Fünf Freunde im alten Turm
weiß, ob sie recht hat! Ich glaube, wir sollten weiter geradeaus gehen. Falls wir tatsächlich rechts gehen, kommen wir zu weit von dem Alten Turm!«
»Dorthin! Dorthin!« wiederholte Elli gebieterisch. Maxi bellte dazu, als wolle er bekräftigen, dass sie recht hatte.
»Folgen wir ihr lieber«, sagte Dick. »Sie scheint ganz sicher zu sein.«
Julian bog also nach rechts ab. Weiter ging es nun den steilen Berg hinauf. Julian keuchte bereits.
»Ist es noch weit?« fragte er Elli, die ihr Lamm streichelte und sich offensichtlich gar nicht um den Weg kümmerte. Da war ja auch nichts Besonderes zu sehen -nur Schnee auf dem Erdboden und Flocken in der Luft. Dann blickte Elli auf. Sie zeigte wieder etwas mehr nach rechts, murmelte etwas und nickte.
»Es sieht so aus, als kämen wir nun zu diesem großen, großen Loch, von dem sie gesprochen hat«, sagte Julian.
Etwa eine Minute später sprang Elli vom Schlitten, blieb stehen und blickte sich stirnrunzelnd um.
»Hier!« rief sie. »Hier ist großes Loch!«
»Das kann schon sein, Elli«, erwiderte Julian. »Ich möchte es aber etwas genauer sehen!« Elli begann im Schnee herumzuscharren. Tim und Max liefen sofort herbei und halfen ihr dabei. Sie dachten, Elli suchte nach einem Kaninchen oder nach einem Hasen.
»Ich glaube, unsere ganzen Bemühungen waren bis jetzt für die Katz«, sagte Dick. »Warum sollte ausgerechnet hier ein großes Loch sein?«
Tim und Elli hatten nun den ganzen Schnee weggescharrt. Vor ihnen lagen Heidesträucher, wie sie hier überall auf den Berghängen wuchsen. Starr und drahtig standen sie da, wo nun kein Schnee mehr lag.
»Tim - du, nimm Tim!« rief plötzlich Elli Georg zu. »Er fällt hinunter - hinunter wie früher Maxi, ganz hinunter!«
»Ich weiß, was sie sucht!« rief Dick. »Gerade im Heideboden gibt es oft große Löcher, wir haben doch schon früher einmal ein solches Loch auf einem Berghang gefunden, der mit Heide bewachsen war.«
»Stimmt«, schrie Georg aufgeregt. »Ich erinnere mich! Und dies Loch führt in einen unterirdischen Gang. Es war auch nicht weit von der Küste entfernt. Tim, um Himmels willen, geh von dort weg, du fällst sonst noch wirklich hinunter!« Georg konnte ihn gerade noch am Halsband packen. Max war aber vorsichtig, er kannte das Loch aus eigener Erfahrung.
»Das Loch!« rief Elli erfreut. »Das große, große Loch! Elli hat es gefunden!«
»Schön, du hast das Loch gefunden! Aber wie kommen wir nun zu dem Alten Turm?« fragte Dick. Elli verstand nicht. Sie kniete noch immer vor dem Loch, das sie von Heide und Schnee befreit hatte.
»Das war wirklich eine großartige Leistung«, sagte Julian bewundernd. »Geht geradewegs auf diese Stelle zu und findet das Loch, wo sie doch im Schnee nicht das geringste sehen konnte. Eine tüchtige, brave Elli!«
Elli lächelte liebenswürdig und packte Julian bei der Hand. »Hinuntergehen? Ja?« fragte sie. »Soll Elli Weg zeigen?«
»Wir wollen es versuchen«, sagte Julian. Viel Lust dazu hatte er nicht. Im Loch war es stockduster, und er wusste nicht, was da unter ihnen lag.
Aber das Lämmchen hatte genug vom Warten. Es sprang an den Rand des Loches, senkte seinen Kopf, machte einen Satz und war verschwunden.
»Fanny ist hinuntergesprungen!« Georg schrie erschrocken auf. »Warte doch, Elli, du darfst nicht nachspringen, du brichst dir den Fuß!« Aber Elli rutschte an das Loch und ließ sich hinunterfallen.
»Elli ist da!« hörte man sie von unten rufen. »Komm, Julian!«
XVIII . Im Alten Turm
»Hast du das gesehen! Lässt sich einfach los und verschwindet!« Georg staunte. »Julian, leuchte doch mit deiner Taschenlampe hinunter!« Julian tat es.
»Hübsch tief ist es«, sagte er. »Ich glaube, wir nehmen lieber die Seile von unseren Schlitten und lassen uns an ihnen hinab. Ich möchte mir nicht gerne ein Bein brechen oder den Knöchel verstauchen.«
»Wenn wir die Schlitten quer über das Loch stellen und dabei die Seile hinunterhängen lassen, haben wir einen guten Halt«, überlegte Dick und stellte schon den Schlitten zurecht. Julian machte das gleiche. Nun konnte der Abstieg beginnen!
»Und was geschieht mit Tim?« fragte Georg besorgt. »Maxi ist hinuntergesprungen!«
»Ich packe ihn in meinen Mantel und binde ein Seil um ihn«, sagte Julian. »So kriegen wir ihn leicht hinunter. Komm her, Tim!« Tim steckte bald im Mantel und hing am Seil. Dick kletterte am anderen Seil hinab und erreichte gleich darauf den Boden des Loches. Dann
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