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Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe

Titel: Fuenf Frauen, der Krieg und die Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Bryan
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dass sie davon überzeugt war, dass er ihr zuliebe überlebt hatte und dass sie ihn nun, da er wieder an Land war, nicht würde gehen lassen. »Bitte, Richard, du musst gesund werden. Ich liebe dich.« Sobald Penelope zurückkam, richtete sie sich auf. Manchmal betete sie stumm den Rosenkranz und ab und zu rannte sie in den Waschraum und übergab sich.
    Wenn Richard aufwachte und um Wasser bat, hielt Evangeline ihm den Strohhalm an die Lippen und versuchte zu lächeln. Dabei vergaß sie, dass er sie nicht sehen konnte. Sie streichelte seine Wange dort, wo sie nicht von Mullbinden bedeckt war.
    Die Sorge um ihren Sohn hatte Penelope altern lassen. Ihr Haar war grau geworden und ihre Uniform sah aus, als sei sie zu groß für sie. Mit irgendjemandem musste sie sich allerdings immer herumzanken, also fuhr sie Evangeline an, der ihre äußere Erscheinung so gleichgültig war wie eh und je. Als sie im Krankenhaus ankam, war sie atemlos und verschwitzt, sie hatte noch die Kleider an, die sie bei der Gartenarbeit trug, und hatte nicht einmal einen Kamm mitgebracht. »Ich muss schon sagen, Evangeline«, sagte Penelope unwirsch, »die meisten Ehefrauen würden sich ein wenig Mühe geben, sich nett zurechtzumachen, wenn ihr Mann im Krankenhaus liegt. Andere Frauen schaffen es, hübsch und adrett auszusehen, trotz der Kleiderrationierung.« Evangeline hatte sie entgeistert angestarrtund Penelope fiel plötzlich ein, dass es egal war, dass Richard sowieso nicht sehen konnte, wie Frauen aussahen – vielleicht nie wieder. Sie flüchtete in ihr Refugium, den Waschraum.
    Nachdem sie tagelang an Richards Bett gesessen und zwischendurch abwechselnd ein paar Stunden geschlafen hatten, sagte ihnen die Stationsschwester, dass sie mit ihrem Leben weitermachen sollten, schließlich sei er nicht mehr in akuter Gefahr. Oft half es – und hier senkte sie die Stimme – verletzten Männern zu wissen, dass die Welt sich weiterdrehte und ihr Opfer nicht umsonst gewesen war. Und außerdem brauchte das Land natürlich jeden Einzelnen und seine Arbeitskraft.
    »Möchtest du für eine Weile nach Crowmarsh Priors kommen? Ich bin sicher, du bekommst ein paar zusätzliche freie Tage vom
Women’s Voluntary Service
«, bot Evangeline ihrer Schwiegermutter an. Doch Penelope lehnte ab. Sie erinnerte sich nur allzu gut daran, welches Durcheinander bei ihrem letzten Besuch in ihrem Haus geherrscht hatte. Fünf Kinder! Sie schauderte. Da war es ihr lieber, in London ihrer Arbeit nachzugehen und abends in ihre aufgeräumte Wohnung zurückzukehren. Meist war sie so erschöpft, dass sie tief und fest schlief und manchmal sogar den Fliegeralarm überhörte.
    Nun beugte sich Evangeline über Richard und erzählte ihm flüsternd, dass sie nach Hause fahren und nach dem Rechten sehen müsse. Sie würde aber so bald wie möglich wiederkommen. Während sie weg war, musste er weiter gesund werden. Sie würde ihn mit nach Hause nehmen, sobald man es ihr erlaubte. Versprach er ihr, dass er alles tun würde, was die Krankenschwestern ihm sagten? »Richard, ich weiß, dass du mich hören kannst, und ich gehe nicht weg, bevor du mir nicht dein Wort gibst«, wisperte sie. Schließlich nickte er. Als Evangeline den Schwestern einen verzweifelten Blick zuwarf, sagte eine von ihnen sofort mit klarer, heller Stimme, sodass Richard sie hören konnte, Evangeline solle sich keine Sorgen machen, ihr Mann mache gute Fortschritte, so gut man es unter diesen Umständen erwarten könne. Und sie würden sich ja bald wiedersehen.
    Als der Zug am Bahnhof von Crowmarsh Priors einfuhr, riss Albert die Tür auf und half ihr die Stufen hinunter auf den Bahnsteig. »Na, na«, sagte er hilflos, als Evangeline, die die vergangenen Tage durchgestanden hatte, ohne die Fassung zu verlieren, sich plötzlich an seinen Arm klammerte und ihre sorgsam aufgebaute Fassade zerbröckelte. »Wenn die Schwestern … die Wachstation ist so … so … sie geben sich solche Mühe mit Richard … so tapfer … oh, Albert!« Er führte sie zu einer Bank und dort saß sie schluchzend, bis der Tränenstrom versiegte und sie sich auf den Heimweg machen konnte.
    Als sie zu Hause ankam, warf sich Kipper in ihre Arme und hing an ihr wie eine Klette. Frances, Elsie und Alice kamen nach der Arbeit vorbei. »Oh, Schätzchen«, sagte Frances und nahm sie fest in den Arm.
    »Schweine!«, zischte Elsie.
    Tanni scheuchte die Kinder in den Garten, sie sollten nach Süßigkeiten suchen, die sie dort für sie

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