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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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»Da ist jemand! Wir werden beschattet!«
    »Idiot«, zischte Julian. »Mach uns nur nicht noch verrückt. Was hattest du eben gesagt?«
    »Das Tor!« wiederholte Dick flüsternd. »Glaubst du, daß man darüberklettern kann?«
    »Wir müssen es versuchen, los!«

Eingesperrt!
    Als sie vor dem Tor standen, sah Dick sich wieder um. Einmal, zweimal. »Ich weiß nicht, mir ist so, als beobachte uns jemand die ganze Zeit.«
    »Halt die Klappe!« fauchte Julian. »Hilf mir jetzt!«
    Julian stieg auf Dicks Schultern und ließ sich auf der anderen Seite des Tores herunter. Es war nur mit einem Riegel verschlossen. Vorsichtig schob Julian ihn zurück und öffnete den einen Flügel etwas. »Nur gut, daß wir es aufbekommen haben«, flüsterte er. »Wie hätten wir Tim herüberbringen sollen?«
    Im Schutze der Büsche und Bäume, die den Weg um den Rasen säumten, schlichen sie auf das Haus zu. Für einen Augenblick kam der Mond hinter den Wolken hervor. In seinem milchigen Licht erkannten sie ein häßliches Gebäude mit vielen Schornsteinen und schmalen, hohen Fenstern. Dick sah sich wieder um. »Du kriegst wohl schon Zustände!« fuhr Julian ihn an. »Nimm dich endlich zusammen. Du weißt genau, daß niemand uns folgen kann, Tim würde es sofort merken.«
    »Ich weiß«, murmelte Dick. »Ich weiß, es ist dußlig von mir! Aber ich kann das Gefühl nicht loswerden, daß jemand hinter uns herschleicht.«
    Langsam und geduckt bewegten sie sich weiter. »Wie sollen wir da ’reinkommen?« fragte Julian ratlos. »Die Türen sind bestimmt alle verschlossen. Wir müssen es durch die Fenster versuchen.«
    Sie gingen auf Zehenspitzen um das Haus herum, schoben sich an Mauern entlang und drückten vorsichtig auf Klinken und gegen Fensterkreuze. Aber ohne Erfolg.
    »Wenn dieser Kasten Gringo gehört«, flüsterte Dick,
    »dann ist es ein wunderbares Versteck. Hohe Mauern, verriegelte Tore, verschlossene Fenster und Türen.
    Niemand kann hier hinein!«
    »Und wir auch nicht«, sagte Julian niedergeschlagen.
    »Wenn wenigstens ein Balkon da wäre. Vielleicht ist im oberen Stockwerk ein Fenster offen.«
    »Wir versuchen es noch einmal«, flüsterte Dick. »Es muß doch eine Möglichkeit geben.«
    Wieder schlichen sie um das Haus, und wieder kam der Mond hinter einer Wolke hervor. Und da, in seinem fahlen Licht, entdeckten sie plötzlich etwas. Vor sich auf der Erde sahen sie in eine kreisrunde schwarze Öffnung. Was war das?
    Mit angehaltenem Atem leuchteten sie sie ab.
    »Wahrscheinlich ein Loch, um die Kohlen einzuschütten«, flüsterte Dick. »Warum ist es uns vorhin nur nicht aufgefallen? Hier liegt der Deckel. Wir hätten es doch sehen müssen, auch wenn der Mond nicht so schien wie jetzt.«
    »Vorhin war es bestimmt noch nicht da«, sagte Julian leise. »Ob das eine Falle ist?«
    Dick sah Julian entsetzt an. »Meinst du? Aber wir müssen es versuchen, es ist der einzige Weg ins Haus.
    Los, Tim, geh du als erster!«
    Tim sprang, und unter seinen Pfoten rutschte der Koks mit leisem Rasseln.
    »Er ist gut angekommen«, murmelte Julian. »Jetzt spring’ ich.«
    Dann sprang auch er und dann Dick. Dieses Mal war das Geräusch des rutschenden Kokses in der Stille der Nacht so laut, daß sie zusammenschraken. Einen Augenblick später ließ Julian die Taschenlampe aufleuchten. Sie standen auf einem Berg Koks, der in der Mitte eines großen Kellers lag. Am Ende des Kellers sahen sie eine Tür.
    »Hoffentlich ist sie nicht verschlossen. Komm, Tim, und du bist ganz still, hörst du?«
    Langsam und vorsichtig gingen sie auf die Tür zu.
    Manchmal traten sie auf Koks. Dann gab es ein knirschendes Geräusch, und sie blieben jedesmal erstarrt vor Schreck stehen. Endlich hatten sie die Tür erreicht.
    Julian drückte die schmutzige Klinke herunter. Sie atmeten auf. Es war nicht abgeschlossen!
    Sie gelangten in einen zweiten Keller, an dessen Wänden sich hohe Regale entlangzogen, gefüllt mit aufgeschichteten Dosen und Kisten.
    »Genug, um eine Belagerung zu überstehen«, flüsterte Dick. »Wo ist denn nur die Kellertreppe? Wir müssen doch irgendwie hinaufkommen.«
    »Da!« sagte Julian leise. Und dann schaltete er die Taschenlampe aus. Er hatte etwas gehört.
    »Jemand ist auf die Kohlen im ersten Keller gesprungen! Wenn sie jetzt hinter uns her sind, dann sind wir verloren!«
    Sie standen regungslos und lauschten. Aber sie hörten nichts mehr. Dann schlichen sie weiter, die Treppe hinauf, öffneten eine Tür und waren in einer großen Küche,

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