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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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wußte sofort, wer es war. Mit einem leisen Wimmern stürzte er sich auf die schlafende Gestalt.
    Dick zog die Tür schnell hinter sich zu. Er hatte Angst, daß Tim bellen würde.
    Unter den Decken bewegte es sich, und dann richtete sich die Gestalt plötzlich auf. Die Decken fielen herunter, und Dick und Julian sahen in Georgs erschrecktes Gesicht.
    »Pst!« flüsterte Dick. »Pst!« Tim war außer sich vor Freude. Voll wilder Begeisterung leckte er Georgs Hände.
    Aber er bellte nicht, er wußte genau, daß er jetzt still sein mußte.
    »Tim!« schluchzte Georg und legte ihre Arme um seinen Hals.
    »Ach, Tim! Guter alter Tim!«
    Dick blieb an der Tür und lauschte angestrengt. Julian lief auf Georg zu.
    »Ist alles in Ordnung? Haben sie dir etwas getan?«
    »Zuerst nicht. Aber dann habe ich mich gewehrt. Ich habe um mich geschlagen, geschrien, mit Füßen getreten und gebissen. Da haben sie mich hier eingesperrt.«
    »Arme Georg«, flüsterte Julian. »Nun komm, wir dürfen keine Zeit verlieren. Wir müssen verschwinden!«
    »Ja, ja, natürlich!« Georg rappelte sich auf. Sie trug einen karierten Rock, eine getupfte Bluse und darüber eine gestreifte Jacke. Sie sah recht seltsam aus. »Hat mir alles die alte Hexe angezogen«, erklärte sie, als sie die erstaunten Blicke der Jungen sah.
    »Ruhe!« befahl Dick. »Keinen Laut jetzt!«
    Langsam und vorsichtig öffnete er die Tür. Im Haus war es totenstill.
    Sie schlichen über den Flur und die erste Treppe hinunter, weiter über die breite Galerie. Gerade als Dick die zweite Treppe hinuntergehen wollte, trat er auf etwas Weiches, das aufsprang, jaulte, schrie und kratzte.
    Es war die Katze!
    Dick stolperte und stürzte hin. Tim jagte hinter der Katze her, die Treppe hinauf über die Galerie, weiter, die nächste Treppe empor, bis zu dem Raum, in dem Georg eingeschlossen worden war. Und er bellte, daß es in den Gängen widerhallte.
    Jetzt kamen Schreie aus einem Zimmer. Plötzlich war alles in blendende Helligkeit getaucht. Zwei Männer standen auf der Treppe. Einer hatte das Licht angeknipst.
    Dick richtete sich stöhnend auf. Aber er konnte nicht laufen. Sein Knöchel war verstaucht.
    »Lauf, Georg!« schrie Julian gellend. »Lauf!« Doch Georg war wie gelähmt. Und dann ging alles so schnell, daß sich die Kinder später nicht mehr genau erinnern konnten. Die beiden Männer stürzten sich auf Julian und Dick und stießen sie in das nächste Zimmer.
    »Tim!« schrie Georg außer sich vor Angst. »Tim! Hilfe! Tim!«
    Aber ehe der Hund bei ihr war, wurde auch sie in das Zimmer gestoßen und die Tür hinter ihr abgeschlossen.
    »Der Hund!« schrie einer der Männer. »Der Hund! Er ist gefährlich!«
    Ja, Tim war gefährlich! Er kam die Treppe heruntergerast, mit vor Wut starren Augen und weißblitzenden Zähnen. Er knurrte leise und drohend.
    Die Männer stürzten in das Zimmer, das neben dem lag, in dem die Kinder eingeschlossen waren, und schlugen die Tür hinter sich zu. Tim warf sich dagegen, immer wieder. Er bellte und jaulte durcheinander, wahnsinnig vor Wut. Wenn er nur einen von diesen Kerlen kriegen könnte!

Unerwartete Hilfe 
    Plötzlich herrschte im ganzen Hause ein Höllenlärm. Die Männer im oberen Stockwerk hämmerten mit den Fäusten gegen die Türen, als sie merkten, daß sie eingeschlossen waren. Die Kinder taten dasselbe. Und Tims Bellen klang wie das Heulen eines wütenden Wolfes. Nur die Männer im Zimmer neben dem der Kinder verhielten sich ruhig.
    Sie hätten gerne abgeschlossen, denn sie fürchteten sich vor Tim. Aber der Schlüssel steckte außen.
    Endlich wurde es bei den Kindern still. Sie konnten einfach nicht mehr.
    Erschöpft ließ Dick sich auf einen Stuhl fallen.
    »Diese Katze«, murmelte er, »diese verfluchte Katze!«
    »Beinahe hätten wir’s geschafft«, seufzte Julian.
    »Und was soll nun werden?« fragte Georg. »Tim kann nicht zu uns, und wir können nicht zu ihm. Die beiden Männer können nicht heraus, weil Tim auf sie wartet …«
    »Und die Männer oben sind eingeschlossen«, fuhr Julian fort. »Jetzt können wir hier sitzen bis zum Jüngsten Gericht.«
    Es schien eine ausweglose Situation zu sein. Tim rannte unaufhörlich hin und her. An der Tür, hinter der die Kinder waren, kratzte und wimmerte er, gegen die andere warf er sich immer wieder, dumpf und gefährlich knurrend.
    Dick lächelte schwach. »Na, die werden eine schöne Angst haben.«
    »Das geschieht ihnen recht«, sagte Georg. »Ach, ich bin so froh, daß

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