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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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teilte. Und ob ihr irgendwann ein Licht aufgehen würde, mit wem? Ihren Schlüssel hatte er sich leicht besorgen können, als sie in Rottweil in der Klinik gelegen hatte.
    Ein geklauter Pflegerkittel, ein bisschen Geduld, bis die Nachtschwester zu einem anderen Patienten gerufen wurde, und eine gewisse Ahnung, wo Patienten ihre wichtigen Dinge aufbewahrten.
    An den Schlüssel des Journalisten zu kommen, hatte ungleich mehr Fantasie erfordert, aber schließlich war ihm auch das gelungen.
    Bisher hatte er sich so weit zurückgehalten, dass sie seine Existenz nicht gespürt hatte, aber wenn sein Plan aufgehen sollte, musste er langsam spürbar werden.
    Er nahm die Gießkanne vom Balkon und versorgte die Pflanzen. Als Letztes goss er den Ficus auf ihrem Schreibtisch. Er lächelte bei der Vorstellung, was für ein Gesicht sie ziehen würde, wenn sie den kleinen Blumenstrauß bemerkte, den er auf ihrem Fernseher platzierte.
     
    *
     
    »Ich will aber nicht mit dir gehen«, rief Uli und klammerte sich am Hals ihrer Mutter fest. In ihren Augen stand eine Mischung aus Angst und Verzweiflung, als sie bockig nach ihrem Vater trat.
    »Bitte, Uli, sei vernünftig«, sagte Josef Horn und beugte sich zu seiner Tochter. Er wollte den Klammergriff der kleinen Hände um den Hals seiner Frau lösen, aber sie ließ plötzlich los und duckte sich mit der Geschmeidigkeit einer Wildkatze unter ihm weg.
    Johanna saß sichtlich amüsiert auf ihrem Bett und versuchte mehr schlecht als recht, ihrem Ton einen tadelnden Anstrich zu verleihen. »Das ist aber nicht nett, Uli. Da ist der Papa doch ganz traurig, wenn er sieht, dass du nicht bei ihm sein willst.«
    »Ich will ja bei ihm sein, aber ich will nicht, dass du so allein im Krankenhaus bleiben musst.«
    Erleichtert blies Josef die Luft aus. Es lag also nicht an ihm, dass Ulrike nicht mitgehen wollte.
    »Und ich würde alle meine Kuscheltiere bei mir haben wollen, wenn ich im Krankenhaus bleiben müsste, und du und Mama müsstet auch immer da sein.« Uli machte eine Pause und drückte den Zeigefinger auf ihre Wange. »Und Melli müsste auch da sein.«
    Johanna lachte. »Da bräuchtest du ja zwei Zimmer, wenn du alle unterbringen wolltest.« Dann wurde sie wieder ernst. »Aber sieh mal, mein Schatz. Ich bin wahrscheinlich gar nicht so lange hier, und wenn man groß ist, so wie ich, dann ist es im Krankenhaus auch überhaupt nicht so schlimm.«
    »Du kannst Mami auch gleich morgen früh wieder besuchen, Kätzchen, das verspreche ich dir. Aber jetzt muss die Mami sich ein bisschen mit den Ärzten unterhalten, damit sie schnell wieder gesund wird und zu euch nach Hause kommen kann.«
    Ulrike hob den Kopf und sah ihn aus verweinten Augen an. »Kommt Mami dann auch wieder zu dir nach Hause?«, fragte sie und wischte mit dem Ärmel ihres Pullovers die Tränen von den Wangen.
    So schnell der Klumpen in seinem Bauch vorhin verschwunden war, so schnell lag er ihm jetzt wieder hart und kalt im Magen.
    »Du bist doch kein kleines Baby mehr, Uli«, antwortete Johanna an seiner Stelle. »Mama und Papa haben sich nicht mehr so lieb, wie sich ein Mann und eine Frau haben müssen, um zusammenleben zu können«, sagte sie und sah ihn an.
    Er fühlte sich sofort von ihr herausgefordert. »Ich glaube nicht, dass Uli schon alt genug ist, um zu begreifen, warum du unbedingt ausziehen musstest«, entgegnete er mit zusammengebissenen Zähnen.
    »Ach, und was glaubst du, wie lange wir den Kindern eine heile Welt hätten vorgaukeln sollen? Bis sie achtzehn, beziehungsgestört und aus dem Haus sind? Dir ist doch hoffentlich klar, dass das Leben in solchen Scheinwelten, in denen Handeln und Reden nicht miteinander übereinstimmen, bei Kindern später tief sitzende Ängste und Psychosen bis hin zur Schizophrenie auslösen können?«
    »Hat dir das dein neuer Guru erzählt, oder hast du auf die Schnelle noch ein Psychologiestudium abgeschlossen?«, gab er bissig zurück. Dann erwachte das schlechte Gewissen. »Entschuldige, offensichtlich können wir es nicht einmal in einem Krankenhaus miteinander aushalten, ohne zu streiten.«
    »Und da willst du den Kindern Hoffnungen machen, dass es mit uns zu Hause besser gehen würde? Ich bitte dich, Josef. Wir hatten eine schöne Ehe und haben zwei wundervollen Kindern das Leben geschenkt, aber jetzt ist es eben vorbei.«
    Die Worte schnitten ihm tief ins Herz, obwohl er sie von ihr nicht zum ersten Mal hörte.
    Als sie ihm vor einem halben Jahr mitgeteilt hatte, dass sie sich in

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