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Führe mich nicht in Versuchung

Führe mich nicht in Versuchung

Titel: Führe mich nicht in Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eve Byron
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glaube ich nicht, Damien. Du und Max, Ihr seid diejenigen, die sich in etwas versteigen. Ich verbringe ein paar Minuten mit Bruce und unterhalte mich über seine Schwester, und ehe ich mich versehe, geht ihr beiden plötzlich aufeinander los, um meine Ehre zu verteidigen und seht schon eine Hochzeit drohen.« Wieder strich sie sich über den Rock. »Und dabei habe ich das seltsame Gefühl, als ob Bruce in Wahrheit nur sehr wenig mit Euren Einwänden zu tun hat.«
    Max kam es so vor, als sei die letzte Bemerkung für ihn bestimmt gewesen. Und der Blick, den sie ihm von der Seite zuwarf, half nicht gerade, diesen Verdacht loszuwerden. Etwas in diesem Blick sagte ihm, dass sie mehr wußte, als sie sagte. Ihre Augen schauten erwartungsvoll.
    Damien packte die Lehnen seines Sessels und stemmte sich auf die Füße. »Also, ich bin es ausgesprochen leid, über Bruce zu diskutieren.« Er versetzte Max einen Schlag auf die Schulter. »Max, hast du immer noch vor, Jillie und mich zum Ball der Leightons zu begleiten?«
    »Natürlich«, erwiderte Max, dankbar, dass Damien sich endlich entschlossen hatte, ihn aus der Schusslinie zu ziehen und der ganzen Situation wieder etwas Normalität zu verleihen. Aber seine Erleichterung war nur von kurzer Dauer, denn als er zu Jillian hinübersah, erhielt er von dort ein wissendes Lächeln, das ihn mit seiner Beredsamkeit beinahe in den Wahnsinn trieb.
    Es war ganz so, als wisse sie, dass die Muster seines Lebens, all das, woran er geglaubt hatte, so wie die alte Laube in Westbrook in sich zusammenbrachen.
    Der verdammte Traum, voller erotischer Bilder und süßer Erinnerungen, hatte ausgereicht, um ihm klarzumachen, dass mehr als nur Jillian selbst sich verändert hatte.
     

Kapitel 15
    Warum war ihr bisher nicht aufgefallen, wie viele Frauen der Gesellschaft blond sind? fragte sich Jillian, während sich die Crème de la Crème eben dieser Gesellschaft um Max, Damien und - notgedrungen - auch um sie selbst drängte. Natürlich waren mehr Frauen als Männer darr-unter, und inmitten von mindestens einem Dutzend dieser Damen kam sie sich wie der dunkle Blütenstamm eines gelben Gänseblümchens vor.
    »Mein Gott, Bassett, habe gehört, Sie haben sich bei einem Reitunfall das Bein gebrochen«, sagte Peckham, während er durch ein Monokel auf Maxens Bein herabstarrte.
    »Wie mir scheint, haben es die Klatschbasen wieder einmal geschafft, aus einem Maulwurfhügel ein Gebirge zu machen. Wie Sie sehen, ist mein Bein noch ganz«, erwiderte Max und versuchte, den Gedanken zu verscheuchen, dass die ungesunde gelbe Hautfarbe des Mannes genau zu seinem Jackett passte.
    »Verdammte Tratscherei«, brummte Peckham und versetzte Max einen Klaps auf den Rücken. »Allerdings wirklich schade um Ihr Pferd.«
    »Mein Pferd?« sagte Max mit fragender Stimme und starrte Peckham nach.
    Damien warf Jillian einen amüsierten Blick zu.
    Zwei blonde Damen kamen eifrig noch näher. Jillian konnte sich nicht mehr an ihre Namen erinnern und behalf sich damit, sie nach den Farben, die sie trugen, zu benennen - eine gelbe Dame und eine rosa Dame.
    »Ja«, sagte die rosa Dame, und die gelbe Dame fiel ihr ins Wort: »Wir alle wissen, wie sehr Sie an Sovereign gehangen haben.«
    »Und wie schrecklich muss es für Sie gewesen sein, die ganze Zeit unter diesem Pferd eingeklemmt zu liegen«, sagte die gelbe Dame und nickte mitleidig mit dem Kopf, so dass ihre aschblonden Locken heftig zu hüpfen begannen. »Mir ist das gleiche einmal auf einer Fuchsjagd passiert, aber Gott sei Dank wurde ich nur abgeworfen. Ich kann Ihnen versichern, dass ich noch monatelang unter Alpträumen litt.«
    »Ja, das weiß ich noch«, stimmte ihr die rosa Dame zu und spielte mit einer dicken, goldenen Locke, die auf ihre Schulter herabfiel. »Deborah fand es hilfreich, darüber reden zu können. Sollten Sie jemals das Bedürfnis haben, wenden Sie sich doch an mich. Ich bin eine gute Zuhörerin.«
    »Das ist sie in der Tat«, betonte die gelbe Dame und warf ihrer Begleiterin ein freundliches Lächeln zu. »Aber vielleicht wäre es besser, Sie würden sich an mich wenden, da ich diejenige bin, die mit dem Schock vertraut ist, den man bei solch einer Tortur erleidet.«
    »Es war sehr tapfer von Ihnen, dass Sie das arme Tier von seinen Qualen erlöst haben«, sagte Mrs. Finchley und schob ihren Turban zurecht. Jillian fragte sich, ob Mrs. Finchleys Haar wirklich grün war, wie Bruce gesagt hatte und warum sie den Wunsch gehabt hatte, ihre Haarfarbe zu

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