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Fünf Freunde im alten Turm

Fünf Freunde im alten Turm

Titel: Fünf Freunde im alten Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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erwischen!«
    »Seht ihr!« wandte er sich an die andern. »Ich wette, dass es so war! Er hat ihr einen tüchtigen Schrecken eingejagt. Sobald er wieder von ihrer Mutter gegangen war, rannte sie davon und versteckte sich hier oben. Ein schrecklicher Kerl, dieser Hermann! Wenn er sie so angebrüllt hat wie uns, wird ihr der Schrecken in die Glieder gefahren sein! Sicher hatte er Angst, dass sie uns noch mehr verrät oder uns gar den Weg in das Haus drüben zeigt. Deshalb ließ er sie einsperren!«
    Da bellte Tim auf - und diesmal klang es nicht freudig. Anne stieß einen Schrei aus. »Das ist Hermann, er geht wieder heim. Schnell - wo verstecken wir Elli?« 

XVI. Ellis Überraschung
    Als Elli hörte, dass Hermann draußen war, entwand sie sich flink Julians Armen. Wie gehetzt blickte sie im Raum umher, dann stürzte sie sich auf eine Bettkoje. Mit einem einzigen Sprung landete sie auf einem der obersten Betten und zog sich die Decke über den Kopf. Bewegungslos lag sie dort. Das Lämmchen glotzte erstaunt nach oben und blökte. Dann sprang es sicher wie eine Gemse hinauf und kuschelte sich neben seine Herrin. Nur Max blieb unten und winselte erbärmlich!
    »Na, so was!« staunte Dick. »Habt ihr schon jemals solche Meisterspringer gesehen? Schluss mit dem Bellen, Tim! Wir müssen genau hören, wann Hermann kommt. Julian, wo verstecken wir Max? Hermann darf ihn nicht entdecken!«
    Schnell hob Julian den Hund hinauf ins oberste Bett, wo schon Elli und ihr Lamm lagen. »Das ist der einzige Platz, wo er still sein wird«, sagte er. »Elli, du bleibst so lange oben und rührst dich nicht, bis wir dir sagen, dass die Gefahr vorbei ist!«
    Aus dem Bett kam keine Antwort - weder ein Wort noch ein Bellen, noch ein Blöken. Dafür bellte Tim jetzt wieder. Er rannte zur Tür.
    »Ich sperre die Tür zu«, flüsterte Julian. »Hermann soll mit seinen Hunden hier nicht herumschnüffeln. Bestimmt hat er inzwischen von Ellis Flucht erfahren. Vielleicht lief sie davon, als er sie gerade anbrüllte. Und jetzt glaubt er, dass sie bei ihrem Vater steckt . . .«
    »Lasst bloß nicht die Hunde herein!« bat Georg. »Ich höre sie schon draußen!«
    »Schnell, wir setzen uns an den Tisch und halten die Karten in der Hand. Er glaubt dann, dass wir gerade spielen«, sagte Dick und erwischte die Karten. »Wenn Hermann durchs Fenster schaut, merkt er nichts Verdächtiges und kommt gar nicht auf den Gedanken, dass Elli bei uns sein könnte. Sicher ist er so schlau und versucht, uns zu beobachten, ohne dass wir etwas davon merken.« Die Kinder setzten sich an den Tisch. Dick verteilte die Karten. Annes Hände zitterten, und Georg hatte ein flaues Gefühl im Magen. Dick lachte, weil Anne die Karten aus der Hand fielen.
    »Tolpatsch! Kopf hoch - Hermann wird dich schon nicht auffressen! Passt auf, wenn ich ›hoppla‹ sage, wisst ihr, dass in diesem Augenblick Hermann zu uns hereinguckt. Dann müsst ihr laut lachen und so tun, als sei gar nichts los. Verstanden?« Dick saß dem Fenster gegenüber. Während des Kartenspiels warf er immer wieder einen Blick auf die Scheiben. Aber sie hörten keinen Hund bellen. Tim saß lauschend und bewegungslos an der Tür.
    »Schnapp«, sagte Julian und packte alle Karten. Dann spielten sie weiter.
    »Schnapp! Mensch, reiß doch nicht so heftig die Karten an dich, du brichst mir ja meine Fingernägel!«
    »Schnapp! Ich habe es zuerst gesagt!«
    »Hoppla!« rief Dick. Jedem schlug nun das Herz bis zum Hals. Sie setzten zwar das Spiel fort, aber niemand achtete mehr auf die Karten. Was sah wohl Dick hinterm Fenster?
    Er sah, dass ein paar Schritte vom Fenster entfernt jemand stand und in die Hütte schaute - ja, es war Hermann.
    »Hoppla!« rief Dick jetzt wieder und gab den andern damit ein Zeichen, dass noch Gefahr bestand. »Hoppla!«
    Hermann war näher ans Fenster gekommen. Offensichtlich hatte er keine Ahnung, dass man ihn beobachtete. Die Kinder waren ja mit ihrem Spiel beschäftigt. Er durchsuchte mit den Augen jede Ecke.
    »Nun ist er weg vom Fenster«, berichtete Dick mit leiser Stimme.
    »Spielt nur weiter! Vielleicht kommt er an die Tür!«
    Es klopfte.
    »Aha - da ist er schon!« flüsterte Dick. »Julian - jetzt nimm bitte du alles Weitere in die Hand!«
    »Wer ist da?« rief Julian.
    »Ich bin's, Hermann. Lasst mich hinein!«
    »Nein, wir haben unseren Hund hier!« antwortete

    Julian. Er war entschlossen, Hermann um keinen Preis in die Hütte zu lassen. Hermann rüttelte an der Klinke, die Tür

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