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Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Fünf: Schwarzwald Thriller 1

Titel: Fünf: Schwarzwald Thriller 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Doris Rothweiler
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drittes Foto herauszog. Dann ein viertes und so ging es weiter. Eines nach dem anderen landete in weitem Bogen auf dem Tisch. Dann war es irgendwann vorbei.
    Sie starrte schweigend auf die strahlenden Kindergesichter. »Wie viele?«, fragte sie knapp.
    »Ich weiß von acht«, sagte Darren und die Anspannung war ihm jetzt deutlich anzusehen.
    »Ich verstehe es nicht, Darren. Ich verstehe nicht, was all diese Kinder mit dir zu tun haben? Was hast du heute in Hüfingen gemacht? Was hast du mit Siegbert Schulze zu tun?«
    Darren nahm eines der Bilder und zog es heraus. Dann schob er es Katrin herüber. »Sag mir, was du siehst«, forderte er sie auf.
    »Ich sehe ein Mädchen, ungefähr sechs Jahre alt. Sie hat blonde Haare und sitzt auf einem Fahrrad«, antwortete Katrin. Ihre Ungeduld wandelte sich immer mehr in Zorn. Wenn Darren nicht gleich die Karten auf den Tisch legen würde, würde sie gehen.
    »Fünf«, korrigierte Darren. »Sie ist fünf Jahre alt.« Dann nahm er scheinbar wahllos das nächste Bild. »Und was siehst du jetzt?«
    »Das Bild eines blonden Jungen, der auch ungefähr fünf Jahre alt ist.«
    Darren machte eine ausholende Bewegung über den großen Tisch. »Und das ist auch schon des Rätsels Lösung«, sagte er mit leiser Stimme. »Das ist die Gemeinsamkeit, die alle diese Kinder haben. Sie sind blond und sie waren zum Zeitpunkt ihres Verschwindens alle fünf Jahre alt.« Er tippte mit dem Finger auf das Bild von Emma Schmid. »Alle diese Kinder haben dasselbe Schicksal erleiden müssen wie sie.«
    Betroffen blickte Katrin auf. »Du meinst, wir haben es mit einem Serienmörder zu tun, der sich blonde, fünfjährige Kinder greift?«
    Darren nickte. »Genau das ist es, was ich sage.«
    »Das kann nicht sein«, widersprach Katrin energisch. »Wir haben, als Emma Schmid verschwunden ist, natürlich einen bundesweiten Datenabgleich gemacht. Der Computer hat keine Übereinstimmungen gefunden.«
    »Stimmt das? Oder sind die Übereinstimmungen nur so klein gewesen, dass der Computer den Zusammenhang nicht erkannt hat?«
    Katrin war kaum in der Lage zu denken. Das alles war zu viel für sie. »Warum hast du dich an mich rangemacht?«
    »Ich weiß es nicht.«
    Sie stand auf und griff nach ihrer Jacke, die neben ihrer Handtasche auf dem Sofa lag. »Dann weiß ich nicht, warum ich noch hierbleiben sollte.«
    »Katrin, bitte.« Er flehte nicht, aber in seiner Stimme lag ein Schmerz, der schlimmer war als tausend Worte. »Bitte bleib. Nicht für mich, wenn du es nicht willst. Ich verstehe, dass sich das für dich im Augenblick alles noch viel schlimmer und unverständlicher darstellt, als es tatsächlich ist. Aber ich bitte dich, bleib für Tammy.«
    »Ist das der Name des Mädchens, das in Hüfingen vermisst wird?« Katrin war betroffen. Am schlimmsten war  es immer dann, wenn die Angst einen Namen bekam.
    »Nein.« Darren kam, nahm ihr ihre Jacke und Handtasche ab und warf beides über die Lehne eines Stuhls.
    »Tammy ist der Name meines Mädchens.«
     
    *
     
    »Wie geht es meiner Frau, Herr Professor?« Josef Horn hatte die Kinder in der Schule und dem Kindergarten abgeladen, bevor er zu Johanna in die Klinik gefahren war. Er folgte dem Professor in dessen Büro und wartete, während Professor Malm ein paar Worte mit seiner Sekretärin wechselte.
    Automatisch ließ er seinen Blick durch das Büro des Professors gleiten. Berufskrankheit nannte Johanna seine Neigung, alles etwas genauer zu betrachten.
    Frau Gisbert, die Sekretärin, stellte mit einem freundlichen Lächeln eine Tasse Kaffee auf den Tisch. »Der Herr Professor kommt sofort. Leider konnte er einen Anruf aus Amerika nicht auf später verschieben.«
    Der Professor ließ ihn nicht lange warten, bis er sich ihm gegenüber an seinen Schreibtisch setzte und seine Fingerkuppen aneinanderlegte. »Nun, Herr Kommissar. Wir kennen uns ja nun schon eine Zeit lang durch den ein oder anderen Fall, in dem ich Ihnen durch meine Auskunft habe weiterhelfen können.« Mit seinem Zeigefinger schob er seine zarte Brille nach oben und legte dann wieder sorgfältig die Fingerkuppen gegeneinander. »Ich will ehrlich zu Ihnen sein. Wie wir es bereits vermutet hatten, konnten wir den Tumor nicht vollständig entfernen.« Er beugte sich nach vorn und rührte seinen Kaffee um.
    Das Klirren des Löffels in der Tasse dröhnte in Josefs Ohren. Seine Nerven waren zum Zerreißen gespannt.
    »Das ist für solche Tumore schon fast typisch. Sie wachsen schnell und aggressiv in das

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