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Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Fünf Freunde Jagen Die Entführer

Titel: Fünf Freunde Jagen Die Entführer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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kommen.«
    »Hoffentlich nicht heute abend«, murmelte Julian. »Hat sie etwas über Bertas Vater gesagt?«
    »Ja. Er will die Pläne jetzt nicht mehr hergeben. Er ist sehr froh, daß Berta in Sicherheit ist. Aber deine arme Tante kann das Unglück mit Georg immer noch nicht fassen.«
    Julian nickte. »Die arme Tante Fanny! Für sie und Onkel Quentin ist es am schlimmsten. Wir hier haben so viel zu tun gehabt, daß wir gar nicht richtig zum Nachdenken gekommen sind. Wir hatten einfach keine Zeit, traurig zu sein. Aber die beiden!«
    »Macht ihr nur keine Dummheiten heute nacht«, bat Johanna und sah Dick und Julian wieder voller Angst an. »Seid nur vorsichtig!«
    »Sind wir, Johanna. Sorge dich nicht so sehr!« Julian zwinkerte Dick zu. »Hast du auch solchen Hunger? Es ist doch sicher bald Abendbrotzeit?«
    »Ja«, stöhnte Dick und verdrehte die Augen. »Ich habe entsetzlichen Hunger. Mein armer Magen knurrt seit heute nachmittag.«
    »Ach, du liebe Zeit«, rief Johanna, »soll ich Eier mit Schinken machen?« Augenblicklich hatte sie ihren ganzen Kummer vergessen.
    Alle brachen in ein wildes Geschrei aus. Und als Johanna Tim und Sally fragte, ob sie mit diesem Essen einverstanden wären, wedelten beide voller Begeisterung.
    Der arme Tim schien nun doch nach all den Aufregungen Appetit bekommen zu haben.
    Als Johanna in die Küche gegangen war, sagte Julian leise: »Nach dem Abendbrot, wenn es dunkel geworden ist, fahren wir los. Und Jo geht dann nach Hause, einverstanden?«
    »Na klar«, grinste die.
    Nach dem Essen ging Jo. Die Kinder begleiteten sie bis an die Gartenpforte und trugen ihr viele Grüße an Berta auf.
    »Möchte wetten, daß sie keinen einzigen bestellt«, lachte Dick. »Du, Julian, wollen wir noch einmal Karten spielen, ehe wir losziehen? Könnte ein bißchen Ablenkung jetzt ganz gut gebrauchen.«
    Um zehn Uhr lag Johanna im Bett, obwohl sie sich fest vorgenommen hatte, so lange aufzubleiben, bis die Jungen gingen. Aber sie war zu müde, Anne blieb bei ihnen und wiederholte unzählige Male den einen Satz:
    »Ihr müßt vorsichtig sein, hört ihr, ihr müßt vorsichtig sein!« Und manchmal fügte sie noch hinzu: »Oh, wenn ich daran denke, daß ich die ganze Zeit hierbleiben und um euch Angst haben muß!«
    »Du wirst schon schlafen«, brummte Dick.
    Um elf Uhr standen sie auf. Es war eine dunkle Nacht.
    Große, flockige Wolken zogen über den Himmel, und die schmale Sichel des Mondes war nur selten zu sehen.
    »Komm, Tim«, sagte Dick. »Wir holen jetzt Georg.«
    »Wuff, wuff!« machte Tim glücklich. Und auch Sally machte: »Wuff!« Aber sie war sehr traurig, daß sie zu Hause bleiben mußte. Die Jungen schoben ihre Räder zur Gartenpforte.
    »Also, bis nachher, Anne«, sagte Dick leise. »Geh zu Bett, und ehe du einschläfst, drück die Daumen, daß alles gutgeht!«
    Sie fuhren durch die stillen Straßen. Tim lief nebenher.
    Bald kamen sie an dem Jahrmarkt vorüber. Ausgestorben lag der große Platz. Kein Lichtschein drang mehr aus den Wohnwagen. Schwarz und gespenstisch stand das große Kettenkarussell gegen den Himmel. Die Wimpel auf dem danebenstehenden kleineren Karussell flatterten im Nachtwind. Ein Hund schlug an. Sie wandten sich nach Osten, dem Weg zu, auf dem der große silbergraue Wagen am Nachmittag gefahren war.
    Sie kannten die Straße genau, so gut hatten sie sich sie eingeprägt. »Bald sind wir da«, flüsterte Dick. »Tim, du wirst doch nicht etwa müde?«
    Sie kamen durch eine kleine Stadt, dieselbe, in der der Wagen vor dem Zigarettengeschäft gehalten hatte. Alles war totenstill, kein Licht mehr in den Fenstern. Ein Polizist trat aus dem Schatten des Hauses. Aber er hielt die Jungen nicht an. »Jetzt sind wir kurz vor Twining«, sagte Dick leise. »Nun müssen wir uns links halten. Achte auf das Haus!«
    Sie fuhren weiter. Der Weg wurde so steil, daß sie abstiegen und die Räder schoben.
    Plötzlich flüsterte Julian: »Da drüben, das Haus hinter den Bäumen, das ist es. Es sieht unheimlich und verlassen aus.«
    Sie stellten ihre Räder an einen Baum und gingen auf das Haus zu. Sie kamen an ein schmiedeeisernes Tor und drückten vorsichtig die Klinke herunter. Es war verschlossen. Eine hohe Mauer lief rund um das Grundstück. Und sie sahen, daß es unmöglich sein würde, darüberzusteigen.
    »Verdammt!« sagte Julian. »Verdammt!«
    »Das Tor!« flüsterte Dick. Und plötzlich drehte er sich um. Knackte dort nicht ein Zweig? »Hast du das gehört?« flüsterte er atemlos.

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