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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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hat?
    Geheult hat sie!«
    »Aber Jo«, warf Dick ein, »wie soll sie das denn machen? Soll sie vielleicht eine Anzeige in der Zeitung aufgeben? ›Bitte die Entführer, mich morgen abzuholen.‹«
    »Ach was!« brauste Jo auf. »Ich verstehe sie nicht. Wie kann man nur so feige sein. Mir würde es nichts ausmachen, wenn sie mich entführten. Und auf die soll ich aufpassen? Niemals!«
    Julian sah Jo an. Sie war ein bißchen unduldsam und wild, aber ein guter Kamerad. Mit ihr konnte man Pferde stehlen. Das hatte sie oft bewiesen. Seitdem ihr Vater im Gefängnis saß und sie bei Johannas Kusine wohnte, ging sie zum erstenmal in ihrem Leben zur Schule.
    »Paß mal auf, Jo«, begann Julian. »Heute früh, nachdem Johanna und Berta, ich meine Toni, nein, Ute!«
    »Wie bitte?« fragte Jo.
    »Ute«, wiederholte Julian. »Also, nachdem Johanna und Ute weggegangen waren, haben wir etwas entdeckt.«
    »Was? Wißt ihr, wo Georg ist? Ich laufe sofort hin und hole sie heraus.«
    »Ha«, brummte Dick, »wenn das so einfach wäre!«
    »Hier!« Julian zeigte ihr das kleine zerknüllte Stück Papier. »Georg muß es aus dem Wagen geworfen haben.
    Weißt du vielleicht, was das Wort bedeutet?«
    »Gringo«, buchstabierte sie. »Gringo. – Warte mal.« Sie runzelte die Stirn. Dann nickte sie. »Ich weiß«, sagte sie plötzlich. »Ein Jahrmarkt war neulich in der Stadt. Und der hieß: ›Gringos große Schau‹.«
    »Sind sie weitergezogen? Weißt du, wohin?« fragte Dick atemlos.
    »Ja, erst nach Fallenwick und dann nach Granton. Ich weiß das von einem Jungen, einem Freund von mir. Sein Vater hat ein Karussell, ich bin mindestens hundertmal umsonst damit gefahren.«
    »Eine einträgliche Freundschaft«, lachte Dick.
    »Meinst du, daß dieser Jahrmarkts-Gringo mit dem, den Georg meint, etwas zu tun hat?« fragte Julian.
    »Ich weiß nicht. Aber ich kann es auskundschaften. Ich muß Mecky fragen. Das ist der Karusselljunge. Er hat mir erzählt, daß es gräßlich ist, für Gringo zu arbeiten. Er ist ziemlich unfreundlich, und außerdem bildet er sich ein, er sei so eine Art Graf.«
    »Hat der Herr Graf vielleicht einen großen Wagen?« fragte Dick, wie aus der Pistole geschossen.
    »Ich weiß nicht. Aber das werde ich auch ausspionieren.
    Du gibst mir dein Rad, Julian, ja? Damit ich gleich nach Granton fahren kann!«
    »Wie bitte?« fragte Julian. Jetzt wollte dieses Mädchen nach Granton, mitten in der Nacht? »Das bekommst du nicht«, sagte er bestimmt. »Auf keinen Fall!«
    Jo verzog das Gesicht. »Na gut. Aber ich dachte, ich sollte euch helfen! Es kann gut sein, daß dieser Gringo etwas mit der Sache zu tun hat.«
    »Wieso?« fragte Julian.
    »Mecky erzählte, daß er bei jedem schmutzigen Geschäft mitmacht, wenn er genug Geld dafür bekommt.«
    »So«, sagte Julian. »Dann wäre eine Entführung ja gerade das Richtige für ihn.«
    Jo lachte. »Ja, ein Kinderspiel. Komm, Julian, nun gib mir dein Rad!«
    »Nein, das bekommst du nicht. Vielen Dank, daß du uns helfen willst. Aber du kannst jetzt in der Nacht nicht auf einen Jahrmarkt fahren zu einem Kerl, von dem wir glauben, daß er an der Entführung beteiligt ist. Das geht nicht. Das kann ich nicht erlauben!«
    »Gut.« Jo zuckte die Schultern. »Schließlich warst du es, der mich gefragt hat, ob ich mit dem Namen Gringo etwas anfangen kann. Außerdem gibt es tausend Gringos.
    Es ist ein Spitzname. Und dieser hier muß ja nicht der sein, der Georg entführt hat. Aber erkundigen könnte man sich doch mal.«
    »Du mußt jetzt nach Hause, Jo!« Julian sah auf seine Uhr. »Und auf Berta, ich meine Ute, aufpassen. Morgen kommst du wieder, ja? Wie bist du überhaupt hierhergekommen?«
    »Ach, ich bin gegangen, genauer gesagt, gerannt. Nicht auf den Straßen, sondern immer querfeldein. Das ist viel praktischer und dauert nicht so lange.«
    Dick stellte sich vor, wie Jo über Wiesen, Felder und durch Wälder gehastet war. Wie hatte sie nur den Weg gefunden? Er hätte das nie gekonnt.
    Jo glitt über die Fensterbank, den Baum hinunter, leicht wie eine Katze. »Auf Wiedersehen!« sagte sie.
    »Grüß Ute von uns«, flüsterte Dick.
    »Pah!« rief Jo. Julian machte das Licht aus. »Diese Jo! Die bringt Leben in die Bude. Und Ideen hat sie! Mitten in der Nacht nach Granton zu fahren, nachdem sie hierhergelaufen ist.«
    »Ich bin nur froh, daß du ihr verboten hast, das Rad zu nehmen«, brummte Dick. »Dir wird sie wohl gehorchen.«
    Er legte sich ins Bett. Im nächsten Augenblick aber saß

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