Fünf Freunde Auf Schmugglerjag
und bestellte für alle das Mittagessen. Die Kinder aßen mit großem Appetit die Teller leer.
Auch Tim ging es nicht schlecht. Der Wirt hatte Freude an Hunden und stellte Tim einen so vollen Teller hin, dass der sich gar nicht an den Napf heranwagte. Das alles sollte für ihn sein?! Er schaute zu Georg, die ihm aufmunternd zunickte.
»Es ist dein Mittagessen, Tim. Du darfst alles auffressen.«
Das ließ sich Tim nicht zweimal sagen. Er hatte nur den einen Wunsch, dass die Kinder mit ihm immer in einem Gasthaus wie diesem zu Mittag essen sollten. Solche Riesenportionen gab es für einen hungrigen Hund nicht überall.
Nach dem Essen wollten sie gleich wieder aufbrechen. Sie fanden den Fahrer in der Küche, wo er mit dem Gastwirt und dessen Frau zusammen gegessen hatte. Es waren gute Freunde von ihm.
»Ihr wollt, wie ich höre, zum Schmugglerhügel fahren«, sagte der Gastwirt und erhob sich. »Ihr müsst dort vorsichtig sein!«
»Schmugglerhügel? Wird so der kleine Berg genannt, auf dem die Schmugglerspitze liegt?«, fragte Julian.
»Ja«, bestätigte der Wirt. »Der Berg heißt so und die kleine Stadt auch, die auf ihm liegt.«
»Warum heißt er so?«, wollte Anne wissen. »Ein sonderbarer Name. Lebten dort viele Schmuggler?«
»Man erzählt, dass der Hügel einst zum Festland gehörte«, berichtete der Wirt. »Aber er wurde häufig von allerlei Gelichter aufgesucht, das dort seine dunklen Geschäfte trieb.
Das böse Treiben gefiel den Göttern nicht. Einer von ihnen ergriff den Hügel und warf ihn in das Meer. So entstand eine Insel.«
»Und die wurde Schmugglerhügel genannt«, ergänzte Dick den Bericht. »Aber vielleicht war es doch gut, dass das Meer das Gebiet um die Insel wieder freigegeben hat. So kann man jetzt vom Festland zur Insel laufen, nicht wahr?«
»Ja. Die Straße ist sogar befahrbar«, sagte der Wirt. »Ihr müsst nur vorsichtig sein, dass ihr nicht vom Weg abkommt.
Das Moor zieht euch in kurzer Zeit ins Bodenlose, wenn ihr den Fuß drauf setzt.«
»Das ist aber ein unheimlicher Ort«, meinte Georg. »Eine Schmugglerspitze auf dem Schmugglerhügel! Und nur ein Weg führt dorthin!«
»Es ist Zeit weiterzufahren«, unterbrach der Fahrer sie und sah auf die Uhr.
»Ihr solltet zum Tee dort sein, hat euer Onkel gesagt.«
Die Kinder stiegen wieder ins Auto. Tim kletterte über Beine und Füße und machte es sich auf Georgs Schoß bequem. Er war eigentlich zu groß und zu schwer dafür, aber hin und wieder duldete es Georg. Sie brachte es nicht übers Herz, mit dem Tier streng zu sein.
Als der Wagen wieder fuhr, schlief Anne bald ein, und auch die anderen wurden schläfrig. Der Wagen schaukelte hin und her. Ein leichter Regen setzte ein. Die Landschaft wirkte trostlos.
Nach einer Weile drehte sich der Fahrer um und sagte zu Julian: »Wir nähern uns jetzt dem Schmugglerhügel, werden bald das Festland verlassen und dem Weg quer durch das Moor folgen.«
Julian weckte Anne. Alle richteten sich erwartungsvoll auf.
Aber welche Enttäuschung! Dichter Nebel lag über dem Moor.
Die Kinder konnten gerade eben den Weg erkennen, auf dem sie dahinfuhren, und etwas von der höher gelegenen Umgebung des Moors. Als sich die Nebelwand ein wenig hob, sahen sie zu beiden Seiten des Weges ödes Sumpfge lände.
»Können Sie bitte einen Augenblick halten?«, wandte sich Julian an den Fahrer. »Ich möchte gern sehen, wie das Moor beschaffen ist.«
»Einverstanden! Aber gebt Acht, dass ihr keinen Schritt vom Weg abweicht«, warnte der Fahrer und hielt an. »Und lassen Sie den Hund nicht raus, Fräulein. Sonst rennt er fort und gerät ins Moor.«
»Was soll das heißen?«, fragte Anne ängstlich.
»Er meint, dass das Moor den Hund in die Tiefe zieht«, erklärte Julian. »Lass Tim lieber im Auto, Georg.«
Tim wurde, sehr zu seine m Ärger, im Wagen eingesperrt. Er sprang gegen die Tür und versuchte dann aus dem Fenster zu gucken. Der Fahrer wandte sich um und unterhielt sich mit ihm. »Ist ja gut, sie werden bald zurück sein, alter Bursche!«
Doch Tim winselte die ganze Zeit, während die Kinder draußen waren. Er sah sie am Wegrand entlanglaufen. Er beobachtete auch, wie Julian einen halben Meter in das Moor abbog. Dort im Moor war längs des Weges eine Reihe von Steinen aufgeschichtet worden.
Julian stellte sich auf einen von ihnen und untersuchte den morastigen Boden genau.
»Es ist alles Schlamm, loser, glitschiger Schlamm. Seht mal, wenn ich mit meinem Fuß daran komme, bewegt er
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