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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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Gespräch eingelassen. Julian stand auf.
    »Gut, wenn wir Elli sehen, sagen wir ihr, dass sie nach Hause gehen soll. Von der Peitsche sagen wir lieber nichts. Sie geht sonst bestimmt nicht heim«, meinte Julian. »Wenn Sie bei Frau Hansen vorbeikommen, richten Sie ihr bitte aus, dass es uns gut geht. Das wäre nett von Ihnen!«
    Die Frau nickte, murmelte etwas und schritt den Berg hinunter.
    »Sonderbare Geschichten hat sie erzählt«, murmelte Dick und schaute ihr nach. »Sicher lauter albernes Dorfgetratsche. Oder glaubst du, dass etwas Wahres daran ist, Julian?«
    »Ach wo, natürlich nur Schauermärchen!« antwortete Julian; er merkte, dass Anne unheimlich zumute war. »Eine komische Familie! Der Vater steckt die ganze Zeit in den Bergen - das Kind treibt sich draußen, mit einem Lamm und einem Hund herum - und die Mutter erzählt fremden Leuten sofort Schauermärchen!«
    »Es wird schon dunkel«, sagte Dick. »Gehen wir lieber heim und zünden wir den Ölofen an, damit es

    warm in der Hütte wird. Gemütlich wird es da sein mit der hübschen Tischlampe. Ich friere schon richtig, wir sind viel zu lange draußen geblieben.«
    »Pass bloß auf, dass du dich nicht wieder erkältest«, meinte Julian. »Und jetzt geht's heim. Tim, komm!«
    Bald darauf waren sie wieder in der Hütte. Der Ölofen strahlte behagliche Wärme aus, und die Tischlampe gab ein anheimelndes Licht.
    »Wollen wir Schwarzer Peter spielen?« fragte Dick. »Tee trinken wir später!«
    Sie setzten sich an den Tisch und begannen mit dem Kartenspiel. Dick gewann. Gähnend ging er ans Fenster und guckte hinaus in die Dunkelheit, die nun die verschneiten Berge versteckte. Dann blieb er wie vom Schlag gerührt stehen und wandte keinen Blick vom Fenster. Ohne sich umzudrehen, sagte er: »Schnell! Kommt alle her! Habt ihr so etwas schon gesehen?« 

X. Mitten in der Nacht
    »Was ist denn los, Dick? Red doch 'n Ton!« schrie Georg und warf die Karten auf den Tisch. Julian war sofort neben den Bruder gesprungen, weiß Gott, was er sich alles vorstellte! Anne kam auch herbei, und Tim schoss natürlich wie der Blitz vor. Alle starrten hinaus in die Dunkelheit, und Anne zitterte vor Aufregung am ganzen Leib.
    »Weg ist es!« rief Dick enttäuscht.
    »Was war es denn?« fragte Georg.
    »Ich weiß es nicht. Dort drüben war es, dort am Berg gegenüber, wo der Alte Turm steht«, erzählte Dick. »Wie soll ich's nur beschreiben? Es war - es war wie ein Regenbogen - nein, nicht genauso - es lässt sich schlecht schildern!«
    »Versuch's doch!« drängte Julian aufgeregt.
    »Na schön - lasst mich mal überlegen. Ihr wisst doch, wie an einem heißen Tag die Luft flimmert, nicht?« erklärte Dick. »dasselbe Flimmern habe ich über diesem Berg dort gesehen. Es stieg hoch zum Himmel empor und verschwand dann. Ja - ein Flimmern war es!«
    »Welche Farbe hatte es?« fragte Anne.
    »Das weiß ich nicht! Wahrscheinlich alle Farben. Es läßt sich halt nicht besser erklären. So etwas habe ich noch nie gesehen. Es kam so plötzlich - und dann wuchs es bis zum Himmel hinauf und verschwand. Das war alles.«
    »Das gleiche, was Ellis Mutter behauptet - Nebel und Flimmern«, erinnerte sich Julian. »Dann hat sie also keine Schauergeschichten erzählt. Etwas Wahres ist doch daran! Was kann dieses Flimmern bloß gewesen sein?«
    »Sollten wir nicht lieber zum Hof gehen und Hansens alles berichten?« fragte Anne. Sie hoffte, dass nun niemand die Nacht in der Hütte verbringen wollte.
    »Nein, Hansens werden es bestimmt schon wissen«, meinte Julian.
    »Das ist wirklich aufregend! Vielleicht erfahren wir noch mehr darüber. Wir können von der Hütte aus den Alten Turm gut beobachten. Hier ist eine der wenigen Stellen, von der man direkt hinübersehen kann. In der Luftlinie ist es nicht mehr als ein Kilometer Entfernung, der Straße nach allerdings viel, viel weiter!«
    Die Kinder starrten in die Richtung des gegenüberliegenden Berges, obgleich sie ihn in der Dunkelheit gar nicht sehen konnten. Sie hofften, es würde etwas geschehen - aber alles blieb ruhig, man sah nichts, und es war ganz still draußen. Der Himmel war pechrabenschwarz, er hing voller schwarzer Wolken.
    »Ich habe genug davon, in die Dunkelheit zu stieren«, rief Anne schließlich und wandte sich vom Fenster. »Spielen wir jetzt weiter!«
    »Hast recht«, sagte Julian und trat auch vom Fenster zurück. Sie setzten sich wieder an den Tisch. Dick beobachtete das Spiel der drei, warf aber immer wieder einen

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