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Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Fünf Freunde machen eine Entdeckung

Titel: Fünf Freunde machen eine Entdeckung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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flüsternde Insel‹, weil es klingt, als flüsterte er in den Bäumen, und wieder andere haben ihr den Namen ›verbotene Insel‹ gegeben, und ich finde, daß das ein guter Name ist, denn niemand ist dort willkommen.«
    Er schwieg einen Augenblick und sah in die aufmerk-samen Gesichter ringsum. Er war der geborene Erzähler.
    Wie oft hatte Wilfrid seinen Geschichten über die Tiere, die er während seiner Arbeit beobachtete, gelauscht. Ja, Lukas war einer der wenigen, den der Junge liebte und bewunderte.
    »Weiter«, sagte er jetzt ungeduldig, »erzählen Sie von dem alten, reichen Mann, dem die Insel gehörte und der niemanden an Land ließ.«
    »Kommt alles noch«, sagte Lukas und lächelte. »Sitz du nur still. Nimm dir ein Beispiel an dem Hund, der rührt sich nicht vom Fleck. Also, was diesen alten Mann betrifft, so fürchtete er, bestohlen zu werden. Er baute sich mitten im Wald ein großes Haus, mindestens hundert Bäume wurden gefällt, um Platz zu schaffen, und es wird gesagt, daß jeder einzelne Stein und Balken vom Festland herübergebracht wurde. Habt ihr den alten Steinbruch hier auf dem Gelände gesehen, als ihr kamt?«
    »Ja«, sagte Julian. »Ich dachte noch, daß es um die Bälle geschehen ist, die dort hineinfallen.«
    »Nun, aus diesem Steinbruch stammten die Steine, aus denen das Haus erbaut wurde. Große, flache Lastkähne schafften sie zur Insel, und der Weg, der über den Golfplatz führt, ist der, den die Wagen damals ausführen.«
    »Haben Sie das noch miterlebt?« fragte Wilfrid.
    »Oh, nein, mein Junge«, lachte Lukas, »das war lange vor meiner Zeit. Also, das große Haus oder Schloß, ganz wie ihr wollt, wurde gebaut, und der Alte brachte alle Kostbarkeiten, die er besaß, darin unter, wunderbare Statuen, einige aus Gold, so heißt es, aber das glaube ich nicht. Es entstand ein großes Gerede um diese Dinge. Ein riesiges Bett aus purem Golde sollte darunter sein, ein Halsband aus Rubinen, wie Taubeneier so groß, ein Schwert mit edelsteinbesetztem Griff und vieles andere.«
    Er schwieg, und Julian fragte schnell: »Und was pas-sierte mit all diesen Kostbarkeiten?«
    »Der Alte fiel in Ungnade beim König, und eines Morgens sah er viele Schiffe an den Ufern seiner Insel landen. Manche zerschellten an den gefährlichen Riffen, aber es blieben noch genug übrig, deren Besatzung das Haus stürmte und ihn und seine Bedienten tötete.«
    »Haben sie die Schätze gefunden?« fragte Dick.
    »Nichts, nicht ein einziges Stück. Manche sagen, alles wäre nur ein Märchen, manche, sie lägen noch immer dort versteckt, und ich selber halte es für Seemannsgarn und noch nicht einmal für schlechtes.«
    »Und wem gehört die Insel jetzt?«
    »Später lebte ein altes Ehepaar dort«, sagte Lukas, nahm eine Sichel zur Hand und schnitt ein paar Halme am Rande des Grabens ab. »Sie waren sehr tierlieb, und aus diesem Grunde durfte nun auch jetzt niemand auf die Insel. Sie waren es, die die Wächter anstellten, zu denen auch ich gehörte. Sie wollten Ruhe für sich und die Tiere, und das war ganz in Ordnung, finde ich. Oft sprangen mir Kaninchen über die Füße, und die Vögel waren ganz zahm, ohne jede Scheu.«
    »Oh, da möchte ich sein«, sagte Wilfrid, und seine Augen glänzten. »Darf man jetzt dorthin?«
    Lukas schüttelte den Kopf und stand auf. »Niemand hat seit dem Tode der alten Leute dort gelebt. Das Haus steht leer, es gehört einem Großneffen der beiden Alten. Zwar läßt er sich nie blicken, aber Wachen gibt es noch immer, die die Besucher verjagen, und sie sind sehr scharf, habe ich mir sagen lassen. Nun, das war also die Geschichte von der ›flüsternden Insel‹, oder wie ihr sie sonst nennen wollt. Und wenn ihr mich fragt, so meine ich, sie gehört den Vögeln und anderem Getier.«
    »Vielen Dank, daß Sie uns das alles erzählt haben«, sagte Anne, und Lukas lachte sie aus zwinkernden Augen an und klopfte freundlich ihre Wange.
    »Ich muß nun wieder an die Arbeit«, sagte er. »Und dabei werde ich mir die Sonne auf den Buckel scheinen lassen und die Vögel in den Büschen singen hören. Das ist das Schönste, was es gibt, und es ist schade, daß das so wenige wissen.«

Timmy, der Balljunge 
    Nachdem sich die Kinder von Lukas verabschiedet hatten, schlenderten sie über den Golfplatz. »Wir müssen aufpassen, daß wir den Spielern nicht in den Weg laufen«, sagte Dick, »sonst könnte es sein, daß wir ein Geschoß an den Kopf bekommen. He, Tim, was machst du denn da?«
    Timmy kam

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