Fünf Freunde Jagen Die Entführer
Verhaltungsmaßregeln gegeben, aber sie hörte Schritte und laute Rufe der Bewunderung. »Oh, ist sie süß! Was für ein hübscher Hund! Sally, du bist zu niedlich. Julian, Dick, Tante Fanny, kommt! Seht euch Bertas Hund an!«
»Oh, ist sie süß! Was für ein hübscher Hund! Sally, du bist zu niedlich. Julian, Dick, Tante Fanny, kommt!
Seht euch Bertas Hund an!«
Julian und Dick stürzten zur Tür und stießen beinahe mit Berta zusammen, die Sally auf dem Arm trug.
Sally war ein kleiner schwarzer Pudel mit einem wolligen Fell, nach der neuesten Mode geschoren. Eine elegante kleine Pudeldame also. Ihre feuchte Nase war aufgeregt in ständiger Bewegung, und ihren glänzenden Augen entging nichts.
Berta setzte sie auf den Boden. Wie eine Balletteuse vor dem Auftritt stand sie da und sah von einem zum anderen. Außer Georg waren alle begeistert.
»Sieht sie nicht aus wie ein Püppchen?«
»Sally, Sally, du bist süß!«
»Pudel mag ich furchtbar gern, und sie sind so klug!«
Tim stand neben Georg und schnupperte aufgeregt. Sie faßte ihn fest am Halsband, denn sein Schwanz war steif wie ein Ladestock. Sally aber sah ihn furchtlos an, und dann lief sie hinüber zu ihm und wedelte freundlich mit ihrem lustigen, kleinen Schwanz. Langsam und vorsichtig begann Tim den Rückzug an zutreten. Nein, so etwas hatte er noch nicht erlebt! Sally tanzte auf den Hinterbeinen um ihn herum und stieß ein helles, durchdringendes Bellen aus.
Da riß er sich los und sprang in die Luft, tapsig und ungeschickt. Sally wich gewandt aus, und Tims Schwanz wedelte vor Begeisterung wild. Er sprang wieder und wie der und hätte nun den Meinen Pudel beinahe umgeworfen. Dann bellte er laut, als wollte er sagen: »Tut mir leid, es war nicht böse gemeint.«
Und jetzt begann eine wilde Jagd durch das ganze Zimmer. Ein paar Stühle fielen um, aber wen kümmerte das? Alle schrien und lachten Tränen über den flinken Pudel und den schwerfälligen Tim. Diese Sally! Zu was für Luftsprüngen sie ihn verführte. Endlich war Sally müde und setzte sich in eine Ecke. Tim beschnüffelte sie eifrig und leckte vorsichtig ihre Nase. Dann legte er sich neben sie und schielte sie voller Bewunderung an.
Anne quietschte vor Vergnügen. »Georg«, schrie sie,
»er bewundert Sally genauso, wie er dich bewundert!«
Georg kochte vor Wut, und ihre Enttäuschung war nicht zu beschreiben. Tim mochte einen anderen Hund, und dazu diesen! Und sie hatte ihm doch befohlen, böse und gefährlich zu tun.
»Spielen sie nicht schön zusammen?« fragte Berta glücklich. »Ich habe gleich gewußt, daß er meine Sally gern haben wird. Meine Sally ist ja auch ein Rassehund.
Er findet sie bestimmt wunnervoll.«
»Wunnervoll! Wunnervoll!« Dick versuchte, Bertas breite Aussprache so treffend und komisch wie möglich nachzuahmen. Merkte dieser kleine Dummkopf wirklich nicht, daß Georgs Augen vor Wut funkelten? Wer es wagte, ihren Tim herabzusetzen, der hatte nichts zu lachen, am allerwenigsten Berta. Dick beugte sich zu Tim hinunter und streichelte sein weiches Fell. »Du bist ein guter Kamerad, nicht wahr? Und bestimmt genausoviel wert wie tausend Rassehunde.«
»Ja, er ist sehr schön«, lobte Berta. »Er hat die schönsten Augen, die ich je gesehen habe.«
Georgs Gesicht hellte sich etwas auf. »Komm her, Tim«, rief sie. »Du machst dich ja lächerlich.«
»Jetzt, wo die beiden Freunde sind, darf Sally doch in meinem Bett schlafen?« Berta sah Tante Fanny bittend an.
»Das gibt es gar nicht«, sagte Georg sofort. »Sag ihr, daß ich das nicht will, Mutter.«
Tante Fanny machte ein ganz hilfloses Gesicht. »Nun, nun, wir werden sehen. Übrigens, Sally hat sich in der Hundehütte sehr wohl gefühlt«, fügte sie noch schnell hinzu.
»Ich möchte aber so gern, daß sie bei mir schläft«, bat Berta wieder. »Mein Vater hat gesagt, er würde sein ganzes Vermögen hergeben, wenn ich nur glücklich sei.
Und wenn Sally nicht bei mir ist, bin ich nicht glücklich. Er hat bestimmt eine Million, wollt ihr die nicht haben?«
»Aber Kind«, sagte Tante Fanny ernst, »das ist keine Geldfrage! Und nun wollen wir vorläufig nicht mehr darüber sprechen, und jeder geht jetzt an seine Arbeit.
Und nachher werden wir uns deines Vaters Brief noch einmal in Ruhe durchlesen, damit wir seine Wünsche auch ganz genau befolgen können.«
»Aber ich mag nicht, daß …«, fing Berta wieder an.
Doch weiter kam sie nicht. Jemand legte seine Hand auf ihren Arm. Es war Julian.
»Nun
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