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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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gab aber nicht nach. Er brummte ärgerlich vor sich hin.
    »Es tut uns leid, aber wir können nicht aufmachen!« rief Julian noch einmal. »Unser Hund würde sofort beißen. Er knurrt schon böse!«
    »Bell doch, Tim«, sagte Georg mit leiser Stimme, und Tim tat sofort, wie ihm befohlen.
    Hermann gab es auf. »Wenn ihr Elli seht, schickt sie heim«, sagte er. »Sie ist wieder davongelaufen. Ihre Mutter ängstigt sich. Ich habe das Mädel draußen gesucht.«
    »Wenn sie vorbeikommen sollte, lassen wir sie bei uns übernachten«, rief Julian.
    »Nein, nein, schickt sie nach Hause«, brüllte Hermann. »Und denkt ja daran, was ich euch in der Scheune gesagt habe, sonst geht es schlecht für uns alle aus!«
    »Für uns alle! Der gefällt mir!« Dick war angewidert. »Ihm und seinen Freunden wird es tatsächlich schlecht gehen, wenn die Wahrheit an den Tag kommt! Gräßliche Burschen sind das! Ist er endlich gegangen, Tim?«
    Tim ging von der Tür weg und legte sich friedlich nieder. Er bellte leise auf, als wollte er sagen: Die Luft ist wieder rein! Auch das Bellen der Hunde, das jetzt von weitem zu hören war, regte ihn nicht auf.
    »Hermann geht nun mit den Hunden hinunter zum Margarethenhof.« Georg atmete auf. »Elli darf also aus ihrem Versteck wieder heraus. Elli!« rief sie. »Hermann ist gegangen. Komm jetzt herunter und iss weiter! Das Lamm bekommt Milch und Maxi Fleisch und Hundekuchen!«
    Vorsichtig guckte Elli über die Bettkante. Mit einem Satz stand sie unten auf dem Boden. Ebenso leichtfüßig wie das Lämmchen war sie heruntergesprungen. Den Hund mussten die Kinder herunterheben, er fürchtete sich vor dem Sprung. Es belustigte alle, dass Elli sofort auf Julian zulief und ihre Ärmchen nach ihm ausstreckte. Sie fühlte sich geborgen bei diesem großen, netten Jungen. Er zog sie wieder auf seine Knie. Wie ein Kätzchen schmiegte sie sich an ihn.
    Georg stellte vor Elli Brot, Butter und Käse, und Anne fütterte das Lämmchen, das gierig die Milch aufleckte und dabei die Hälfte verkleckerte. Der Hund wollte auch etwas von der Milch haben, aber Anne gab ihm fein zerschnittenes Fleisch und Hundekuchen.
    »Also - Familie Elli wäre nun gefüttert«, sagte sie. »Das ist eine Aufregung! Julian, Elli soll nicht das Essen so hinunterschlingen, sie bekommt bestimmt Magenschmerzen. So schnell habe ich noch niemanden essen sehen. Außer dem Käse, den wir ihr heute nachmittag gaben, hat sie bestimmt keinen Bissen mehr gegessen!«
    Als Elli mit dem Essen fertig war, kuschelte sie sich wieder in Julians Arme. Sie blickte zu ihm auf. Weil sie ihm auch eine Freude machen wollte, sagte sie: »Elli erzählt, wie man in das große Haus geht.« Julian blickte sie erstaunt an. Der Hund saß nun auch auf seinen Knien, dem Lämmchen erlaubte er es aber nicht.
    »Elli will es mir erzählen?« wiederholte er ernst. »Eine brave, liebe Elli ist das!«
    Elli wurde zutraulich und begann, vor sich hin zu plappern: »Ein großes Loch, unten, ganz unten . . .«
    »Wo ist das große Loch?« fragte Julian.
    »Oben«, erklärte Elli, »aber es geht runter . . .«
    »Schön, aber wo ist es?« forschte Julian weiter.
    Elli fing nun an, eine lange Rede zu halten. Da sie aber in ihren fast unverständlichen Dialekt verfiel, blickten sich die Kinder hilflos an. Man konnte schier verrückt werden! Elli gab nun das Geheimnis preis, aber sie verstanden kein einziges Wort!
    Als Elli eine kleine Pause machte, fragte Julian noch einmal:
    »Wo ist denn nun das große Loch?«
    Elli sah ihn vorwurfsvoll an. »Elli sagt ja alles!«
    »Ich weiß schon, aber du musst richtig sprechen«, erwiderte Julian freundlich, er verzweifelte langsam. »Wo ist das große Loch? Mehr will ich nicht wissen!«
    Elli starrte ihn noch immer an. Dann lächelte sie. »Elli zeigt es«, rief sie und rutschte von seinen Knien. »Elli zeigt es, komm!«
    »Um Gottes willen, nicht jetzt!« sagte Julian. »Nicht jetzt bei Nacht! Nein, Elli, erst morgen, morgen in der-Früh, nicht jetzt!« Elli warf einen Blick durchs Fenster.
    »Nicht jetzt. Morgen früh. Elli zeigt es morgen!« Sie nickte.
    »Gott sei Dank, das hätten wir geschafft!« Julian atmete auf. »Am liebsten möchte ich dieses große Loch gleich sehen, aber in der Dunkelheit werden wir uns in den Bergen verirren. Wir müssen bis morgen warten!«
    Dick gähnte. »Klar, das ist das beste! Ein Glück, dass Elli dich so gern hat, Julian! Ich glaube, sie würde alles in der Welt für dich tun!«
    »Das glaube ich auch«,

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