Fünf Freunde machen eine Entdeckung
Ball war«, grinste er und legte den Arm um Timmys Hals; der leckte ihm dankbar die Hand, dann wandte er den Kopf und leckte auch die Georgs.
»Er will sagen, daß er uns beiden gehört«, sagte sie.
»Ich will ihn gern mit dir teilen, denn du hast ihn ja gerettet.«
»Den besten Hund der Welt«, lachte Wilfrid.
Wilfrid ist verschwunden
»Ich bin hungrig«, sagte Georg, die niemals über man-gelnden Appetit klagen konnte. »Der Schinken ist alle, nicht wahr? Wir mußten Timmy ja das meiste geben, weil er ihn in der Schnauze gehabt hat. Wie steht es mit den Malzbonbons, Dick?«
»Jeder kann noch zwei kriegen, zehn sind noch da«, sagte er, während er den Inhalt der Tüte zählte. »Tut mir leid, Timmy, du mußt dieses Mal verzichten. Jeder bekommt erst mal einen, damit wir nachher noch was haben.«
»Ach, das habe ich ja ganz vergessen«, sagte Wilfrid,
»ich habe etwas zu essen mitgebracht, denn ich dachte mir schon, daß ihr Hunger hättet.«
»Du bist ein Engel!« rief Georg und fragte sich, warum sie ihn bis jetzt so unsympathisch gefunden hatte. »Was hast du denn mitgebracht?«
»Kommt und seht es euch an«, sagte er. Sie gingen hinüber zum Boot, Timmy dicht an seines neuen Freundes Seite, und betrachteten das wilde Durcheinander von Konservendosen, Brot und mehreren Päckchen Butter voller Entzücken.
»Himmel«, staunte Anne, »wie hast du das alles bloß vom Haus hinuntertransportiert? Seht doch, sogar an Teller und Bestecke hat er gedacht!«
»Ich habe alles in einen Sack gesteckt und ihn über die Schulter geworfen«, grinste Wilfrid, stolz über den Erfolg seiner Bemühungen. »Übrigens bin ich hingefallen, als ich den Abhang hinunterlief, und der ganze Kram ist bis zum Strand gerollt.«
Sie lachten alle bei der Vorstellung von den Hügel hinabschießenden Konservendosen, und Anne nahm Wilfrids Arm und drückte ihn.
»Das hast du gut gemacht«, lobte sie, und er strahlte sie an, glücklich über die Freundlichkeit, mit der ihm alle begegneten. Timmy schnupperte unterdessen interessiert an all den Herrlichkeiten herum und begann dann laut zu bellen.
Wilfrid begriff sofort. »Nein, nein, ich habe dich nicht vergessen, du bekommst Knochen und Hundekuchen.«
Timmy tanzte um ihn herum, bellte voller Begeisterung und bekam selbstverständlich als erster seine Mahlzeit.
»Darf er denn jetzt schon etwas fressen?« fragte Georg besorgt. »Sein Hals muß ihm doch noch weh tun.«
»Das wird er ganz allein entscheiden«, lachte Julian.
»So wie ich ihn kenne, wird er keine Krume übriglassen.«
Und Julian hatte recht. Mit wahrem Heißhunger stürzte sich Timmy zunächst auf die Knochen, dann auf die Hundekuchen und zerstreute somit alle Bedenken.
»Na, seht ihr«, lachte Anne und streichelte ihn. »Mach bloß nie wieder solche Sachen, ich bin beinahe gestorben vor Angst.«
»Hoffentlich hat jemand einen Büchsenöffner da«, sagte Georg plötzlich. »Es wäre einfach entsetzlich, wenn wir die Dosen nicht aufmachen könnten.«
Wilfrid stöhnte. »Ich Idiot, daran habe ich gar nicht gedacht!«
»Regt euch bloß nicht auf, an meinem Taschenmesser ist so ein Ding«, sagte Dick und ließ es aufschnappen.
»Ich habe es zwar noch nie benutzt, aber ich hoffe, daß es funktioniert. Wirf mal eine Dose ‘rüber.«
Unter den gespannten Blicken der anderen begab er sich an die Arbeit, und alle waren sehr erleichtert, als sie sahen, daß der Büchsenöffner seine Pflicht tat.
»Ich mache gleich noch ein paar mehr auf«, sagte er,
»zu sparen brauchen wir ja nicht, weil wir das Boot haben und zurück können, wann wir wollen.«
Sie öffneten eine Dose mit Zunge, eine mit Bohnen, zwei mit Früchten und schnitten das Brot in Scheiben.
»Nie was Besseres gegessen«, seufzte Julian endlich.
»Wuff«, machte Timmy und unterbrach seine Mahlzeit für einen Augenblick.
»Er ist ganz deiner Meinung«, sagte Anne lachend.
»Seht mal, die Sonne geht unter«, sagte Georg plötzlich. »Und was wollen wir jetzt machen, zurückrudern?«
»Hierbleiben«, sagte Julian. »Niemand weiß, daß wir auf der Insel sind, und ich möchte heute nacht noch ein bißchen herumschnüffeln. Ich möchte verschiedenes wissen, zum Beispiel, wieviel von diesen Kerlen sich hier aufhalten, wo der richtige Eingang zu dem Versteck liegt, und wie sie die Kisten abtransportieren. Danach alarmieren wir die Polizei, die kann das Ihrige tun.«
»Könnte Wilfrid die beiden Mädchen nicht nach Hause rudern und wieder zurückkommen?«
Weitere Kostenlose Bücher