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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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sagte Dick. »Ich schwöre, dass es stimmt. Hoffentlich sehen wir es noch einmal, solange wir in dieser Hütte sind. Also, gute Nacht, ich habe solche Sehnsucht nach meinem Bett.«
    Ein paar Minuten später lagen die Kinder bereits in den Federn, man hörte nur noch ein lautes Knarren der Bettkojen. So bequem wie normale Betten waren diese Schlafstellen nicht, aber man lag doch recht gut. Georgs Bett machte am meisten Lärm.
    »Ich glaube, Tim liegt bei dir«, sagte Anne schläfrig.

    »Bin ich froh, dass ich über dir liege, Georg. Ich wette, Tim fällt in der Nacht aus dem Bett!«
    Und dann wurde es ruhig in der Hütte, ein Kind nach dem andern schlief ein. Der Ölofen gab eine gleichmäßige Wärme und kleine Schatten huschten über Decke und Wände. Plötzlich spitzte Tim, der zu Georgs Füßen lag, seine Ohren. Erst ein Ohr, dann das andere - und schon saß er aufrecht und ließ aus tiefster Kehle ein Knurren hören. Keines der Kinder wachte auf, so fest schliefen sie. Der Hund knurrte weiter - und dann bellte er scharf auf. »Wuff!« Schließlich tastete Georg nach ihm.
    »Pst! Was ist denn los? Mach nicht so'nen Krach, Tim!«
    »Was hat er denn?« Verschlafen tauchte Julian aus seiner gegenüberliegenden Bettkoje auf. Aber niemand
    konnte etwas Außergewöhnliches sehen noch hören. Warum bellte Tim also? Der Ölofen brannte ruhig vor sich hin. Sein Licht warf ein kleines gelbes Muster an die Decke des Raumes. Nur das gemütliche Gluckern des Öls war zu hören, es war das einzige Geräusch.
    »Es muss jemand draußen herumstreifen«, sagte Dick schließlich. »Wollen wir Tim hinauslassen, damit er nachsieht?«
    »Warten wir ab, ob er wieder bellt«, meinte Julian. »Wir wissen doch, dass Tim ebenso laut eine Maus anbellt, die gerade durchs Zimmer läuft, wie einen Elefanten.«
    »Das ist wahr«, sagte Georg. »Legt euch ruhig wieder hin. Tim liegt auch schon. Ich bitte dich inständigst, Tim, wenn wirklich irgendwo ein Mäuschen herumflitzet, bleib bitte vernünftig - und weck uns nicht wieder!«
    Tim leckte als Zustimmung Georgs Gesicht ab. Seine Ohren aber hielt er noch ein Weilchen gespitzt. Bis auf Anne waren die Kinder wieder eingeschlafen. Nur sie lag mit offenen Augen da und überlegte, was Tim wohl erschreckt haben mochte. Sie glaubte nicht, dass es eine Maus war. Da Anne schlaflos im Bett lag, hörte sie auch den Lärm. Zuerst dachte sie, es klinge ihr in den Ohren. Das passierte ihr oft, wenn sie kurz vor dem Einschlafen war. Dann aber wusste sie genau, dass es et was anderes war: ein richtiger Lärm, und welch sonderbarer dazu.
    »Das ist ein Donnern!« überlegte Anne und setzte »Ich in ihrem Bett auf. Tim winselte kurz auf, als wollte er sagen, dass auch er etwas gehört hatte. »Wie ein Gewittergrollen - aber tief, tief unter mir, nicht über mir!«
    Das Geräusch wurde etwas lauter, und Tim knurrte. »Pst, schon gut, Tim!« flüsterte Anne. »Sehr weit von hier donnert es!«
    Und dann begann das Beben! Was war denn das? Anne meinte zuerst, sie selbst zittere vor Kälte. Aber nein, das Bettgestell, das sie mit ihrem Finger berührte, zitterte auch! Jetzt war sie zu Tode erschrocken! Laut schrie sie auf:
    »Julian! Dick! Wacht auf, etwas Furchtbares ist geschehen! Wacht doch auf!«
    Und jetzt bellte Tim los: »Wuff, wuff, wuff, wuff.« 

XI. Erstaunliches ereignet sich
    Annes Schreien hatte alle aufgeweckt. Julian dachte, er wäre in seinem eigenen Bett zu Haus. Er sprang hinaus und vergaß dabei, dass er oben lag. Unsanft landete er am Fußboden.
    »Aber Julian! Hast du nicht daran gedacht, dass du im oberen Bett bist?« rief Georg halb belustigt und halb erschrocken.
    »Hast du dir etwas getan? Anne, was ist denn los? Warum hast du so geschrien? War etwas zu sehen?«
    »Nein, aber etwas zu hören - und zu spüren«, antwortete Anne, der ein Stein vom Herzen fiel, dass die anderen endlich wach waren.
    »Tim hat es auch gemerkt. Jetzt ist alles vorbei.«
    »Was war es denn?« wollte Julian wissen. Er saß auf Dicks Bettkante und rieb sein Kinn, es tat ein bisschen weh nach dem Sturz.
    »Es war ein . . . ein . . . sehr tiefes Brummen«, verbuchte Anne zu erklären. »Ein unterirdisches Grollen -weit weg von hier. Nicht wie ein Donnern am Himmel, eher wie ein Gewitter unter der Erde. Und dann . . . dann bebte alles. Sogar mein Bettgestell hat gewackelt. Ich kann es nicht besser erklären. Jedenfalls bin ich sehr erschrocken.«
    »Das hört sich ja wie ein Erdbeben an«, meinte Dick. Ob Anne das

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