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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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Treppe hochgekommen sind, habe ich Papa sagen hören: „Noch ein Wort und ich glaube, ich hätte ihn mit seinen eigenen Hosenträgern erdrosselt.“
    „Das macht man nicht“, sagte Mama. „Nicht an Weihnachten.“
    „Du hast ja Recht“, sagte Papa und musste lachen. „Frohe Weihnachten, Liebling. Was für eine Schnapsidee, mit euch hierherzufahren! Die Kinder sind krank, man kann keinen Fuß vor die Tür setzen, weil es so stark schneit, und …“
    Mama sagte: „Mir gefällt unser Weihnachten. Die weißen Flocken, das Hotel … Ich hab das Gefühl, mich in einer Schneekugel zu befinden.“
    „Jedenfalls kann ich mich jetzt zu Hause für ein Radioquiz melden: Bei Fossilien bin ich inzwischen unschlagbar.“
    Wir haben für alle Fälle unsere Stiefel im Halbkreis vor dem Fenster aufgestellt, dazu ein Glas Milch und eine Karotte für die Rentiere des Weihnachtsmanns. Man kann ja schließlich nie wissen.
    „Hat er auch unsere Adresse hier?“, fragte Jean Vier.
    „Du glaubst doch nicht, dass es ihn wirklich gibt, oder?“, fragte Jean Eins mit einem Achselzucken.
    „Natürlich glaub ich daran“, sagte Jean Vier. „Ich weiß, dass es ihn nicht gibt, aber ich glaub daran.“
    „Und wer hat dir erzählt, dass es ihn nicht gibt?“, fragte Jean Eins.
    „Einer aus dem Kindergarten. Er sagt, dass die Eltern in der Nacht die Geschenke in die Stiefel stecken.“
    „Dieser Blödmann“, schimpfte Jean Eins. „Wenn ich ihn treffe, dann kleb ich ihm eine.“
    „Und warum?“, fragte Jean Vier.
    „Weil er nicht das Recht hat, dir deine Kinderträume zu zerstören.“
    „Was ist mit dem Weihnachtsmann?“, fragte Jean Fünf, der seine kleinen Hausschuhe neben unsere Stiefel stellte.
    „Nichts, nichts“, kam es dumpf von Jean Eins, der sich das Kopfkissen über den Kopf gezogen hatte. „Und jetzt haltet die Klappe. Ich will schlafen!“
    Papa hatte es uns ja gesagt: Unser Weihnachtsgeschenk war in diesem Jahr der Urlaub in den Bergen. Aber als wir am nächsten Morgen aufwachten, hatte jeder trotzdem ein kleines Päckchen in seinem Stiefel.
    „Boah!“, brüllte Jean Drei, als er seines auspackte. „Ein Bleistiftspitzerpickel!“
    „Super!“ Jean Vier freute sich. „Für mich auch!“
    Wir hatten alle den gleichen Minipickel geschenkt bekommen, mit einer roten Schleife verziert. Auf der einen Seite war er ein Kugelschreiber und auf der anderen ein Bleistiftspitzer. Genau so ein Bleistiftspitzerpickel wie der, den Jean Eins in dem Souvenirladen auf der Grande Aiguille hatte mitgehen lassen.
    Jean Eins und ich wechselten einen Blick und hielten es dann für klüger, nichts zu sagen. Wir haben so getan, als würden wir uns ganz arg freuen, obwohl wir schrecklich enttäuscht waren. Wir wollten Papa und Mama eine Freude machen. Sie schauten uns gerührt zu.
    „Ach, das ist nur eine Kleinigkeit“, sagte Papa, „ein symbolisches Geschenk. Weil ja das wahre Geschenk …“
    „… unsere Ferien in den Bergen sind“, beendeten wir den Satz im Chor.
    Trotzdem … am Ende der Ferien waren wir traurig, dass wir wieder abreisen mussten.
    Herr und Frau Vuillermoz, die beide ein so gutes Herz haben, ließen es sich nicht nehmen, uns zum Bahnhof zu begleiten. Während Papa noch ein allerletztes Mal unsere Gepäckstücke durchzählte, schenkte Frau Vuillermoz jedem von uns ein Paar von den Wollsocken, die sie immer für die armen Kinder in Togo strickt.
    Diesmal passten wir alle auf, dass Jean Drei mit uns in den Zug einstieg.
    „Dann also abgemacht!“, rief Herr Vuillermoz, während er uns nachwinkte. „Wenn Sie nach Paris kommen, müssen Sie uns unbedingt besuchen. Ich kann Ihnen dann viele neue Fossilien zeigen!“
    „Aber natürlich!“, rief Papa. „Das machen wir ganz bestimmt.“
    „Wie schade, dass Sie schon abreisen müssen!“, rief Herr Vuillermoz noch. „Das Wetter klart gerade auf.“
    Dann waren wir wieder in Cherbourg, wo unser Auto auf dem Parkplatz neben dem Bahnhof brav auf uns wartete. Es hatte auch hier ein wenig geschneit, aber kaum der Rede wert. Ein dünne Schneeschicht, die ganz unecht wirkte.
    Als wir vor unserem Hochhaus ankamen, sagte Papa: „Ich geh mit dem Gepäck schon mal voraus. Ihr könnt dann in ein paar Minuten nachkommen.“
    Wir haben den übernächsten Aufzug genommen. Als wir die Wohnung betraten, wartete eine Überraschung auf uns.
    Mit offenen Mündern blieben wir auf der Türschwelle stehen und schauten in das Wohnzimmer, wo Papa uns mit triumphierendem Funkeln in

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