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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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er wieder kerzengerade aufgerichtet. Er hatte eine Fahrradklingel gehört.
    »Ich wird’ verrückt! Dieses Biest!«
    »Wieso?« gähnte Julian. Aber dann hörte auch er etwas! Ein anhaltendes Klingeln, das leiser und leiser wurde und sich in Richtung Gran ton entfernte.
    »Jo!« grinste Dick. »Und mit meinem Fahrrad ist sie unterwegs. Ich kenne doch die Glocke. Na, die kann was erleben, wenn sie morgen wiederkommt.«
    Julian schnob wie ein Walroß durch die Nase. »Dieses Biest! Weil sie mein Rad nicht nehmen sollte, hat sie einfach deins gemopst. Das Gesicht von dem Karusselljungen möchte ich sehen, wenn sie ihn weckt!«
    »Ach, der wird’s gewöhnt sein. Laß uns jetzt schlafen!«
    Nach einer Weile fragte Dick leise: »Was Georg wohl macht? Wenn ich daran denke, daß sie gefangen ist, kann ich gar nicht schlafen.«
    Aus dem Nebenzimmer drang ein langgezogenes Heulen. »Tim«, sagte Julian, »der gute alte Tim.«
    Ehe sie einschliefen, dachten sie beide noch einmal an Jo. Sie sahen in Gedanken eine kleine, dunkle Gestalt auf einem Fahrrad durch die Nacht jagen, nach Granton, zu einem Jungen namens Mecky.

Auf zum Jahrmarkt!
    Am nächsten Morgen, um halb sieben Uhr, kam Johanna heraufgestürzt und klopfte an Julians
    Schlafzimmertür.
    »Julian«, rief sie. »Julian, ich habe etwas gefunden, unter der Haustür! Einen kleinen schmutzigen Zettel, auf der einen Seite steht dein Name!«
    Julian sprang auf. Ein Brief! Von den Entführern? Nein, die würden ihm doch nicht schreiben!
    Der Brief war von Jo, die Schrift so klein und unleserlich, daß Julian sie kaum entziffern konnte:
    ›Julian! Ich habe Mecky getroffen. Er kommt um ehlf an die Strand. Ich habe Dicks Rat genomen und bin auch damit nach Hause gefaren. Sei nicht böse, Jo. ‹
    »Hm!« brummte Dick. »Um elf Uhr. Hoffentlich hat dieses kleine Biest mein Rad nicht zuschanden gefahren.«
    Das hatte sie nicht getan. Es war sogar geputzt, und es glänzte und blitzte so, daß Dick die Sprache wegblieb und er nicht mehr mit Jo schimpfen mochte. Sie kam früher, als sie geschrieben hatte, und sie kam gleich ins Haus. Sie ging durch die Gartenpforte, den Weg entlang, Tim lief ihr entgegen und wedelte und bellte. Er hatte Jo gerne, sie war immer gut zu allen Tieren. Sally, die ihren Freund begleitete, tänzelte auch freundlich um sie herum.
    Wen Tim mochte, den mochte auch sie.
    »Hallo! Fahrraddieb!« rief Dick. »Übrigens, was ich fragen wollte, wer hat denn mein Stahlroß so gestriegelt?
    Es sieht ja aus wie neu.«
    Jo grinste. »Es tut mir leid, Dick, daß ich es mir borgen mußte.«
    »Schwindle nur nicht. Es tut dir gar nicht leid«, lachte Dick. »Na«, sagte er dann großmütig. »Dieses Mal soll dir verziehen sein. Bist du denn gut zum Jahrmarkt gekommen?«
    »Klar. Ich habe Mecky geweckt, und er war ein bißchen erstaunt. Viel gesprochen haben wir nicht. Sein Vater schläft nämlich im selben Wagen. Wir haben nur ausgemacht, daß er um elf zur Felsenbucht kommen soll.
    Dann bin ich zurückgefahren. Eigentlich wollte ich dir das Rad gleich wiederbringen. Aber ich war zu müde.«
    »Natürlich!« Julian nickte. »Du hast in der letzten Nacht ja auch nicht viel geschlafen. Hallo!« rief er dann. »Wer ist denn das?«
    Ein kleiner Junge hastete am Gartentor vorüber. Das dichte schwarze Haar stand wie eine Bürste empor.
    »Ach, das ist Mecky. Der ist pünktlich, was! Er wird Mecky genannt wegen seiner aufrecht stehenden Borsten.
    Er schmiert sich mindestens einen Liter Haaröl jeden Tag hinein. Aber es hat keinen Zweck. Und darüber ist er sehr traurig.«
    »Mecky!« rief sie. »Hallo, Mecky!«
    Er drehte sich sofort um. Sein Gesicht war ganz schief, aber sehr freundlich, und Augen hatte er, schwarz wie Kohlen. Er sah Dick und Julian von unten herauf an.
    »Ich gehe gerade zum Strand«, erklärte er.
    »Wir kommen gleich mit«, lachte Jo. Unterwegs trafen sie den Eismann, und Julian kaufte für jeden eine große Waffel mit Schlagsahne obendrauf.
    »Vielen Dank!« sagte Mecky. Wieder sah er die Jungen mit einem schnellen Seitenblick an. Er hatte schon die ganze Zeit darüber nachgedacht, was sie eigentlich von ihm wollten.
    Sie setzten sich in den warmen Sand. »Ich habe mich heute nacht doch ein bißchen erschrocken, als du ans Fenster klopftest.« Mecky leckte voller Hingabe an seinem Eis. »Ich hatte schon so fest geschlafen. Was wolltest du denn?«
    »Ja«, begann Julian, »wir möchten etwas wissen über jemanden, der Gringo genannt wird.«
    »Gringo?

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