Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
nicht im Zimmer war. »Sie hat besser gearbeitet als alle anderen zusammen! Ich habe mich sehr über sie gefreut. Sie hat sich große Mühe gegeben und war höflich und freundlich.
Sie hat es sich anscheinend doch anders überlegt.«
»Sie war ein prima Kerl heute«, sagte Julian herzlich.
»Onkel Quentin, sie hat sich Riesenmühe gegeben, ganz bestimmt. Aber glaub mir, sie ist furchtbar unglücklich.«
»Warum?«, fragte Onkel Quentin überrascht.
»Wegen Tim«, sagte Julian. »Weil er draußen in der Kälte liegt und einen fürchterlichen Husten hat.«
»Ach, Onkel Quentin, lass doch bitte den armen Tim wieder hereinkommen«, bettelte Anne.
»O ja, bitte, bitte«, fing jetzt auch Dick an. »Nicht nur wegen Georg, auch wegen uns. Es ist einfach grässlich, ihn draußen winseln zu hören. Und Georg verdient eine Belohnung, Onkel Quentin, sie ist heute großartig gewesen.«
»Hm«, sagte Onkel Quentin und blickte zweifelnd in die Runde, »hm, ich weiß nicht, was ich sagen soll.
Wenn Georg vernünftig sein will und das Wetter noch schlechter wird, dann ...«
Er sah erwartungsvoll zu Herrn Roland hinüber. Aber der Lehrer sagte nichts zu Gunsten des Hundes. Er schwieg verärgert.
»Wie denken Sie darüber, Herr Roland?«, fragte Onkel Quentin.
»Meiner Meinung nach sollten Sie bei Ihrer Anordnung bleiben und den Hund draußen lassen«, sagte der Lehrer.
»Georg ist verwöhnt und braucht eine strenge Behandlung. Sie sollten wirklich bei Ihrem ersten Entschluss bleiben. Es besteht überhaupt kein Grund zum Nachgeben, nur weil das Mädchen einmal versucht hat, sich vernünftig zu verhalten. Nein.«
Die drei Kinder blickten Herrn Roland fassungslos und erschrocken an. Sie hatten geglaubt, ihr Lehrer würde zu ihnen halten.
»Herr Roland, Sie sind grässlich«, jammerte Anne.
»Bitte, bitte, sagen Sie doch, dass Tim wieder ins Haus darf!«
Der Lehrer sah Anne nicht an. Er spitzte den Mund unter seinem dichten Schnurrbart und blickte Onkel Quentin scharf ins Gesicht.
»Gut«, sagte Onkel Quentin, »vielleicht ist es besser abzuwarten, ob Georg sich eine ganze Weile lang gut benehmen kann. Ein Tag besagt noch nicht viel.«
Die Kinder blickten ihn voll Empörung an. Sie hielten diese Entscheidung für unfair und grausam.
Herr Roland nickte zufrieden. »Ja«, sagte er, »eine ganze Woche ist besser. Wenn Georgina sich solange gut benimmt, können wir uns wieder über den Hund unterhalten. Im Augenblick halte ich es für angebracht, ihn draußen zu lassen.«
»Das ist also geklärt«, sagte Onkel Quentin und verließ das Zimmer. Unter der Tür blieb er stehen und rief zurück: »Wenn Sie Lust haben, kommen Sie doch einmal in mein Arbeitszimmer hinüber, Herr Roland. Ich bin mit meiner Formel ein Stück weitergekommen. Ich stecke jetzt mitten in einer sehr interessanten Phase.«
Die drei Kinder sahen einander schweigend an. Wie gemein von dem Lehrer, Onkel Quentin zu überreden, den Hund nicht hereinzulassen! Roland sah ihre enttäuschten Gesichter.
»Es tut mir Leid, euch eine Enttäuschung bereitet zu haben«, sagte er. »Aber wenn Tim euch einmal gebissen und nach euch geschnappt hätte, dann wärt ihr gewiss auch nicht so versessen darauf, ihn im Haus zu haben.«
Er verließ den Raum. Eine Weile später kam Georg herein.
Ihr Gesicht verriet große Anspannung. Aber als sie die bedrückten Gesichter der anderen sah, wusste sie schon genug.
»Darf Tim nicht wieder ins Haus?«, fragte sie schnell.
»Was ist passiert? Nun sagt doch einen Ton!«
Sie erzählten es ihr. Die Miene des Mädchens wurde immer finsterer.
»Oh, was für ein Mistkerl!«, schrie sie. »Ich hasse ihn, ich hasse ihn! Das werde ich ihm heimzahlen! Er soll sich nur vorsehen!«
Georg stürzte aus dem Zimmer. Man hörte sie durch die Halle eilen und dann wurde die Haustür zugeknallt.
»Sie ist nach draußen gegangen, obwohl es dunkel ist«, sagte Julian. »Sie ist sicher bei Tim. Armer Tim! Jetzt wird sich Georg noch schlimmer benehmen als vorher.«
In der Nacht konnte Georg kein Auge zutun. Sie warf sich im Bett hin und her und lauschte. Sie hörte Tim husten.
Sie hörte ihn winseln. Er fror, das wusste sie. Sie hatte zwar eine ganze Menge Stroh in seine Hütte gestreut und sie so gedreht, dass der kalte Wind nicht durch das Eingangsloch pfeifen konnte, aber trotzdem musste Tim die bitterkalte Nacht spüren, nachdem er so lange in Georgs Bett geschlafen hatte.
Tim hustete so hohl, dass Georg es nic ht länger ertragen
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