Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Zauberei«, sagte Dick. »Dass das noch alles so funktioniert! Wahnsinn! Immerhin ist das doch bestimmt jahrzehntelang, vielleicht sogar jahrhundertelang nicht mehr benützt worden. Und wir finden’s raus! Das ist die spannendste Sache, die ich jemals erlebt habe.«
Plötzlich hörten sie ein Geräusch aus dem Schlafzimmer über ihren Köpfen. Die Kinder standen still und lauschten.
»Das ist der elende Schnüffler«, flüsterte Dick. »Er hat uns gehört. Schnell, schleicht die Treppe hinauf, bevor er herunterkommt.« Sie drehten das Licht aus und öffneten ganz leise die Arbeitszimmertür. Lautlos wie Indianer flüchteten sie die Stufen nach oben. Ihre Herzen klopften so wild, dass sie fürchteten, das ganze Haus wache davon auf.
Die Mädchen erreichten unbehelligt ihr Zimmer und auch Dick konnte in letzter Minute noch die Tür hinter sich zuziehen. Aber Julian wurde von Herrn Roland erwischt, der gerade mit einer Taschenlampe bewaffnet aus seinem Zimmer trat.
»Was machst du denn hier, Julian?«, fragte der Lehrer überrascht. »Hast du auch ein Geräusch unten gehört? Mir kam es so vor ...«
»Ja, ich habe einen ziemlichen Krach unten gehört«, sagte Julian wahrheitsgemäß. »Aber vielleicht war es nur der Schnee, der vom Dach fiel, Herr Roland.«
»Ich weiß nicht«, sagte der Lehrer zweifelnd. »Wir werden uns lieber zur Vorsicht noch einmal umsehen.«
So stiegen sie nach unten, aber es war natürlich nichts zu sehen.
Julian war heilfroh, dass es ihnen in der Eile noch gelungen war, das getäfelte Feld zu schließen und den Stein an seinen gewohnten Platz gleiten zu lassen.
Sie gingen wieder nach oben und Julian verschwand in seinem Zimmer. »Ist alles gut gegangen?«, flüsterte Dick.
»Ja«, sagte Julian. »Aber wir müssen ruhig sein. Roland ist wach, und ich will nicht, dass er Verdacht schöpft.«
Die Jungen schliefen ein. Als sie am nächsten Morgen erwachten, war die Welt in ein weißes Laken gehüllt.
Alles war vollkommen von Schnee bedeckt. Tims Hundehütte war ganz und gar verschwunden, nur Fußabdrücke waren rundherum zu sehen.
Georg schrie auf, als sie sah, wie hoch der Schnee lag.
»Armer Tim. Jetzt lasse ich dich aber ins Haus. Es ist mir egal, was die Erwachsenen sagen. Ich will nicht, dass du im Schnee begraben wirst.«
Sie zog sich an, ging nach unten und lief zur Hundehütte. Sie musste knietief im Schnee waten. Aber Tim war nicht in der Hütte.
Lautes Gebell aus der Küche ließ sie aufhorchen. Die Köchin Johanna klopfte ans Küchenfenster. »Es ist alles in Ordnung.
Ich konnte es nicht länger mit ansehen, wie der Hund draußen im Schnee fast versank, und da habe ich den armen Kerl hereingeholt. Deine Mutter hat gesagt, dass ich ihn in der Küche behalten kann, aber dass du ihn nicht besuchen darfst.«
»Hauptsache, Tim ist im Warmen!«, rief Georg Johanna zu.
»Vielen, vielen Dank. Das ist furchtbar nett von dir.«
Georg ging wieder ins Haus und erzählte es den anderen. Sie waren alle sehr froh. Der Gedanke an den eingeschneiten Tim hatte sie arg bedrückt.
»Ich habe auch gute Neuigkeiten für dich«, sagte Dick.
»Roland liegt mit einer schweren Erkältung im Bett und wir haben heute keinen Unterricht.«
»Super, das sind wirklich gute Nachrichten«, sagte Georg und ihr Gesicht heiterte sich zusehends auf. »Tim in der warmen Küche und Roland im Bett. Etwas Besseres gibt es gar nicht.«
»Und wir können ungestört auf Entdeckungsreise gehen«, sagte Julian. »Tante Fanny will heute mit Johanna in der Küche arbeiten und Onkel Quentin wird Schnee schippen. Ich schlage vor, dass wir freiwillig im Wohnzimmer ein bisschen arbeiten, und dann, wenn die Luft rein ist, schauen wir uns den Geheimgang nä her an.«
»Bist du übergeschnappt? Warum müssen wir denn arbeiten?«, fragte Georg fassungslos.
»Weil wir sonst Schnee schippen müssen, du Dummkopf«, sagte Julian.
Und so saßen die vier zum größten Erstaunen des Hausherrn um den Wohnzimmertisch und büffelten fleißig - zumindest sah es danach aus.
»Was ist denn mit euch los? Seid ihr krank? Und dabei habe ich mir eingebildet, dass es euch Spaß machen würde, mir beim Schneeschaufeln zu helfen«, sagte Onkel Quentin. »Aber vielleicht ist es doch besser, wenn ihr mit euren Schularbeiten weiterkommt.«
Die Kinder steckten ihre Nasen in die Bücher. Sie hörten Herrn Roland in seinem Zimmer husten. Sie hörten auch die Tante in die Küche gehen und mit Johanna sprechen.
Sie hörten Tim an der
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