Fünf Freunde Helfen Ihren Kameraden
mit Notizen und Zeichnungen mitgebracht hat.
Er sagte einmal, dass viele Länder glücklich wären, wenn sie seine Aufzeichnungen besäßen. Ich glaube, er hatte sie hier in dem Geheimfach versteckt.«
» Dann wurden sie bestimmt gestohlen«, sagte der Polizist und klappte sein Notizbuch zu.
»Wie leichtsinnig von Ihrem Onkel, dass er solche wichtige Dinge in einem gewöhnlichen Geheimfach aufbewahrt und abreist, ohne seine Anschrift zu hinterlassen. Können wir ihn denn nirgends erreichen? Es wäre so wichtig!«
»In ein oder zwei Tagen wissen wir seine Anschrift«, erwiderte Julian. »Aber es ist unmöglich, vorher mit ihm in Verbindung zu kommen.«
»Wir gehen jetzt«, erklärte der Wachtmeister. »Aber nach dem Mittagessen kommen wir mit einem Fotografen wieder, der ein paar Aufnahmen von diesem Zimmer machen wird.
Dann kann es die Köchin aufräumen.«
»Sie kommen wieder!« seufzte Anne, als die beiden Männer den Garten hinunterschritten.
»Müssen wir wieder alle ihre Fragen beantworten?«
»Wir laufen ihnen einfach davon - und gehen baden«, sagte Julian.
»Schließlich sind wir ihnen doch keine Hilfe. Eine rätselhafte Angelegenheit ist das!« Georg war den ganzen Vormittag sehr ruhig und kleinlaut. Sie sorgte sich um Tim. Vielleicht hatte man ihn wirklich vergiftet und nicht nur betäubt, wie Julian meinte. Aber Tim hatte sich inzwischen etwas erholt, wenn er auch noch nicht so fröhlich wie sonst herumsprang.
»Ich verstehe nicht, warum Tim so verdattert dreinschaut«, wunderte sich Georg.
»Er macht dieses Gesicht nur, wenn er sich schämt oder ein schlechtes Gewissen hat. Er konnte doch nicht ahnen, dass der Bissen, den er gestern Abend gefunden hatte, vergiftet war.«
»Nein, außerdem ist er auch klug genug, um nichts Vergiftetes zu fressen. Aber er konnte natürlich nicht wissen, dass ein harmloses Schlafpulver darin vermischt war, das ja bestimmt geruch-und geschmacklos ist. Vielleicht schämt er sich, dass er so schläfrig ist.«
»Wenn er nur in der Nacht aufgewacht wäre!« stöhnte Georg.
»Er hätte bestimmt jedes Geräusch im Hause gehört und gebellt. Wir wären hinuntergestürzt und hätten den Dieb gepackt. Warum, ach, warum bin ich nicht gestern Abend mit ihm hinausgegangen? Ich habe es doch jede Nacht getan.«
»So ein Pech!« meinte Julian.
»Du bist nicht mit ihm hinausgegangen - er war also allein draußen - und hat den Bissen mit dem Schlafmittel aufgefressen. Entweder hat er es selbst gefunden, oder er hat es sich von dem Dieb geben lassen.«
»Nein!« rief Georg.
»Tim würde niemals etwas von einem fremden Menschen nehmen! Das habe ich ihn stets gelehrt.«
»Na schön, jedenfalls hat er es aufgefressen und die Nacht durchgeschlafen, in der er hätte wach sein müssen. Georg, mich beunruhigt mehr, dass die Diebe die Notizbücher aus Amerika gestohlen haben.«
Johanna rief die Kinder zum Mittagessen. Stolz berichtete sie, dass die Polizisten ihren Kaffee gelobt hatten. Sie war noch immer aufgeregt und kam sich sehr wichtig vor. Am liebsten wäre sie sofort ins Dorf gelaufen und hätte jedem die Neuigkeit erzählt.
»Bleiben Sie lieber hier und geben Sie nachmittags den Polizisten Tee«, meinte Julian.
»Sie kommen mit einem Fotografen wieder.«
»Dann werde ich noch schnell etwas backen«, rief sie hoch erfreut.
»Ja, einen guten Schokoladekuchen«, schlug Anne vor.
»Ob ihnen der schmecken wird?« zweifelte Johanna.
»Doch nicht für die Polizisten, das wäre Verschwendung, für uns natürlich!« lachte Georg.
»Können Sie uns bitte einige Brote für Nachmittag mitgeben?
Wir haben keine Lust, noch länger im Hause zu sein, wir rudern ein wenig mit dem Boot hinaus.«
Als sie zu Mittag gegessen hatten, packte ihnen Johanna einige Brote ein. Bevor die Polizisten erschienen, waren die Kinder längst weg. Tim sprang lustig herum. Sofort heiterte sich Georgs Miene auf.
» Es geht ihm schon besser«, strahlte sie.
»Tim, ich lasse dich jetzt nicht mehr aus dem Blick. Wenn dich wieder jemand betäuben sollte, müsste er das genau vor meinen Augen versuchen!«
Das Rudern in Georgs Boot machte ihnen großen Spaß. Sie sprangen vom Boot ins Wasser und schwammen um die Wette, bis sie todmüde waren. Auch Tim tat mit, obgleich er längst nicht so schnell schwimmen konnte wie die Kinder.
»Er schwimmt gar nicht richtig«, meinte Anne.
»Er versucht einfach, durchs Wasser zu laufen. Schade, dass er mich nicht auf seinem Rücken reiten lässt!«
Als die Kinder
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