Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
wahr.«
Sie genossen ihren weiteren Spaziergang in vollen Zügen, gingen in eines der seltsamen alten Cafes und tranken heißen Kakao mit Sahne und futterten dazu feine Marmeladenbrötchen. Tim erhielt auch zwei Brötchen, die er mit Heißhunger verschlang. Dann besorgte Georg für ihn beim Metzger eine Portion Fleisch, ging aber in einen Laden, in dem Block und Peters Mutter nicht einzukaufen pflegten.
Sie wollte vermeiden, dass der Metzger Frau Schwarz berichten könnte, die Kinder hätten bei ihm eingekauft.
Dann gingen sie denselben Weg zurück, den sie gekommen waren, über den steilen Felsenpfad in den unterirdischen Gang hinein und bis zu dem Schacht, wo die Strickleiter auf sie wartete.
Julian und Dick stiegen als Erste hinauf, während Georg den überraschten Tim wieder in den Korb steckte, den sie mit dem Seil rundum fest zuschnürte. Dann fuhr der Korb mit dem winselnden Tim nach oben. Er schlenkerte auch diesmal immer wieder gegen die Seitenwände, bis sich die beiden Jungen ihn oben schnappten, ins Zimmer zogen, öffneten und umstülpten.
Es waren noch zehn Minuten bis zur Essenszeit.
»Das langt gerade noch, die Falltür zu schließen, die Strickleiter in das Versteck zurückzulegen und die Hände zu waschen«, sagte Peter. »Und ich bringe Tim schnell in den Geheimgang hinter dem Schrank in meinem Zimmer. Georg, wo hast du das Fleisch? Ich lege es in den Gang. Da kann er fressen, wann es ihm Spaß macht.«
»Hat Tim auch eine warme Decke und hast du ihm einen Napf mit frischem Wasser hingestellt?«, fragte Georg wohl schon zum dritten oder vierten Mal besorgt.
»Es ist alles in Ordnung, Georg. Wie oft habe ich dir das schon gesagt«, gab Peter zur Antwort. Dann sah er sich im Zimmer um.
»Wir können doch die schweren Möbel nicht immer hin und her rücken. Wo kämen wir da hin! Wir sagen einfach, wir hätten sie weggestellt, weil wir auf dem Teppich spielen wollen.«
Sie kamen gerade zur rechten Zeit zum Essen. Block war da und bediente sie, ebenso Minna. Trotz des ausgiebigen Frühstücks in der Stadt hatten sie einen Bärenhunger. Block und Minna schöpften die heiße Suppe in die Teller.
»Hoffentlich seid ihr den unangenehmen Hund losgeworden«, sagte Block mit seiner eintönigen Stimme. Er warf Georg einen bösen Blick zu. Anscheinend hatte er nicht vergessen, wie das Mädchen ihn behandelt hatte.
Peter nickte. Minna nahm die leeren Suppenteller fort und brachte den nächsten Gang. Das Essen in der Schmugglerspitze war vorzüglich und reichlich. Die kleine Gesellschaft aß alles auf, was vorgesetzt wurde. Nur Bärbel hatte nicht viel Appetit.
Georg versuchte kleine Happen und Knochen für Tim beiseite zu tun.
Zwei oder drei Tage waren vergangen. Die Kinder fühlten sich in ihrem neuen Reich glücklich und zufrieden. Tim wurde jeden Morgen zu einem langen Spaziergang abgeholt. Das Rauf-und Runterklettern auf der Strickleiter ging von Tag zu Tag besser. Sie wanderten mit Tim gewöhnlich zu den Klippen. Nachmittags hielten sie sich meist in Peters oder Bärbels Zimmer auf, wo sie sich mit einem Gesellschaftsspiel beschäftigten oder schmökerten. Hier konnten sie Tim bei sich haben, denn der Summer warnte vor jedem ungebetenen Besucher.
Abends war es immer aufregend, Tim unbeobachtet in Georgs Zimmer zu bringen.
Es war üblich, dass Block und Minna Herrn und Frau Schwarz bedienten, wenn diese ihr Abendessen einnahmen.
Die Kinder aßen vorher und die Eltern speisten eine Stunde später. Das war die günstigste Zeit, um Tim in Georgs Zimmer zu schmuggeln.
Tim schien das zu gefallen. Er lief artig zwischen Georg und Peter, blieb an jeder Ecke stehen und eilte, sowie sich die Gelegenheit bot, mit weiten Sprüngen voraus in Georgs Zimmer.
Dort lag er dann ruhig unterm Bett, bis sein Frauchen schlafen ging.
Dann kroch er hervor und legte sich an ihre Füße.
Georg verschloss nachts die Tür. Sie hatte Angst, dass Frau Schwarz oder Minna einmal unvermutet eintreten könnten. Als eine Nacht nach der anderen ohne jeglichen Zwischenfall verging, wurde Georg allmählich ruhiger.
Tim morgens in Peters Zimmer zurückzubringen war schon etwas schwieriger. Es musste in aller Frühe geschehen, bevor jemand aufgestanden war. Zum Glück konnte Georg zu jeder Zeit wach werden. Um halb sieben huschte sie dann mit ihrem Liebling durchs Haus. Peter sprang jedes Mal aus dem Bett, um Tim in Empfang zu nehmen. Er wachte vom Geräusch des Summers auf, der ertönte, sowie Georg die Tür am Gangende
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