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Fünf Brüder wie wir

Fünf Brüder wie wir

Titel: Fünf Brüder wie wir Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ravensburger
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einer der Brichet-Zwillinge gehörte. Um als Erste am Schatz zu sein, hatten sie lauter falsche Fährten gelegt und stopften sich jetzt die Bäuche mit den Marshmallows voll, die sie gewonnen hatten.
    Weil sich ihretwegen alle Teams im Wald verlaufen hatten, klappte es nicht so recht mit den neu geknüpften engen Banden. Um die Stimmung etwas zu heben, organisierte Bagheera deshalb einen Wettkampf im Seilziehen. Er endete in einer großen Rauferei.
    Da sagte Jean Eins auf einmal: „Und Jean Drei? Hat eigentlich jemand Jean Drei gesehen?“
    Wir durchkämmten die umliegenden Büsche, doch Jean Drei blieb verschwunden. Sein Partner, ein großer, vierschrötiger Kerl, lachte höhnisch: „Was glaubt ihr denn? Dass ich mir einen Knirps ans Bein binde, der noch in die Windeln scheißt?“
    Jean Drei ist das Maskottchen unserer Gruppe, deshalb klebte einer der Brichet-Zwillinge dem Dorftrottel eine, die beiden prügelten sich und mussten auseinandergezerrt werden.
    Es wurde allmählich dunkel. Wir veranstalteten im Wald eine Schnitzeljagd nach Jean Drei, aber er blieb unauffindbar.
    „Wenn wir ohne ihn nach Hause kommen“, sagte Jean Eins zu mir, „verpasst Papa uns eine kräftige Abreibung.“
    „Hilft alles nichts“, meinte Bagheera, „dann werden wir wohl die Polizei verständigen müssen.“
    Wir kehrten zum Lager zurück, um das Telefon von Herrn Tournicot zu benutzen, und da haben wir ihn dann gefunden.
    Als wir in Bagheeras Zelt Licht sahen, stürzten wir hinein. Jean Drei schlief dort in ihrem Schlafsack, die Hände zu Fäusten geballt. Um ihn herum lagen leere Kekspackungen und angeknabberte Brotscheiben verstreut.
    Aber das Merkwürdigste war die Ente. Sie hatte sich an Jean Drei gekuschelt und schlief ebenfalls, den Kopf unter den Flügel gesteckt. Kein Wunder, nach einem solchen Festmahl! Sie hatten die Keksvorräte von drei Tagen verputzt!
    Weil wir solchen Lärm machten, reckte die Ente kurz den Hals, schaute uns aus ihrem runden Auge mit einem leicht missbilligenden Blick an und schlief dann sofort wieder ein.
    Von diesem Tag an hatte unsere Gruppe ein zweites Maskottchen. Wir bauten der Ente eine Art Thron aus Zweigen und jeden Abend vor dem Essen brachten wir ihr Leckereien, schritten in doppelter Reihe vor ihr auf und ab und sangen dazu unsere Pfadfinderlieder.
    Es dauerte einen ganzen Tag, bis wir die Wiese von Herrn Tournicot leer geräumt und gesäubert hatten. Er wirkte recht erleichtert, als wir abfuhren, und obwohl ich traurig war, die Ente und unsere Pfadfinderfreunde verlassen zu müssen, war ich doch nicht unzufrieden, dass das Pfadfinderlager vorbei war.
    Nach einem dreifachen Hipp-hipp-hurra auf Herrn Tournicot stiegen wir in den Bus. Bagheera spielte die ganze Rückfahrt auf ihrer Gitarre. Sie schien traurig zu sein, dass Akela, der Anführer der anderen Wölflinge, nicht mehr bei ihr war. Was ganz normal war, weil die Pfadfinder aus aller Welt, wie sie immer sagt, ja eine große Familie sind und sie zu ihm bestimmt ein enges Band geknüpft hatte.
    Doch ihre Stimmung änderte sich schlagartig, als sich in ihrem Gitarrenkasten etwas rührte. Seltsame Laute waren zu hören, als befänden sich darin lauter Knallerbsen.
    Es war die Ente von Jean Drei.
    Einer der Brichet-Zwillinge hatte sie dort hineingestopft, während wir uns von Herrn Tournicot verabschiedeten.
    Seitdem wohnt unser Maskottchen in unserem Pfadfinderheim am Hafen. Bei jedem Wölflingstreffen knüpfen wir ihr ein kleines Wölflingshalstuch um den langen Entenhals. Sie schläft in einer alten Pfadfinderkappe und wir haben ihr einen Käfig gebaut. Papa und Mama wissen davon natürlich nichts. Sie ist unser heimlicher Freund. Sie hat ihren eigenen Blechnapf und ihren eigenen Trinkbecher und wenn die Wölflinge aus Varangeville kämen, um sie sich zurückzuholen, dann würden wir bis zum Tod für sie kämpfen.
    Großes Pfadfinderehrenwort!

Mein Traum ist es, einen Hund zu haben. Einen Labrador wie Timmy bei den Fünf Freunden . Er würde nur mir gehören und die Zähne fletschen, sobald Jean Eins ihm einen Befehl gäbe.
    Um für den Tag, an dem ich einen Hund habe, gut gerüstet zu sein, habe ich mir ein Buch mit dem Titel Welpenschule – wie man seinen Hund versteht und erzieht gekauft. Dort sind sämtliche Hunderassen abgebildet. Es steht da, wie man sie füttern muss, welche Impfungen sie brauchen, wie man die Welpen stubenrein kriegt, und man erfährt alles über Flohhalsbänder.
    Ich kenne das Buch in- und auswendig. In

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