist -«
    »Damien, dann darf ich dich bitten, mich aufzuklären«, unterbrach sie Max.
    Und Damien war nur allzu gern bereit, dies zu übernehmen, und in den nächsten Minuten lauschte Max der unglaublichsten Geschichte, die ihm jemals zu Ohren gekommen war. Nicht nur Bruce hatte die Vorfälle auf dem Balkon beobachtet, sondern auch Nunnley, Arabella Seymour und Melissa. Dann hatte Bruce dafür gesorgt, dass weder Arabella noch Nunnley in der Lage sein würden, die Geschichte weiterzuerzählen.
    Während Max den Details über Melissas zerrissenes Kleid und Nunnleys zerknitterte Erscheinung lauschte, musste er zugeben, dass Bruces Einfall genial gewesen war. Für Nunnley war es lebenswichtig, eine reiche Erbin zu heiraten, ebenso wie auch Melissa gezwungen war, einen reichen Mann zu ehelichen. Bruces Drohung, Klatsch über Nunnley und Melissa in die Welt zu setzen, hätte Arabellas und Nunnleys Lippen für immer versiegelt.
    Das war genau die Vorgehensweise, die Max von Bruce erwartet hätte.
    Und die Sache hätte funktioniert. Trotz allem, was später am Abend vorgefallen war, hätte also die erzwungene Ehe zwischen Jillian und ihm vermieden werden können, denn nur Damien allein war Zeuge des wahren Grundes für einen Skandal gewesen.
    Und doch hatte es sich Bruce bis zum nächsten Morgen scheinbar anders überlegt und Nunnley dazu verleitet, zu glauben, dass Arabella bereits angefangen habe, irgendwelche teuflischen Geschichten zu verbreiten. Als Nunnley daraufhin begann, mit seinen Freunden über die Sache zu reden, war er der Annahme gewesen, einen Bericht aus erster Hand über einen bereits bekannten Skandal zu liefern.
    Und auch dies war ein genialer Streich gewesen.
    Nur Bruce hatte die Nerven, eine solch fantastische Kette von Ereignissen in Gang zu setzen.
    Aber andererseits war es auch das letzte, was Max von Bruce erwartet hätte. Doch Bruce hatte gegen die Anschuldigungen nicht protestiert und war auch über Damiens Angriff nicht sonderlich empört, also musste es wohl wahr sein. Und -aus der Art und Weise, wie Jillian sich abgesondert hatte und ihre Hände knetete, schloss Max, dass sie die ganze Zeit über gewusst hatte, was Bruce tat.
    Bruce saß immer noch auf dem Boden und starrte auf seine Stiefel. Kathy kniete an seiner Seite, scheinbar völlig blind für das Drama, das sich um sie herum abspielte und kümmerte sich um seine Wunden.
    Max zwang sich, dort zu bleiben, wo er stand und bemühte sich, mit dem Rest seiner verbliebenen Selbstbeherrschung vernünftig nachzudenken. Und die Vernunft sagte ihm, dass Bruce so etwas niemals ohne einen guten Grund tun würde. Etwas anderes zu denken, würde bedeuten, dass er es hier mit einem Verrat zu tun hatte, der ihm ebenso nahe ginge wie der Bruch mit Damien.
    »Warum?« fragte er mit

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