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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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ausdrucksloser Stimme.
    Bruce blickte Max an, zuckte die Schultern und senkte die Augen.
    Wenn ihn Damiens Worte noch nicht überzeugt hatten, so hatte es jetzt Bruces Verhalten getan.
    Helle Blitze explodierten in Maxens Kopf, und die Kontrolle entglitt endgültig. Er war sich nicht einmal bewußt, dass er sich bewegt hatte, bis er die Hände in Bruces Jackenaufschläge krallte und ihn halb in die Höhe zog. »Warum, du Bastard?« schrie er und riss ihn vollends auf die Füße.
    Kathy sprang auf und klammerte sich an Maxens Arm. »Nein! Fassen Sie ihn nicht an!«
    »Max!« Jillian eilte auf ihn zu und packte seinen anderen Arm.
    Max verlor den Halt, und kippte gegen Bruce, der sich seinerseits gegen Maxens Brust stemmte und auf das Sofa fiel. Aber Max zog Kathy und Jillian mit sich und stürzte gegen Bruces Oberkörper. Das Sofa begann, nach hinten zu kippen, und gerade, als Max glaubte, den Halt unter den Füßen zu verlieren, wurde er von hinten an den Schultern gepackt und festgehalten.
    »Lasst sein verdammtes Jackett los«, zischte Damien nahe an seinem Ohr, während er ihn zurückriss und Jillian und Kathy dabei ebenfalls mitzog.
    Das Sofa landete mit einem Knall auf der Rückenlehne, und Bruce schlug mit dem Kopf auf dem Boden auf. Außer seinen Füßen, die in die Luft ragten, war nichts mehr von ihm zu sehen.
    »Steh schon auf, verdammt«, schrie Max, während er seine Schultern hin und her wand , um Jillian und Kathy abzuschütteln.
    »Genug jetzt, Max«, sagte Damien mahnend. »Die Sache ist schon viel zu weit gegangen.«
    Max erstarrte, als ihm klar wurde, dass Damien immer noch hinter ihm stand und ihn an den Schultern festhielt. »Sie kann gar nicht weit genug gehen«, erwiderte er mit rauher Stimme. »Der Bastard hat mein Leben ruiniert.«
    »Nicht nur er ist ein Bastard«, schluchzte Kathy hysterisch zu seiner Linken, »sondern ich auch.«
    »Kathy, nicht!« rief Bruce.
    »Max, hör mich an«, warf Jillian dazwischen. »Bruce hat meinen Ruf ruiniert, weil ich ihn darum gebeten habe. Ich konnte Damien einfach nicht erlauben, dich so einfach aus meinem Leben zu streichen.«
    »Bruce ist dein Bruder«, keuchte Kathy, »und ich bin deine Schwester.«
    Diese Enthüllungen trafen Max mit der Wucht eines Hammers. Es wurde totenstill im Zimmer, und die Wände schienen ihn zu erdrücken. Ein roter Nebel verschleierte seinen Blick, und für einen Moment hatte er das Gefühl, die Knie würden ihm versagen. Bruce war sein Bruder. Kathy seine Schwester. Jillian hatte ihn in die Falle gelockt.
    Nur wie von Ferne nahm er wahr, dass die Hände an seinen Schultern hinabglitten, um ihn zu stützen, und er hörte Damiens Stimme: »Lasst ihn los.«
    Erst als er spürte, dass seine Arme plötzlich frei waren, wurde ihm klar, dass Damien zu Jillian und Kathy gesprochen hatte, diesen Ankern aus Fleisch und Blut, die ihn mit ihren Geständnissen in die Hölle hinabgezogen hatten.
    Sein Glaube, seine Loyalität und sein Vertrauen waren missbraucht worden und lagen nun am Boden zerstört. Eine betäubende Kälte breitete sich in seinem Körper aus. Die Kraft kehrte in seine Beine zurück. Er richtete sich auf, und Damien trat zurück.
    »Max, lass es mich bitte erklären«, sagte Jillian aus deren Gesicht alle Farbe gewichen war. Jillian, seine Frau, seine Geliebte. Jillian, die Verräterin.
    »Du hast mich mit Absicht in eine Ehe gelockt, die ich nicht wollte. Mehr muss ich nicht wissen.«
    »Du musst noch viel mehr wissen«, sagte Bruce und rappelte sich auf. Bruce sein Freund, sein Bruder. Bruce, der Verräter.
    Max schien seine ganze Kraft aufwenden zu müssen, um sein Gesicht Bruce zuzuwenden und ihn anzusehen. Ach habe mein ganzes Leben lang nichts von deiner Verwandtschaft zu mir gewusst, und es dürfte mir nicht schwerfallen, sie für den Rest meines Lebens zu ignorieren. Sollten sich unsere Pfade noch einmal kreuzen, was sie sicherlich tun werden, so erwarte ich, dass ihr beide, Kathy und du, euch von mir fernhalten.«
    Mit diesen Worten wandte sich Max Damien zu. Zum ersten Mal seit Monaten sah er, dass der harte Gesichtsausdruck. seines Freundes weicher wurde. Ob es nun aus Mitleid oder aus Bedauern war, vermochte er nicht zu sagen. Jedenfalls ließ dies seine Wut abkühlen und es klärte seine Gedanken.
    Damien öffnete den Mund, um etwas zu sagen, aber Max schüttelte den Kopf.
    Es war zu spät.
    Er musterte jeden einzelnen der Menschen im Raum mit einem nüchternen Blick und sah nur Verräter statt Freunde, eine

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