Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Ferien verderben«, sagte Anne.
»Dann verderbe ich sie eben«, sagte Georg trotzig.
»Ich verstehe nicht, warum du sie auch uns verderben musst«, warf Julian ein.
»Eure Ferien werden dadurch ja nicht verdorben«, sagte Georg. »Ihr könnt doch Spaß haben, so viel ihr wollt - geht nur mit eurem lieben Herrn Roland spazieren, albert mit ihm herum, kriecht ihm hinten rein und lasst euch von ihm für blöd verkaufen, so vie l und sooft ihr wollt. Aber ich mache da nicht mit! Um mich braucht ihr euch nicht zu kümmern.«
»Du bist eine blöde Ziege , Georg«, sagte Julian seufzend.
»Wir mögen dich doch und ohne dich macht’s gar keinen Spaß.
Es ist doch öd, wenn du dauernd beleidigt irgendwo rumhängst.«
»Wirklich zu gütig! Aber ihr braucht euch um mich keine Sorgen zu machen, das hab ich doch gerade gesagt«, rief Georg mit erstickter Stimme. »Ich gehe nach draußen zu Tim. Und ich komme heute auch nicht zum Unterricht.«
»Georg, du musst!«, riefen Dick und Julian gleichzeitig.
»Ich muss gar nichts«, erwiderte Georg. »Ich komme einfach nicht. Ich werde so lange nicht mit dem Roland arbeiten, bis er sagt, dass ich meinen Tim im Haus behalten darf.«
»Du weißt doch ganz genau, dass das schief geht. Du handelst dir bloß ‘ne Menge Probleme ein«, bemerkte Dick.
»Und wenn schon! Wenn ich es gar nicht mehr aushalten kann, dann hau ich einfach ab«, sagte Georg mit zitternder Stimme. »Ja, ich laufe mit Tim zusammen weg.«
Sie verließ das Zimmer und schloss die Tür mit einem lauten Knall. Die anderen starrten ihr nach. Wie konnte man aus einem Menschen wie Georg schlau werden!
Wenn man nett zu ihr war und auf ihre Ticks Rücksicht nahm, konnte man sie um den kleinen Finger wickeln, aber sobald sie sich einbildete, dass man sie nicht mag, oder wenn sie selbst jemanden nicht ausstehen konnte, rastete sie völlig aus.
Herr Roland kam mit seinen Büchern unter dem Arm ins Wohnzimmer. Er lächelte die drei Kinder an.
»Nun? Ihr wartet alle schon, wie ich sehe. Wo ist Georg?«
Niemand antwortete. Verraten würden sie Georg bestimmt nicht, da konnte er lange warten.
»Wisst ihr nicht, wo sie ist?«, fragte Herr Roland überrascht.
Er blickte Julian an.
»Nein, Herr Roland«, sagte Julian wahrheitsgemäß.
»Ich habe nic ht die geringste Ahnung.«
»Na schön, sie wird wohl gleich kommen«, sagte der Hauslehrer.
»Sie wird draußen sein und ihren unmöglichen Hund füttern.«
Sie begannen zu arbeiten.
Die Zeit verging, aber Georg erschien nicht. Herr Roland sah auf die Uhr und schnalzte ungeduldig mit der Zunge.
»Es ist unerhört von Georg, sich so zu verspäten.
Anne, geh und sieh zu, ob du sie findest.«
Anne ging. Sie sah im Schlafzimmer nach - keine Georg. Sie schaute in die Küche. Dort sah sie Johanna beim Kuchenbacken. Die wusste auch nicht, wo Georg war. Sie gab der kleinen Anne schnell noch ein Stück Kuchen zum Kosten.
Anne ging zurück und berichtete Herrn Roland. Er wurde wütend.
»Ich werde es ihrem Vater erzählen«, sagte er. »Ich habe noch nie zuvor mit einem so aufsässigen Kind zu tun gehabt.
Sie scheint es darauf anzulegen, nichts als Schwierigkeiten zu machen.«
Sie nahmen den Unterricht wieder auf. Zur Pause war Georg immer noch nicht erschienen. Julian schlüpfte aus dem Zimmer in den Hof. Die Hundehütte war leer.
Georg war also mit Tim weg. Das würde ein Donnerwetter geben, wenn sie zurückkam!
Kaum hatten die Kinder sich wieder an ihre Arbeit gemacht, um die letzten Aufgaben zu lösen, als sie gestört wurden.
Onkel Quentin stürzte ins Zimmer. So aufgeregt und besorgt hatten sie ihn noch nie gesehen.
»Ist jemand von euch Kindern in meinem Arbeitszimmer gewesen?«, fragte er, aufs Höchste erregt.
»Nein, Onkel Quentin«, antworteten alle drei gleichzeitig.
»Du hast es uns doch verboten«, fügte Julian hinzu.
»Warum fragen Sie? Ist etwas nicht in Ordnung?«, wollte Herr Roland wissen.
»Ja - die Reagenzgläser, die ich gestern für einen Versuch vorbereitet habe, sind zerbrochen und - was viel, viel schlimmer ist - die wichtigsten Seiten aus meinem Manuskript sind verschwunden!«, rief Onkel Quentin. »Mir ist das unverständlich. Seid ihr ganz sicher«, fragte er noch einmal eindringlich, »dass sich keiner von euch an meinen Sachen im Arbeitszimmer zu schaffen gemacht hat?«
»Ganz sicher«, antworteten sie.
Anne wurde plötzlich blass.
Ihr fiel jetzt ein, was Georg ihr erzählt hatte. Sie hatte doch gesagt, sie habe Tim in Onkel
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