Fünf Freunde Jagen Die Entführer
ich Sie recht verstanden? Die Entführer warten auf uns?«
»Julian!« rief Johanna. »Julian, die Polizei ist da. Komm doch mal ’runter und erkläre den Herren alles. Sie müssen sofort gehen und die Männer verhaften.«
»Ich wußte doch, daß ich etwas vergessen hatte«, murmelte Julian, als er die Treppe herunterrannte. »Ich wollte telefonieren. Das war’s!«
Einen Augenblick später waren alle im Wohnzimmer versammelt. Jo saß ganz verschüchtert in einer Ecke, weit entfernt von den Polizisten, die sie mit großen Augen anstarrte. »Also«, begann der Wachtmeister, »mir wurde eben berichtet, daß es nicht mehr nötig ist, Ihre Tochter zu bewachen, Herr Wright. Was hat es damit auf sich?«
»Ja«, schaltete Julian sich hastig ein, »wir fanden heraus, daß ein gewisser Gringo, dem der Jahrmarkt in der Nähe von Granters gehört, Berta entführen wollte.
Statt dessen erwischte er Georg. Wir bekamen heraus, wo Gringo Georg versteckt hielt, und haben sie in der letzten Nacht befreit.« Er wandte sich an Dick. »Mach du weiter!«
Dick räusperte sich. »Ja, also, wir haben Gringo und einen anderen Mann im unteren Stockwerk des Hauses und zwei andere im oberen eingeschlossen. Haustür und Gartentor sind offen. Sie können ohne Schwierigkeiten hineinkommen und die Männer verhaften.«
Der Wachtmeister sah von einem zum anderen, griff in seine Rocktasche, zog ein großes weißes Taschentuch hervor und tupfte sich umständlich die Stirn. Onkel Quentin lachte und klopfte ihm freundlich auf die Schulter.
»Da staunen Sie, was? Aber ich glaube, Sie müssen sich beeilen.«
»Tja«, sagte der Wachtmeister verlegen, »dann brauchten wir noch die Adresse.«
»Die weiß ich nicht«, antwortete Julian schnell. »Sie müssen kurz vor Twining wiedergewonnen zu haben.
»Wie habt ihr das eigentlich herausbekommen links abbiegen. Dann sehen Sie schon das Haus auf dem Hügel.«
Der Wachtmeister schien endlich seine Fassung wiedergewonnen zu haben.
»Wie habt ihr das eigentlich herausbekommen?« fragte er.
»Ach«, grinste Dick, »das ist eine lange Geschichte, viel zu lang zum Erzählen. Wissen Sie was, wir schreiben sie einfach auf und geben ein Buch heraus. Und Sie bekommen dann ein Exemplar.« Er runzelte die Stirn.
»Und wie nennen wir es? Wie nennen wir es? Es ist eine verrückte Geschichte, die damit endet, daß alles fest schläft.«
»Ein bißchen Kaffee!« rief Onkel Quentin. »Ein bißchen Kaffee könnte ich jetzt vertragen.«
Die Polizisten grüßten und gingen. Bertas Vater strahlte.
»Ein glückliches End e!« sagt e er.
»Was für ein glückliches Ende! Und ich kann meine Berta wieder mitnehmen.«
»Ach, nein!« jammerte Berta. »Bitte, nicht!«
»Warum denn nicht«, fragte er erstaunt.
»Bitte, Paps, laß mich hier. Bitte, bitte. Hier ist es wunnervoll!«
»Wundervoll, wundervoll, wundervoll!« schrien alle im Chor.
Der Vater lachte sein breites, amerikanisches Lachen.
»Sie hat ja recht. Diese Kinder sind wunnervoll!«
»Sie kann natürlich gerne hierbleiben, wenn sie möchte«, lächelte Tante Fanny. »Aber ich schlage vor, von nun an als kleines Mädchen. Es ist ja glücklicherweise nicht mehr nötig, daß sie als Junge herumläuft.«
Erleichtert atmete Georg auf. Dann war ja alles in Ordnung. Wenn Berta ihr keine Konkurrenz mehr machte, konnte sie bleiben bis in alle Ewigkeit.
»Wuff!« bellte Tim glücklich.
»Auch er ist froh, daß Berta hierbleibt«, grinste Dick.
»Aber es ist anzunehmen, daß er es nicht ihretwegen, sondern wegen Sally ist. Was, Tim?«
»Willst du wirklich ein Buch über diese ganze Geschichte schreiben?« fragte Anne. »Meintest du das im Ernst?«
»Warum denn nicht? War doch ziemlich spannend, unser neuestes Abenteuer? Und ihr müßt die Daumen drücken, daß wir das nächste Mal eins erleben, das noch spannender ist. Aber wie sollen wir dieses Buch nennen?«
»Ich weiß!« rief Georg plötzlich, »ich weiß. Es heißt:
›Fünf Freunde jagen die Entführer!‹«
ENDE
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