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Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber

Titel: Fünf Freunde verfolgen die Strandräuber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Enid Blyton
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und Julian sah Dick an. Beide grinsten.
    War es nicht seltsam, daran zu denken, daß sie ihm in der Dunkelheit begegnet waren?
    Seine Frau saß wie immer am oberen Ende des Tisches. »Habt ihr gut geschlafen?« fragte sie. »Der Sturm ging bald vorüber, nicht wahr?«
    In diesem Augenblick erhob der Gutsherr sich, murmelte:
    »Ah, oh, ock«, oder so etwas Ähnliches, und verschwand.
    »Was hat er gesagt?« fragte Anne verwirrt. Sie begriff immer noch nicht, daß es jemanden gab, der diese verrückte Sprache verstand. Julian behauptete übrigens, er rede in Kurzform.
    »Er sagte, er sei zum Mittagessen nicht zurück«, erklärte Frau Wigand. »Hoffentlich bekommt er unterwegs etwas zu essen.
    Wir haben heute schon um halb sechs gefrühstückt. Ich bin froh, daß er jetzt wenigstens noch einmal hereingekommen ist. Der arme Herr Wigand, die ganze Nacht hat er gearbeitet. Es ist schrecklich.«
    Die Jungen machten scheinheilige Gesichter. »Weshalb denn?«
    »Er mußte aufstehen und sich um die arme Jenny kümmern.
    Ich hörte ihn hinausgehen. Geschlagene zwei Stunden blieb er im Stall. Es ist schrecklich.«
    Julian und Dick fühlten sich unangenehm berührt. Warum, um alles in der Welt, hatte Herr Wigand seine Frau belogen?
    Was hatte er vorgehabt? Weshalb sollte sie nichts von seinen nächtlichen Spaziergängen wissen?
    Nach dem Frühstück, als sie Himbeeren und Johannisbeeren

    für den Nachtisch pflückten, erzählten sie den Mädchen von ihrem Abenteuer.
    »Das ist gemein!« empörte sich Georg. »Ihr hättet es uns sagen müssen! Ich wäre so gerne mitgekommen, und …«
    »Seht ihr«, unterbrach Anne die wütende Georg, »ich habe doch gleich gemerkt, daß dieser Wigand verdächtig ist. Er hat bestimmt nichts Gutes im Sinn.«
    Die Kinder pflückten schweigend weiter und dachten über den seltsamen Gutsherrn nach, bis Anne plötzlich fühlte, daß jemand sie beobachtete. Vorsichtig sah sie sich um. Bewegte sich da nicht etwas hinter den Johannisbeerbüschen?
    Jan war es! Natürlich! Daran hätte sie denken können. Er lächelte sie an und kam auf sie zu. Ja, Anne mochte er am liebsten, und kaum war er bei ihr angelangt, da streckte er auch schon die Hand aus. Anne schüttelte den Kopf. »Heute habe ich leider keine Bonbons«, sagte sie freundlich. »Wie ist es dir denn in der Nacht ergangen? Hast du dich vor dem Sturm gefürchtet?«
    Jan lächelte wieder, trat ganz dicht an sie heran und flüsterte:
    »Ich habe das Licht gesehen!«
    Anne starrte ihn an. »Was für ein Licht? Du meinst doch nicht etwa das im Turm?«
    Jan nickte eifrig, und ohne weitere Erklärung abzuwarten, ergriff das Mädchen ihn am Arm und rannte zu den Jungen. Die waren dabei, die Beeren auf ihre Art zu pflücken, was so viel bedeutete, daß sie den größten Teil gleich in den Mund wandern ließen.
    »Julian«, schrie sie, »Dick – Jan hat das Licht im Turm gesehen!«
    »Was?« riefen die beiden, und auch sie starrten den Kleinen fassungslos an.
    »Hast du es wirklich gesehen?«
    Jan nickte wieder. »Ein großes Licht, ein sehr großes. Wie ein
    … wie ein Feuer.«
    »Hat es dein Großvater auch gesehen?« Dick beobachtete ihn gespannt.
    »Großvater auch.«
    »Du sagst doch die Wahrheit?« bohrte Julian, der nicht wußte, ob er ihm glauben sollte.
    Jan nickte.
    »Wie spät war es?« fragte Dick. Aber das wußte Jan nicht.
    Er besaß keine Uhr, und hätte er eine besessen, so hätte er sie sicher nicht lesen können.
    »Na, gut«, entschied Dick, »wir gehen heute. Das Wetter ist schlecht genug, und wenn es so bleibt, haben wir vielleicht Glück. Nur eins verstehe ich nicht. Warum der alte, wacklige Turm zu solchem Blödsinn benutzt wird. Kein Schiff wird sich um dieses verrückte Licht kümmern, und wenn sie bis zum Jüngsten Tag signalisieren.«
    »Ich komme mit«, sagte Jan.
    »Nein, das tust du nicht«, bestimmte Julian. »Du bleibst bei deinem Großvater. Der würde sich schön wundern, wenn du abends nicht nach Hause kämst.«
    Inzwischen hatte es angefangen zu regnen. »Das fehlte gerade noch«, schimpfte Georg. »Eben sah es noch gar nicht danach aus. Durch den Regen wird es so kalt. Laßt uns gehen. Wir haben auch genug gepflückt, damit könnte man eine ganze Kompanie füttern.«
    Sie waren gerade im Haus angelangt, als es zu gießen begann.
    Frau Wigand empfing sie in freudiger Erregung.
    »Die Scheuner kommen!« sagte sie. »Morgen abend geben sie ihre erste Vorstellung. Würdet ihr wohl beim Ausräumen der Scheune

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