Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten
möglich das Eulennest finden!«
Ein Abenteuer bei Mondschein
Vorsichtig fuhren die vier auf dem holprigen Waldpfad. Sie waren froh, als sie endlich auf eine gute Straße kamen. Julian hielt einen Augenblick an, um sich zu orientieren.
»Der Karte nach müssen wir uns rechts halten - später, wo sich die Straße gabelt, biege n wir links ein - dann geht es an einem Berg vorbei - ungefähr einen Kilometer müssen wir im Tal weiterfahren, bis wir zum Eulenberg kommen!«
»Wenn wir jemandem begegnen, können wir ja nach dem Eulennest fragen«, meinte Anne.
Julian schüttelte den Kopf. »Hier werden wir niemanden in der Nacht treffen. Wer sollte in dieser einsamen Gegend auf der Straße gehen? Nein, damit dürfen wir nicht rechnen!«
Der Mond schien hell, und der Himmel klärte sich auf, als sie auf der Landstraße fuhren. Es war hell wie am Tag.
»Wir könnten unsere Lampen abschalten und die Batterien sparen«, sagte Julian. »Das Mondlicht genügt. Bißchen unheimlich, nicht wahr?«
»Ich finde, Mondlicht sieht gespensterhaft aus. Obwohl alles hell erleuchtet ist, kann man doch keine Farben erkennen«, meinte Anne. Sie knipste ihre Radlampe aus und schaute auf Tim. »Stell auch du deine beiden Scheinwerfer ab, Timmy!«
Hardy kicherte, und Julian lächelte. Wie gut, daß Anne wieder heiter war!
»Timmys Augen sehen wirklich wie kleine Scheinwerfer aus«, meinte Hardy. »Hör mal, Julian, wann bekommen wir endlich etwas zu essen?«
»Richtig!« Julian kramte in seinem Brotbeutel, aber es war recht schwierig, das Essen mit einer Hand zu suchen und es mit der anderen während des Fahrens weiterzureichen.
»Wir bleiben lieber ein paar Minuten stehen«, sagte er schließlich. »Eben habe ich ein Ei erwischt. Kommt, wir stellen die Räder ab und schlucken schnell etwas hinunter, damit wir nicht mit leerem Magen weiterfahren müssen!«
Hardy gefiel dieser Vorschlag ausnehmend gut. Auch die Mädchen hatten großen Hunger. Sie stiegen von ihren Rädern und gingen etwas abseits von der Straße in ein kleines Fichtenwäldchen. Die Erde war dort mit alten braunen Fichtennadeln übersät.
»Hier setzen wir uns ein wenig nieder«, sagte Julian. Plötzlich zeigte er mit der Hand in eine Richtung. »Sagt mal, was ist denn das dort drüben?«
»Ein halbverfallenes Haus oder eine alte Hütte«, meinte Georg und ging ein wenig näher heran, um besser zu sehen.
Stimmt! Eine alte Hütte! Nur noch ein paar Mauern sind übriggeblieben! Gespenstisch, nicht wahr?«
Julian verteilte das Essen. Auch Tim bekam eine Kleinigkeit, aber lange nicht soviel, als er sich gewünscht hätte. Da saßen nun die Kinder im Schatten der Fichten und aßen in aller Eile ihr Abendbrot.
Julian hob lauschend den Kopf. »Hört ihr auch etwas?
Kommt da nicht ein Auto?« Die Kinder horchten. Julian hatte recht, in der Nähe fuhr ein Auto.
»Wenn es nur hier vorbeikäme!« wünschte sich Julian. »Wir könnten es anhalten und um Hilfe bitten. Vielleicht könnten wir sogar bis zur nächsten Polizeistation fahren!«
Sie ließen ihr Essen unter den Bäumen liegen und liefen zur Straße. Obgleich man noch immer das Motorengeräusch hören konnte, war kein Scheinwerferlicht zu sehen.
»Es muß ein ziemlich starker Wagen sein«, stellte Julian fest.
»Wegen des Mondlichts hat er die Scheinwerfer abgeschaltet.«
»Das Auto kommt jetzt näher!« rief Georg. »Es fährt auf unserer Straße! Seht ihr es?«
Immer lauter wurde das Motorengeräusch. Die Kinder standen schon bereit, um mitten auf die Straße zu laufen und den Wagen anzuhalten.
Auf einmal war der Motor nicht mehr zu hören. Ein wenig abseits von der Straße hielt ein großer Personenwagen. Man konnte ihn im Mondlicht deutlich sehen. Julian gab den Kindern schnell einen Wink, damit sie nicht auf die Straße liefen und winkten.
»Wartet!« sagte er. »Das ist doch merkwürdig!«
Sie blieben beobachtend im Schatten der Bäume. Das Auto stand in der Nähe der halbverfallenen Hütte. Da öffnete sich die Wagentür, ein Mann stieg aus und huschte hinüber zu dem Haus. Es schien, als trüge er ein Bündel.
Jemand pfiff leise - gleich darauf kam eine Antwort wie ein Eulenruf.
Ein Signal! dachte Julian, der sich alles nicht erklären konnte.
Was geht hier vor?«
»Seid ganz still«, flüsterte er atemlos den anderen zu. »Daß bloß Tim nicht knurrt!«
Aber Timmy wußte genau, wann er still sein mußte. Er gab keinen Laut. Wie eine Statue stand er mit gespitzten Ohren da und
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