Fünf Freunde machen eine Entdeckung
ich gehe jetzt wieder ‘runter. Vielleicht kann ich sie aufmachen und sehen, wohin sie führt.«
»O ja«, rief Georg, »und wenn du nicht magst, dann laß mich!«
»Blödsinn, macht schon!« Und wieder sank er tiefer und tiefer. Die anderen starrten ihm nach. Wenn es ihm gelang, die Tür zu öffnen, was würde er finden?
Zwei Überraschungen und der beste Hund der Welt
Als Dick wieder rief, befestigten Julian und Georg das Seil, so daß es nicht weiter abrollen konnte. Er schwang jetzt in Höhe der kleinen Eisentür und begann sie sorgfältig abzutasten. Sie besaß kein Schloß, nur den Riegel. Er versuchte, ihn zurückzustoßen, und plötzlich brach er ab und fiel mit leise klatschendem Geräusch ins Wasser. Der Rost hatte ihn zerfressen.
Die Tür schloß jetzt nicht mehr so fest, und Dick schlug mit der Faust gegen das Eisen, der Rost bröckelte ab, und seine Hand wurde braun davon.
Dann entdeckte er einen kleinen Knopf und drückte darauf. Sie schien sich jetzt öffnen zu lassen, doch sie klemmte, und er schob sein Taschenmesser zwischen Eisen und Mauer und benutzte es als Hebel.
Kreischend und knarrend öffnete sich die Tür. Sie war etwa einen halben Meter hoch und nicht ganz so breit. Nur mit großer Anstrengung gelang es ihm, sie aufzuziehen, und dann sah er durch die Öffnung.
Aber er sah nichts als Finsternis. Hoffentlich hatte er die kleine Taschenlampe eingesteckt! Ja, er zitterte vor Erregung, als der schmale Strahl aufblitzte. Was würde er sehen?
Der langsam wandernde Schein war nur schwach. Und plötzlich erfaßte er ein Gesicht, und zwei Augen starrten Dick an, und ein eisiger Schrecken durchfuhr ihn. Der Strahl glitt weiter, und wieder fiel er auf ein Gesicht.
Seltsam, es glänzte wie das erste, Himmel, es war aus Gold! Dieser unterirdische Raum schien unschätzbare Werte zu beherbergen!
›Ich habe das Versteck gefunden!‹ dachte er. ›Die grünglitzernden Augen dieser Katze dort müssen Edelsteine sein! Wie sie mich anstarren!‹
»Was ist los?« schrie Julian plötzlich von oben. Zum zweiten Male schrak Dick zusammen, denn dumpf und hohl fing sich das Echo im Schacht. »Zieht mich ‘rauf!« schrie er zurück. »Es ist einfach toll! Zieht mich ‘rauf, dann erzähle ich euch alles.«
Und ehe eine Minute vergangen war, hockte er auf dem Brunnenrand, sah die drei mit blitzenden Augen an und begann hastig zu berichten.
»Die Tür führt zu dem Raum, in dem die Schätze versteckt sind! Zwei goldene Statuen habe ich gesehen, und ich glaube, es sind Dutzende dort. Und wie sie mich angestarrt haben! Nur gut, daß sie nicht auch noch reden können. Gewundert hätte ich mich nicht. Ich war voll- kommen erschlagen.«
»Es muß noch einen anderen Eingang geben«, sagte Julian aufgeregt, »der hier ist wahrscheinlich nur so eine Art Notausgang, den benutzen die Kerle bestimmt nicht.«
»Redet nicht soviel«, drängte Georg. »Laßt uns lieber ‘runtergehen, damit wir uns den Zauber auch ansehen können. Los, ehe ich es nicht selber in Augenschein genommen habe, glaube ich es einfach nicht.«
Einer nach dem anderen verschwand im Brunnenschacht und tat einen Blick durch die Öffnung. Anne kam völlig verstört zurück. »Unheimlich!« sagte sie. »Wie die einen anstarren, unheimlich! Sie sind ja nur aus Stein oder Gold, aber trotzdem.« Sie schüttelte sich.
»Das nächste, was wir tun werden, ist, durch die Tür in das Versteck zu steigen, um den zweiten Eingang zu finden«, sagte Julian. »Ich bin bloß gespannt, wohin er führt, und verstehe nicht, daß die Polizei ihn damals nicht entdeckt hat.«
»Sicher ist da unten auch das Schwert mit den Edelsteinen und das goldene Bett«, sagte Anne.
Sie hatte kaum zu Ende gesprochen, als Timmy wie wild zu bellen begann. Was hatte er nur?
»Sei still«, fuhr Georg ihn an, »du holst uns die Kerle noch auf den Hals, wenn du solchen Krach machst. Hör endlich auf, du Idiot!«
Timmy gehorchte sofort, winselte aber nun leise. Und dann lief er aufgeregt wedelnd auf den Wald zu. »Wohin will er denn nun?« fragte Georg fassungslos. »Komisch, es sieht aus, als wollte er zu jemandem, den er kennt.«
Sie rannten ihm alle nach, der vor ihnen in Richtung der Höhle herjagte. Und als sie dort anlangten, entdeckten sie ein Boot, ein kleines nur, aber immerhin ein Boot, und neben ihm stand Wilfrid, der Timmy zärtlich streichelte!
»Wilfrid!« schrien sie. »Wie kommst du denn hierher?
Hast du das Boot gemietet? Bist du allein? Hast
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