Fünf Freunde Auf geheimnissvollen Spuren
noch nicht bemerkt.
Kinder, das ist ja wie ein kleines Schwimmbad!«
»Felsenschwimmbad! Einmal tauchen kostet etwas!« , spielte Dick den Ausrufer. » Für Besitzer Benutzung frei!
Kommt, es sieht großartig aus! Ein richtiges Wellenbad!«
Die Kinder hatten einen Riesenspaß, sie plätscherten, schwammen und tauchten. Georg sprang mit einem eleganten Kopfsprung von einem der kleineren Felsen hinunter.
»Georg kann im Wasser einfach alles«, sagte Anne bewundernd. »Ich wollte, ich könnte schwimmen und springen wie sie. Aber das schaffe ich niemals! Ich trau mich einfach nicht.«
»Wir können von hier aus gut das alte Wrack sehen«, sagte Julian, als er aus dem Wasser stieg. »Zu blöd! Wir haben keine Handtücher mitgenommen.«
»Nehmen wir doch einfach eine von den Decken«, riet Dick. »Ich hole die dünnste. Übrigens, denkt ihr überhaupt noch an den Koffer auf dem Wrack? Da ist doch irgendwas faul, oder?«
»Ja, oberfaul«, bestätigte Julian. »Was da wohl läuft? Wir müssen das Wrack genau beobachten und rauskriegen, wer den Koffer holt.«
»Ich vermute, die Schmuggler werden um diese Seite der Insel herumfahren und in aller Ruhe ein Boot zum Wrack schicken«, meinte Georg und rieb sich kräftig trocken. »Wir stellen am besten einen ständigen Posten auf, der beobachten muss, ob irgendwo auf dem Meer ein Dampfer, ein Schiff oder ein Boot auftaucht!«
»Superidee! Wir dürfen auf keinen Fall von den Schmugglern entdeckt werden. Wenn die spitzkriegen, dass hier jemand ist, kommen sie bestimmt nicht. Ich bin dafür, jeder von uns hält abwechselnd Wache, damit wir gleich in Deckung gehen können.«
»Guter Gedanke«, stimmte Julian ihm zu. »Ich bin zwar trocken, aber ich friere wie ein Schneider. Wir rennen zur Höhle und trinken etwas Heißes. Und frühstücken! Ich könnte ein ganzes Huhn, wahrscheinlich auch eine Ente verdrücken, ganz zu schweigen von einem Truthahn!«
Die anderen lachten. Alle hatten einen Bärenhunger. Sie rannten quer über den Sand und kletterten durch den großen Eingang, der noch immer von der Sonne umflutet war, in die Höhle hinein.
Das Wasser im Kessel kochte munter und sandte aus der Blechschnauze eine Dampfwolke in die Höhe.
»Holt den Schinken und einen Laib Brot und das Pökelfleisch«, ordnete Julian an. »Ich öffne die Milchdose.
Georg, such die Kakaobüchse und den Krug und mach für uns alle Kakao, aber reichlich!«
»Ich bin so schrecklich glücklich«, sagte Anne, als sie im Höhle neingang saß und ihr Frühstück verzehrte. »Es ist doch einfach himmlisch, dass wir ganz allein auf unserer Insel sind und tun können, was wir wollen.«
Es war aber auch ein herrlicher Tag; Himmel und See waren blau. Die Kinder saßen im Höhleneingang, aßen und tranken, sahen hinaus aufs Meer und beobachteten, wie sich die Wellen schäumend an den Felsen jenseits des alten Wracks brachen.
Rings um die Küsten Felsen, nichts als Felsen.
»Jetzt wollen wir die Höhle gemütlich einrichten«, schlug Anne vor, welche die ordentlichste der vier war und stets gern »Hausmütterchen« spielte. »Das hier ist unser Haus, unser Heim. Wir bauen vier schöne Betten. Und jeder erhält seinen Sitzplatz. Die Sachen stellen wir alle ordentlich auf den steinernen Sims.«
»Anne soll jetzt allein Hausmütterchen spielen«, sagte Georg, die nicht so versessen aufs Aufräumen war.
»Wir holen Heidekraut für die Betten. Halt! Wer wird das alte Wrack beobachten?«
»Ja, das ist wichtig«, fand Julian. »Ich übernehme die erste Wache. Der beste Platz wäre vielleicht auf der Klippe genau über der Höhle. Ich suche mir einen Ginsterbusch, hinter dem ich mich verstecken kann. Ihr anderen holt das Heidekraut.
Wir richten zweistündige Wachen ein. Schließlich können wir auch lesen, wenn wir wollen, aber - immer aufgepasst dabei!«
Dick und Georg gingen Heidekraut sammeln. Julian kletterte das geknotete Tau hoch, das fest an die alte Wurzel eines riesigen Ginsterstrauchs gebunden war. Er schwang sich hinaus auf die Klippen und lag nun keuchend im Heidekraut.
Auf dem Meer war nichts zu sehen als ein großer Dampfer, der kilometerweit entfernt draußen am Horizont lag. Julian legte sich in die Sonne und genoss die Wärme, die durch die Poren seiner Haut drang. Der Dienst als Wachtposten schien sehr angenehm zu werden.
Er hörte Anne unten in der Höhle singen, während sie das
»Haus« aufräumte. Ihre Stimme drang ziemlich gedämpft durch das Loch im Höhlendach. Julian musste
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