Fünf Freunde machen eine Entdeckung
du…?«
Wilfrid grinste, erfreut über die gelungene Überraschung, und Georg schien in der allgemeinen Aufregung nicht einmal zu bemerken, daß ihr Liebling ihm unablässig die Hand leckte. »Also«, sagte er, »ihr kamt nicht zurück, und da habe ich mir gleich gedacht, daß etwas nicht in Ordnung ist, und als der Junge vom Bootsverleih mir sagte, ihr hättet einen Kahn gemietet und wäret in Richtung Insel gerudert, und er das Boot leer aufgefunden hätte, na, da habe ich mir ja an allen fünf Fingern abzählen können, daß ihr hierher wolltet. ›Aha‹, habe ich gedacht, ›sie haben den Kahn nicht richtig festgemacht, und er ist fortgerissen worden, und nun sitzen sie da drüben und können nicht zurück!‹ Es war ziemlich gemein von euch, ohne mich zu fahren, aber ich dachte, ihr würdet froh sein, wenn ich käme.«
Anne umarmte ihn und seufzte erleichtert. »Nun können wir zurück, wann wir wollen!«
»Aber im Augenblick wollen wir nicht«, sagte Dick.
»Wir haben nämlich eine Entdeckung gemacht, prima, daß du gekommen bist. Was hast du denn da in der Tasche?«
»Ach, das ist nur ein junger Igel«, sagte Wilfrid und nahm ihn vorsichtig heraus. »Er ist auf der Straße von einem Pferd getreten worden, glaube ich, ich werde ihn ein paar Tage pflegen, bis er wieder in Ordnung ist.« Er steckte ihn wieder in die Tasche. »Aber nun erzählt mal, was ihr entdeckt habt. Doch nicht etwa die ver-schwundenen Schätze?«
»Genau die«, sagte Anne, »und zwar, als wir in einen Brunnen hinunterstiegen.«
»Was? Hat sie jemand ins Wasser geworfen?«
»Nein«, sagte Dick und erzählte von der kleinen Eisentür in der Wand des Schachtes, und Wilfrid starrte ihn fassungslos an.
»Donnerwetter, bin ich froh, daß ich gekommen bin«, sagte er, »und beinahe hätte ich es gar nicht getan. Ich wußte ja nicht, ob ihr mich haben wolltet, und dann dachte ich auch, Georg wäre bestimmt nicht begeistert, wegen ihres Hundes. Aber ich kann gar nichts dafür, wenn er zu mir läuft, und wenn ich ihn wegjage, ist er auf alle Fälle gekränkt.«
In diesem Augenblick kam Timmy wedelnd auf ihn zu, seinen Ball in der Schnauze. Er hoffte, Wilfrid würde mit ihm spielen, doch ohne den Ball zu bemerken, strich der ihm über den Kopf und fuhr fort:
»Der Junge vom Bootsverleih war nicht gerade begeistert, als er hörte, daß das Boot, das ihr gemietet hattet, irgendwo auf den Wellen schaukelte. Er sagt, ihr hättet es für eine Woche genommen. Er hat es herein-geholt, es ist übrigens nicht beschädigt.«
»Ich werde ihm alles erklären, wenn wir zurück sind«, sagte Julian. »Wir haben noch nicht einmal bezahlt, aber er weiß ja, daß er sein Geld bekommt. Ich habe nicht geglaubt, daß das Wasser so weit in die Höhle dringen würde.«
»Ihr hattet mich mitnehmen sollen«, meinte Wilfrid.
Timmy, der inzwischen eingesehen hatte, daß er nicht mit ihm spielen würde, lief zu Georg, die den Ball hoch in die Luft warf.
Timmy hatte ihn sofort aufgefangen, doch plötzlich begann er zu röcheln und rollte über den Boden. »Tim!« schrie Georg. »Timmy!« Entsetzt stürzte sie auf ihn zu, und Wilfrid rannte ihr nach. Angstvoll sahen sie, daß er würgte und seine Augen starr wurden.
»Der Ball!« schrie Wilfrid. »Er hat ihn verschluckt! Oh, ich wußte ja, daß es gefährlich ist. Spuck ihn aus, spuck ihn aus!«
Der Junge war außer sich vor Angst, denn er glaubte, daß Timmy ebenso wie der Hund damals ersticken würde.
Georg stand wie gelähmt, als sie die Qualen ihres Lieblings sah, der unablässig hustete.
»Er wird ersticken!« schrie Wilfrid. »Julian, halt ihm die Schnauze auf, ich muß versuchen, den Ball zu fassen, schnell!«
Timmys Bewegungen wurden schwächer, und es war nicht schwierig, ihm die Schnauze zu öffnen. Wilfrid konnte den Ball mit dem Loch in der Mitte in seiner Kehle entdecken, streckte die Hand danach aus, tastete mit dem Zeigefinger nach dem Loch, fand es und zog den Ball vorsichtig heraus. In langen, tiefen Zügen begann Timmy wieder zu atmen. Georg kniete neben ihm, streichelte ihn und weinte vor Glück.
»Ich hätte dir den Ball nicht geben dürfen«, schluchzte sie, »nie hätte ich ihn dir geben dürfen. Er war zu klein für einen so großen Hund wie dich. Oh, mein Liebling, nun ist doch alles wieder gut, ja?«
Ja, nun war alles wieder gut, und hätte Wilfrid ihren Liebling nicht gerettet, so hätte sie ihn sicher verloren.
»Vielen Dank«, sagte sie leise.
»Ein Glück, daß das Loch im
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