Fünf Freunde Auf Neuen Abenteuern
Herrn Georg schon gekannt, als sie noch ein Baby war, und wir kannten auch schon ihre Mutter, als diese noch ein Baby war, und wir haben auch die Oma gekannt.«
»Dann müssen Sie aber sehr, sehr alt sein«, sagte Anne.
Der Bauer sah auf sie nieder und lachte.
»So alt wie meine Zunge und ein bisschen älter als meine Zähne«, sagte er verschmitzt. »Kommt jetzt!«
Sie begaben sich alle zusammen in die große, warme Bauernküche, in der eine alte Frau geschäftig hin und her lief.
Sie freute sich genauso wie ihr Mann über den Besuch der vier Kinder.
»Nun seht mal an«, sagte sie zur Begrüßung. »Ich habe dich ja seit Monaten nicht mehr gesehen, Georg. Stimmt es, dass du jetzt in eine richtige Schule gehst?«
»Ja«, sagte Georg, »aber in den Ferien bin ich zu Hause.
Macht es etwas aus, wenn ich Tim loslasse? Er ist wirklich sehr brav.«
»Lass ihn ruhig laufen«, sagte die alte Frau. »Er wird sich mit Benno und Rex auf dem Hof schon vertragen. Was möchtet ihr denn trinken? Heiße Milch? Kakao? Gestern habe ich Mürbekuchen gebacken, den müsst ihr auch versuchen.«
»Diese Woche hat meine Frau viel zu tun«, erläuterte der alte Bauer. »Sie kocht und backt allerlei gute Dinge. Wir sind nämlich Weihnachten nicht allein.«
»Bekommen Sie Besuch?«, fragte Georg überrascht.
Sie wusste, dass die alten Leute keine Kinder hatten.
»Wer ist es denn? Jemand, den ich kenne?«
»Zwei Maler aus der Stadt«, sagte der Alte. »Sie haben geschrieben und gefragt, ob wir sie über Weihnachten für drei Wochen unterbringen könnten, sie würden auch gut bezahlen.
Deshalb ist meine Alte so fleißig wie eine Biene.«
»Maler, die richtige Bilder malen?«, fragte Julian, der selbst gern malte. »Ob ich dann wohl ab und zu vorbeikommen und mich mit ihnen unterhalten darf? Ich kann selber ganz gut malen! Vielleicht kann ich von ihnen was lernen.«
»Du kannst jederzeit kommen«, sagte Frau Sanders, während sie in einem großen Topf Kakao kochte. Dann richtete sie einen Teller voll köstlich aussehender Mürbekuchenstücke. Es dauerte nicht lange und die Kinder saßen mit vollen Backen kauend am Tisch.
»Die beiden Maler werden sich hier ziemlich einsam fühlen, so weit draußen auf dem Land«, meinte Georg.
»Ob sie wohl hier jemanden kennen?«
»Nein«, erwiderte Frau Sanders. »Sie haben schon geschrieben, dass sie hier keine Menschenseele kennen.
Aber das ist nun mal so - Künstler sind sonderbare Leute. Ich hab schon einmal an Künstler vermietet. Ich glaube, dass die beiden sich hier wohl fühlen werden.«
»Etwas anderes ist auch gar nicht möglich«, warf der Alte dazwischen, »bei all den guten Dingen, die du für sie kochst und backst! - Jetzt muss ich aber raus und nach den Schafen sehen. Auf Wiedersehen miteinander! Kommt bald wieder und besucht uns.«
Der alte Bauer ging hinaus. Frau Sanders plauderte weiter mit den Kindern und hantierte dabei eifrig hier und da. Tim kam auch herein und machte es sich auf der Matte vor dem Herd bequem.
Plötzlich sah er eine graue getigerte Katze an der Wand entlangschleichen. Sie fürchtete sich vor dem fremden Hund und machte deshalb einen Riesenbuckel.
Tim gab ein wütendes »Wuff« von sich und sprang auf die Katze zu. Sie floh aus der Küche in die alte getäfelte Halle.
Tim sauste ihr hinterher und dachte gar nicht daran, Georg, die ihn zurückhalten wollte, zu gehorchen.
Die Katze sprang auf die alte Standuhr aus Großvaters Zeiten.
Tim jagte mit heiserem Gebell hinter ihr her.
Er warf sich gegen die polierte Wandtäfelung - da geschah etwas Unerwartetes! Die Täfelung verschwand und in der Wand zeigte sich ein dunkles Loch. Georg, die Tim in die Halle gefolgt war, schrie vor Überraschung laut auf.
»Seht nur! Frau Sanders! Kommt alle schnell her und schaut euch das bloß an!«
Eine aufregende Entdeckung
Frau Sanders und die Kinder stürzten in die Halle, als sie Georgs aufgeregte Rufe vernahmen.
»Was ist los?«, rief Julian. »Was ist passiert?«
»Tim rannte der Katze nach, hat sie verfehlt und knallte gegen die getäfelte Wand«, berichtete Georg, die vor Erregung kaum sprechen konnte.
»Da hat sich plötzlich die Täfelung bewegt und ... und ... nun ist da ein Loch in der Wand!«
»Das ist eine Geheimtür!«, schrie Dick begeistert und steckte seinen Kopf in das Loch.
»Donnerwetter! Frau Sanders, haben Sie das gewusst?«
»O ja«, sagte die alte Frau. »Dieses Haus ist voll seltsamer Dinge. Ich muss sehr vorsichtig sein, wenn
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