Fünf Freunde Auf Der Felseninsel
über das Lob. »Wirklich ein prima Gedanke.
Genau das Richtige für einen regnerischen Nachmittag. Wo ist die Karte?«
»Du wirst sie irgendwo sicher aufgehoben haben, Georg.«
»O richtig«, bestätigte das Mädchen. »Sie ist immer noch in der alten Holzschachtel mit dem zinnernen Beschlag. Ich hole sie.«
Sie verschwand nach oben und erschien bald wieder mit der Karte in der Hand. Sie bestand aus dickem Pergament und war ganz vergilbt vom Alter. Sie breiteten sie auf dem Tisch aus.
Die anderen beugten sich darüber, begierig, sie wieder einmal zu betrachten.
»Könnt ihr euch erinnern, wie furchtbar aufgeregt wir zuerst waren, als wir die Kiste gefunden hatten?« fragte Dick.
»Ja, und wir konnten sie nicht öffnen, und so warfen wir sie auf dem Dachboden zum Fenster hinaus und hofften, daß sie zerkrachen würde«, sagte Georg.
»Und der Krach weckte Onkel Quentin auf«, kicherte Anne.
»Er kam heraus und nahm die Schachtel und wollte sie uns nicht lassen.«
»O ja, und der arme Julian mußte warten, bis der Onkel schlief; dann schlich er hinein und holte die Schachtel, um zu sehen, was darin ist!« schloß Dick. »Und wir fanden diese Karte - und wie genau haben wir sie untersucht!«
Sie studierten sie jetzt noch einmal. Sie war in drei Teile geteilt, wie Anne richtig gesagt hatte.
»Es hat keinen Wert, sich mit dem oberen Stockwerk des Schlosses abzumühen«, sagte Dick. »Es ist ganz zusammengebrochen und verfallen. Davon ist praktisch nichts übrig außer diesem alten Turm.«
»Moment mal«, sagte Julian und legte seinen Finger plötzlich auf einen Punkt der Karte, »erinnert ihr euch, daß es zwei Eingänge zu den Kerkern gab? Einer davon schien irgendwo in der Nähe des kleinen Steinraumes anzufangen - und der andere begann, wo wir schließlich tatsächlich den Eingang gefunden haben. Aber einen weiteren Eingang haben wir nicht gefunden, oder?«
»Nein, nein, nein«, rief Georg aufgeregt. Sie stieß Julian’
Finger von der Karte weg. »Seht mal, hier sind Stufen eingezeichnet, ungefähr da, wo der kleine Raum ist - so muß es hier also einen Eingang geben. Hier ist die andere Treppe - es ist die, welche wir in der Nähe des Brunnens gefunden haben.«
»Ich erinnere mich, daß wir uns ganz tüchtig geplagt haben, um den Eingang in den Steinraum zu finden«, sagte Dick.
»Wir haben jeden einzelnen Stein vom Tang befreit und schließlich das Suchen aufgegeben. Und dann haben wir den anderen Eingang gefunden und darüber alles andere vergessen.«
»Und wahrscheinlich hat Vater den Eingang gefunden, den wir damals nicht entdecken konnten«, rief Georg triumphierend. »Er läuft unter der Erde versteckt. Ob er mit den Kerkern, die wir kennen, verbunden ist, kann ich aus der Karte nicht ersehen, an der Stelle ist gerade ein Fleck. Aber fest steht, daß es einen Eingang gibt, einen mit Steintreppen, die unter der Erde irgendwohin führen! Sieh mal, hier ist ein Gang eingezeichnet, wohin die Steintreppen gehen. Weiß der Himmel, wo der hinführt, die Karte ist so verschmiert.«
»Ich nehme an, daß er mit den Kerkern verbunden ist«, sagte Julian. »Wir haben nicht alle Gänge geprüft sie sind so breit und unheimlich. Wenn wir die ganze Stelle untersucht hätten, dann wären wir wahrscheinlich an den Steinstufen vorbeigekommen, die von irgendwoher in die Nähe des kleinen Steinraumes führen. Aber sie werden jetzt zerfallen oder verschüttet sein.«
»Nein, nein«, widersprach Georg. »Ich bin vollkommen sicher, daß es der Eingang ist, den Vater gefunden hat. Und ich sage euch mal etwas, das auch euch davon überzeugen wird.«
»Was?« fragten alle wie aus einem Mund.
»Nun, neulich - erinnert ihr euch noch an unseren ersten Besuch bei Vater?« fragte Georg. »Wir durften nicht lange dortbleiben, und er ging mit uns bis ans Boot. Wir versuchten herauszubekommen, wohin er ging, aber es gelang uns nicht.
Dick sagte damals, er habe gesehen, wie sich die Dohlen in einer Wolke in die Luft erhoben, so, als ob sie plötzlich aufgescheucht worden seien - und er hätte gerne gewußt, ob Vater wirklich in diese Richtung gegangen sei.«
Julian pfiff. »Ja, die Dohlen nisten in dem Turm, der bei dem kleinen Raum ist, und jeder, der durch diesen Raum ginge, würde sie aufscheuchen. Ja, du hast recht, Georg.«
»Es hat mich sehr beschäftigt, wo Onkel Quentin arbeiten könnte«, erklärte Dick. »Ich konnte das Geheimnis einfach nicht lüften, aber jetzt haben wir es wahrscheinlich!«
»Ich
Weitere Kostenlose Bücher