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Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten

Titel: Fünf Freunde Geraten in Schwierigkeiten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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beobachtete scharf die Straße.
    Eine ganze Weile geschah gar nichts. Julian versteckte sich hinter einem anderen Baum, von dort hatte er eine bessere Sicht. Er konnte jetzt genau das Haus sehen. Ein Schatten bewegte sich darauf zu, es war jemand, der sich vorher vermutlich im Wald versteckt gehalten hatte und auf den Mann aus dem Auto wartete. Wer mochte das sein? Was taten die Leute hier mitten in der Nacht? Jetzt sprachen die beiden Männer schnell miteinander, aber Julian konnte kein Wort verstehen. Eines war gewiß: Sie hatten keine Ahnung, daß die Kinder in der Nähe waren. Vorsichtig kroch Julian zu einem anderen Baum und versuchte zu erraten, was dort vor sich ging.
    »Mach schnell«, hörte er einen Mann sagen. »Trag deine Sachen nicht ins Auto, stopf sie in den Brunnen!«
    Julian konnte nicht genau erkennen, was der Mann tat, aber vermutlich wechselte er seine Kleider. Ja - jetzt zog er andere an - das war also das Bündel, das der Mann aus dem Auto gebracht hatte. Julian wunderte sich immer mehr. Was für ein sonderbares Treiben das war! Wer war dieser andere Mann?
    Ein Spion? Der Mann, der sich umgezogen hatte, packte seine alten Kleider und ging hinter das Haus. Ohne ein Bündel kam er wieder zurück und folgte dem anderen zum Auto. Ehe noch die Wagentür geschlossen wurde, sprang der Motor an, und schon fuhr das Auto davon. Es flitzte an den Fichten vorbei, hinter denen sich die Kinder verborgen hielten.
    Sie schraken zusammen, als sie für einen Augenblick vom Licht der Scheinwerfer gestreift wurden.
     
    Julian ging zu den anderen zurück. »Nun, wie denkt ihr darüber?« fragte er. »Komische Sache, nicht wahr? Ich habe gesehen, daß ein Mann seine Kleider gewechselt hat, Gott weiß, warum. Er hat sie hinter dem Haus gelassen in einem Brunnen, hörte ich ihn sagen. Wollen wir mal nachsehen?«
    »Natürlich!« Georg war sofort einverstanden. »Hört mal, habt ihr die Autonummer entziffern können? Ich habe mir nur den Anfang gemerkt. H 606.«
    »Der Schluß war 001«, rief Anne.
    »Ein schwarzer Mercedes!«
    »Ja, ein schwarzer Mercedes, H 606001«, wiederholte Hardy.
    »Ich möchte wetten, daß die Geschichte nicht ganz astrein ist.«
    Sie liefen hinter das halbverfallene Haus, zwischen Unkraut und Gestrüpp stand ein Brunnen. Er war mit einem Holzbrett zugedeckt. Julian hob den ziemlich schweren und verrotteten Deckel hoch und schaute in den Brunne n hinunter.
    Er war aber zu tief, als daß man mit dem schwachen Licht der Taschenlampe bis auf seinen Grund gesehen hätte.»Nichts zu sehen«, sagte Julian enttäuscht und deckte den Brunnen wieder zu.
    »Ich möchte schwören, daß er seine Kleider hier hinein geworfen hat. Wenn ich nur wüßte, warum er sich umgezogen hat.«
    »Vielleicht ist er ein entsprungener Häftling«, fiel es Anne plötzlich ein. »Er hat seine Gefangenenkleidung ausgezogen das ist doch das Wichtigste, was er tun muß. Gibt es hier in der Nähe ein Gefängnis?«
    Keiner wußte es. »Ich kann mich nicht erinnern, daß eines auf der Karte eingezeichnet war«, sagte Julian. »Nein der Mann kam mir nicht wie ein entsprungener Häftling vor - eher schon wie ein Spion, der sich hier in dieser einsamen Gegend absetzen und mit Kleidung versehen ließ. Vielleicht ist er auch ein desertierter Soldat!«
    »Wer es auch immer sein mag, ich bin jedenfalls froh, daß das Auto mit dem Häftling oder Spion oder Deserteur weggefahren ist«, meinte Anne. »Wie seltsam, daß wir gerade zu der gleichen Zeit hier gewesen sind! Nie würde es den Männern einfallen, daß sie vier Kinder und ein Hund nur ein paar Meter weiter entfernt beobachtet haben.«
    »Das war unser Glück!« rief Julian. »Es wäre ihnen bestimmt nicht sehr angenehm gewesen. So, jetzt gehen wir aber wieder zurück zu unserem Essen. Hoffentlich hat nicht Tim inzwischen alles aufgefressen. Wir haben ja das Essen auf dem Boden liegenlassen.«
    Nicht ein Bröselchen hatte Tim berührt. Geduldig saß er neben dem Essen und schnüffelte nur gelegentlich daran herum. Nein, das verstand er beim besten Willen nicht! Da lagen Eier und Schinken, aber niemand aß davon.
    »Du bist ein braver Hund«, lobte ihn Georg. »Man kann dir alles anvertrauen, Tim. Zur Belohnung bekommst du jetzt ein Stück Brot mit viel Schinken drauf!«
    Tim schnappte die Belohnung sofort auf, aber mehr gab es nicht für ihn. Das Essen reichte kaum für die Kinder, obwohl sie alles bis auf den letzten Krumen aufaßen. Nach ein paar Minuten standen sie auf und

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