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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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alles nur geträumt hatte? »Jetzt aber hörst und spürst du nichts mehr, gelt? Weißt du ganz genau, dass du alles nicht nur geträumt hast, Anne«
    »Ganz genau sogar!« antwortete Anne wütend.
    »Ich . . .« Und in diesem Augenblick wiederholte sich alles noch einmal. Zuerst das seltsame Brummen, sehr gedämpft und »tief unten«, wie Anne es beschrieben hatte - und gleich darauf kam das sonderbare »Zittern«. Es überfiel sogar die Kinder, denn sie zitterten jetzt auch.
    »Es ist, als würde der ganze Körper geschüttelt«, stellte Dick erstaunt fest. »Man könnte meinen, in uns arbeiten kleine Dynamos!«
    »Ja, du hast es richtig beschrieben«, rief Georg. »Mein Gott, wenn ich Tim berühre, spüre ich genau, wie er bebt. Es ist das gleiche Gefühl, das man hat, wenn man etwas berührt, was elektrisch betrieben wird. Es ist ein leichtes Vibrieren!«
    »Jetzt ist es vorbei!« sagte Dick. »Ich zittere nicht mehr. Plötzlich hat es aufgehört. Das Grollen kann ich auch nicht mehr hören. Oder merkt ihr noch etwas?«
    Alle stellten fest, dass Lärm und Beben aufgehört hatten. Was in aller Welt konnte es gewesen sein?
    »Es wird bestimmt mit dem merkwürdigen Flimmern zusammenhängen, das ich heute abend über dem Berg mit dem Alten Turm gesehen habe«, erinnerte sich Dick. »Ich will gleich durchs Fenster sehen, ob es wieder flimmert!«
    Er sprang aus dem Bett und lief zum Fenster. Plötzlich schrie er auf: »Kommt her und schaut! Schnell!«
    Die Kinder rasten ans Fenster, auch Tim, der sich auf seine Hinterbeine stellte, um besser zu sehen. Wirklich, das alles war sehr seltsam, Über dem gegenüberliegenden Berg hing ein Nebel, ein merkwürdig glühender Nebel, der sich grell von dem nachtschwarzen Himmel abhob. Heftig wallte er, nicht leicht, wie Nebel es sonst tut.
    »Schau dir das an!« rief Anne. »Welch merkwürdige Farbe - nicht rot - nicht gelb - nicht orange. Was für eine Farbe ist das eigentlich?«
    »Eine Mischfarbe, ich habe noch nie so etwas gesehen«, Julian war sehr ernst. »Merkwürdig das alles! Was geht dort vor? Kein Wunder, dass Ellis Mutter uns diese Geschichte erzählt hat. Etwas Wahres wird schon dran sein! Wir müssen versuchen, morgen mehr darüber zu erfahren.«
    »Welcher Zufall, dass das Flimmern, das ich sah, und auch diese Wolke genau über dem Alten Turm auftauchen«, sagte Dick. »Meinst du, dort in dem Haus ist etwas geschehen?«
    »Nein, glaube ich nicht«, antwortete Julian. »Es müsste dort schon Ungeheures geschehen, damit wir hier etwas davon merken - wie etwa das Zittern vorhin. Und wie wäre es möglich, dass wir ein Brummen kilometerweit hörten! Ein Gewitter aber war es nicht.«
    »Der Nebel verschwindet«, meldete Anne. »Schaut - er wechselt die Farbe! Nein, er wird nur dunkler. Jetzt ist er verschwunden!« Die Kinder schauten noch ein Weilchen durchs Fenster. Schließlich merkte Julian, wie Anne neben ihm heftig zitterte, diesmal vor Kälte.
    »Du frierst«, sagte er. »Komm, marsch ins Bett. Du darfst dich nicht wieder erkälten. - Was für eine merk würdige Geschichte! Aber sicher gibt es morgen dafür eine vernünftige Erklärung. Wahrscheinlich wird in der Umgebung gesprengt, und man arbeitet auch nachts.«
    »Wir kriegen das schon noch raus«, rief Dick. Die Kinder krochen wieder in ihre Betten. Es war ihnen recht kalt, und Julian drehte den Ofen ein wenig mehr auf. Georg schmiegte sich an Tim und spürte bald nichts mehr von der Kälte. Die anderen lagen noch mit kalten
    Füßen und Händen wach. Julian ging das Erlebnis nicht aus dem Kopf. Ein Körnchen Wahrheit war also doch an der unglaublichen Geschichte, die Ellis Mutter erzählt hatte!
    Die Kinder erwachten am nächsten Morgen etwas später; die Anstrengung am Tage vorher und die Aufregung in der Nacht hatten sie recht müde gemacht. Als Julian aus dem Bett kroch, stellte er fest, dass es schon zehn Minuten nach neun war. Er zog sich schnell an und weckte die anderen. Dann ging er hinaus, um Schnee für den Kessel zu holen.
    Das Frühstück war bald fertig, denn Anne war sofort aufgestanden. Schnell bereitete sie das Essen vor. Wieder gab es Eier und Schinken, Butterbrot und Marmelade, dazu heißen Kakao. Schwatzend saßen sie um den Frühstückstisch. Natürlich drehte sich das Gespräch um das nächtliche Ereignis. Jetzt, im hellen Tageslicht - die Sonne kam eben hinter den Wolken hervor -, sah alles nicht mehr so beängstigend aus wie gestern nacht.
    Sie waren mit dem Essen noch nicht fertig, da

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